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Eine Braut zu Weihnachten

Eine Braut zu Weihnachten

Titel: Eine Braut zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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wäre sehr enttäuscht, wenn es nicht so wäre.« Er lachte. »Und erstaunt.«
    »Ich auch.« Lady Smithson nickte ihm zu und wandte sich zum Gehen, um Sir Hugo zu erlösen.
    Sir Sebastians Blick folgte ihr, als sie zu dem streitenden Paar hinüberging. Ihr verführerischer Hüftschwung wurde noch betont von ihrer Turnüre, und hoch über ihrem Kopf bewegte sich immer noch die lange Feder, deren Zittern einem merkwürdigen Gefühl ganz tief in seinem Innersten entsprach. Ein merkwürdiges, aber durchaus vertrautes Empfinden, nicht viel anders als das Gefühl, das ihn erfasste, wann immer er sich in ein neues Abenteuer stürzte.
    »So«, begann Portia. »Das war …«
    »Erzähl mir von ihr«, unterbrach er sie. »Ich will alles über sie erfahren.«
    »Das scheint heute Abend mein Los zu sein«, spottete Portia. »Du fragst nach ihr, Veronica fragt …«
    »Oh?«, unterbrach er sie erneut. »Sie hat nach mir gefragt?«
    »Du bist eine Person des öffentlichen Lebens, Sebastian. Jeder weiß so gut wie alles über dich.«
    »Nicht alles.« Er konnte sich ein überlegenes kleines Lächeln nicht verkneifen. »Dann war sie also neugierig?«
    »Wenn ich es dir sage, wird es dir nur wieder zu Kopfe steigen«, erwiderte sie seufzend. »Was willst du über sie wissen?«
    »Ist sie verheiratet?«
    »Ihr Ehemann ist vor drei Jahren gestorben, ungefähr um die gleiche Zeit, als ich David verlor. Im Jahr darauf haben wir uns kennengelernt.«
    »Verstehe.« Wieder glitt sein Blick zu Lady Smithson, die jetzt versuchte, die beiden Streithähne zu trennen. »Betrauert sie ihn noch?«
    »Irgendwie hört man nie ganz auf zu trauern«, sagte Portia scharf. »Falls du jedoch wissen willst, ob sie die Vergangenheit überwunden hat, so nehme ich an, dass es ihr größtenteils gelungen ist«, fügte sie hinzu.
    »Größtenteils?«
    »Veronica hat ihre ganz eigene Art, die Welt zu sehen. Obwohl wir sehr gute Freundinnen geworden sind, könnten wir in dieser Hinsicht nicht verschiedener sein.«
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Portia zu und runzelte die Stirn. »Ich habe keine Ahnung, was du damit sagen willst.«
    Seine Cousine überlegte kurz. »Veronica hat nie Bedenken gehabt, zu tun oder zu sagen, was sie will. Ich vermute, dass das schon vor ihrer Heirat so war, und daran hat sich nichts geändert.« Sie unterbrach sich kurz. »Ihr Ehemann war wesentlich älter als sie und noch nie verheiratet gewesen. Ich habe mich immer gefragt, ob es nicht ihre einzigartige Persönlichkeit war, die ihn von Anfang an gefangen nahm. Sie ist sehr willensstark und hat praktisch überhaupt kein Traditionsbewusstsein.«
    Sir Sebastian nickte. »Du meinst, was die Stellung der Frau angeht.«
    »So gut wie in Bezug auf alles. Das ist äußerst ärgerlich, und oft hätte ich nichts lieber getan, als ihr eins hinter die Ohren zu geben. Dennoch«, schloss sie achselzuckend, »ist sie eine meiner liebsten Freundinnen.«
    »Aber Portia«, sagte er überrascht, »ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass du eine Freundin haben könntest, die auch nur ein bisschen unkonventionell ist.«
    Portia schüttelte den Kopf. »Sie ist nicht nur ein bisschen unkonventionell, sondern extrem unkonventionell und viel fortschrittlicher in ihrer Denkweise, als eine anständige Frau es sein sollte.« Sie beugte sich zu Sebastian vor und senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Stell dir vor, sie findet sogar, dass Frauen wählen sollten!«
    In scheinbarem Erschrecken schnappte er nach Luft. »Oh nein, nicht das!«
    Portia ignorierte seinen Spott. »Ich finde einige ihrer Ideen sehr schockierend und andere wahrhaft skandalös. Und trotzdem würde ich Veronica um nichts auf der Welt ändern wollen.« Sie fixierte ihn mit einem strengen Blick. »Und ich würde auch niemand anderem erlauben, sie zu ändern.«
    Sebastian zog eine Augenbraue hoch. »Du scheinst dich sehr verändert zu haben, Cousinchen.«
    »Nicht im Geringsten. Ich nicht«, betonte sie. »Und ich habe auch nicht die Absicht, mich zu ändern. Aber kommen wir wieder zu Veronica. Du solltest wissen, dass sie sehr klug ist. So ziemlich die intelligenteste Frau, die mir je begegnet ist.«
    »Gut«, sagte Sebastian grinsend. »Ich mag intelligente Frauen.«
    »Wahrscheinlich ist sie sogar noch intelligenter als du.«
    »Das ganz sicher nicht«, entgegnete er lachend. »Was kannst du mir sonst noch sagen?«
    »Dass sie immer recht hat und es nur selten zugibt, wenn sie sich doch mal irrt.«
    »Das ist interessant, da ja

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