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Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Titel: Eine Chance für die Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Greine
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nicht wieder so
richtig Appetit habe, es schmeckt köstlich.
    Ich habe bei dieser einen
Mahlzeit mehr gegessen, als in den letzten zwei Wochen an einem ganzen Tag. Nach
dem Essen schickt er mich mit einem Glas Wein auf die Couch und geht Lilly
baden und zu Bett bringen. Wenn er die Kleine schon mal sieht, lässt er sich
das nicht nehmen. Als sie eingeschlafen ist, gesellt er sich zu mir und wir
überlegen gemeinsam, was ich machen könnte.
    Einerseits will ich keinen
Vaterschaftstest, weil ich nicht hören will, dass Colin Lillys Vater ist. Er
würde denken, ich hätte das so geplant. Andererseits möchte ich aber auch nicht
erfahren, dass Colin NICHT ihr Vater ist, weil diese Alternative noch
schrecklicher wäre. Aber wir können es drehen und wenden, wie wir wollen, Colin
wird auf einen Test bestehen. Die Frage ist nur wann. Seit zwei Wochen warte
ich bangend auf eine Aufforderung, einen Brief seines Anwalts oder was auch
sonst man macht, um so einen Vaterschaftstest zu erzwingen. Ich kann das Warten
nicht mehr ertragen, irgendetwas muss geschehen und zwar möglicht sofort.
    Heute ist Dienstagabend, Chris
hat ein paar Tage frei und bleibt bis zum Wochenende bei mir. Nachdem wir die
Flasche Wein geleert haben, bin ich ziemlich angetrunken. Normalerweise trinke
ich nicht so viel und habe auch nicht so oft die Gelegenheit dazu. Durch den
Alkohol mutig geworden, schreibe ich Colin eine SMS. Schließlich hat er mir mit
dem Test gedroht und dann nichts mehr von sich hören lassen.
    „Wie geht es jetzt
weiter?“         
    Nachdem die SMS raus ist,
sehe ich, dass es schon weit nach Mitternacht ist. Ups, hoffentlich habe ich
ihn nicht geweckt. Ich will ihm nicht noch mehr Gründe geben, sauer auf mich zu
sein. Schließlich liebe ich ihn immer noch. Das ist mir in den letzten zwei
Wochen sehr klar geworden. Würde ich ihn nicht lieben, hätte er mich niemals so
verletzen können und mir wäre es nicht so schlecht gegangen.
    Als nicht gleich eine Antwort
kommt, gehe ich ins Bett. Chris hat mir versprochen, Lilly morgen früh fertig
zu machen und in den Kindergarten zu bringen, damit ich mich mal wieder
ausschlafen kann. Er will so viel Zeit wie möglich mit seiner kleinen Nichte
verbringen. Er meint, er sieht sie sowieso viel zu selten, weil er so viel
arbeitet und nicht gerade um die Ecke wohnt.
    Am nächsten Morgen erwache
ich erst nach elf Uhr. Ich habe das erste Mal seit Wochen wieder gut geschlafen
und fühle mich ausgeruht und voller Energie.
    Als ich frisch geduscht nach
unten komme, sitzt Chris in meiner Küche und liest Zeitung.
     „Dein Handy hat vorhin
geklingelt. Ich wollte nicht einfach ran gehen.“
    Ich schaue nach und sehe,
dass Colin angerufen hat. Und eine SMS von ihm.
    „Morgen 14 Uhr bei Dr.
Mollardt. Speichelprobe abgeben. Bring Lilly mit.“
    Na, freundlich ist anders.
Er ist anscheinend noch immer stinksauer. Ich kann es irgendwie verstehen. Als
ich Chris die SMS zeige, fragt er: „Bist du sicher, dass du ihn liebst? Dein
Colin scheint ein ganz schöner Stinkstiefel zu sein.“
    Ja, ich bin sicher.
Leider. Er ist nämlich nicht mehr MEIN Colin.
    Wir verbringen den Tag in
der Stadt und gehen bummeln. Wir schlendern durch die Julisonne, holen uns
mittags eine Kleinigkeit zu essen und setzen uns an den Hafen. Wie oft bin ich
mit Colin hier entlanggegangen? Ich werde wieder wehmütig, als ich daran denke.
Kurz glaube ich, sein Gesicht zu sehen, aber es ist zu schnell wieder in der
Masse der Touristen verschwunden.
    Nachdem wir Lilly aus dem
Kindergarten geholt haben, gehen wir gemeinsam an den Strand. Wir essen Eis und
bauen Sandburgen. Abends gehen wir noch in ein Restaurant an der Promenade,
bevor wir nach Hause zurückkehren.
    In der nächsten Nacht
schlafe ich wieder schlecht. Der Wein am Vorabend hatte scheinbar eine
beruhigende Wirkung auf mich, die mir jetzt fehlt und ich wälze mich im Bett
herum, weil ich Angst vor dem Treffen mit Colin morgen Mittag habe. Lilly holen
wir nach dem Mittagessen aus dem Kindergarten ab, um pünktlich bei Dr. Mollardt
zu sein.
    Ich habe versucht, meine
Schlaflosigkeit der letzten Nacht zu überschminken, aber man sieht noch
deutlich die Schatten unter meinen Augen. Zusammen mit der Gewichtsabnahme und
den schlackernden Klamotten gebe ich nicht wirklich ein schönes Bild ab, aber
ich muss ja niemanden beeindrucken.
    Chris kommt zur
moralischen Unterstützung mit und als wir in der Praxis ankommen, ist Colin
schon da. Wie immer überpünktlich. Er hat sich

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