Eine Braut zu Weihnachten
Vielleicht finden wir ihn nicht ganz so liebenswert wie du, aber das ist auch gut so.«
»Obwohl dieser Teil, dass er dich zum Lachen bringt und du ihn zugleich schlagen könntest, mir bekannt vorkommt«, sagte Miranda lächelnd.
Sebastian schüttelte ungläubig den Kopf. »Das ist nicht … das ist …« Sein Blick glitt von einem lächelnden Gesicht zum nächsten.
Veronica stieß ihn an. »Ein Mann sollte es zugeben, wenn er sich geirrt hat, weißt du noch?«
»Na ja …« Sebastian grinste. »Es ist trotz allem noch ein wunderbarer Geburtstag.«
»Und dein Erbe bekommst du auch«, sagte Veronica mit einem zufriedenen Nicken.
»Apropos«, sagte er zu ihr. »Das ist ein weiteres dieser Missverständnisse, in denen wir so gut zu sein scheinen. Es ist kein Vermögen, was ich erbe.«
»Wen kümmert schon, wie viel es ist?«
»Es ist kein Geld, Veronica.«
»Nein?« Sie starrte ihn verwundert an. »Was ist es dann?«
»Eine Uhr«, sagte Sebastian lächelnd.
Veronica runzelte die Stirn. »Eine Uhr?«
»Vater besaß drei Dinge, die er mehr als alles andere schätzte«, begann Adrian. »Drei Dinge, die er immer bei sich trug. Einen Siegelring, der an mich ging. Goldene Manschettenknöpfe …«
Hugh hob die Hand. »Die er mir hinterließ.«
»… und seine Taschenuhr. Auf allen ist das Familienwappen eingraviert«, fügte Adrian hinzu.
»Du hast all das – ein Haus gekauft, dein Leben geändert, ganz zu schweigen davon, den verheirateten Mann zu spielen, für eine Uhr getan?« Sinclair machte ein ungläubiges Gesicht. »Für eine Taschenuhr?«
»Für die Uhr meines Vaters «, sagte Sebastian mit fester Stimme. »Aber nein, ich habe all das getan, weil es für mich höchste Zeit war, es zu tun. Natürlich nicht, den verheirateten Mann zu spielen. Das war ein Missverständnis, das außer Kontrolle geriet. Ich gebe zu, dass ich hoffte, meinen Brüdern damit zu zeigen, dass ich ein anderer Mann geworden war, aber nur, weil ich es bin. Die Uhr ist nicht mehr als ein Symbol.«
Veronica blickte lächelnd zu ihm auf. »Das gefällt mir, weißt du. Dass es nicht um Geld ging, meine ich.«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe Geld genug. Was ich nicht hatte oder glaubte , nicht zu haben, war der Respekt meiner Familie.« Er lachte leise. »Doch auch darin hatte ich mich anscheinend geirrt.«
»Ich weiß.« Veronicas Augen funkelten vor Belustigung. »Das ist sehr liebenswert.«
»Und was die Sache mit meinem angeblichen Ehestand angeht, sollte ich mich bei euch allen dafür entschuldigen, aber ich würde lügen, wenn ich sagte, dass ich es bereue.« Er suchte Veronicas Blick. »Es hat mir immerhin die Möglichkeit verschafft, die Frau, die ich liebe, über Weihnachten als meine Ehefrau bei mir zu haben, auch wenn es nicht ganz real war.«
Sie sah ihm lächelnd in die Augen. »War es das nicht?«
Er beugte sich zu ihr herab und sagte so leise, dass nur sie ihn hören konnte: »Das war es von dem Moment unserer Begegnung an gewesen.«
Und ohne Rücksicht auf seine Familie, ihre Familie oder wer immer sonst noch zusehen mochte, zog er sie wieder in die Arme und küsste sie. Es war ein langer, liebevoller Kuss, der ihr versprach, dass sie seine Geliebte und seine Ehefrau sein würde, nächstes Weihnachten und an allen kommenden Weihnachten.
Und jedes einzelne davon würde unvergesslich werden.
Bevor sich Victoria Alexander dem Schreiben widmete, war sie eine erfolgreiche Journalistin. Sie hat bereits zahlreiche Romane verfasst, wurde mehrfach für ihre Arbeit ausgezeichnet und schaffte mit einem ihrer Bücher sogar den Sprung auf den ersten Platz der N EW -Y ORK -T IMES -Bestsellerliste. Sie hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Mann in Omaha, Nebraska.
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