eine Elfenromanze
auf die Schulter.
„Hatte ich das wirklich nicht?“ Liones sah verbittert auf. „Ich wollte ihn ebenso töten. Ich bin keineswegs besser, als er es war.“
„Nein“, widersprach Harras. „Arikor handelte aus Egoismus und Machthunger.“ Er streckte dem Elfen die Hand entgegen, der halbherzig danach griff, und zog ihn auf die Füße. „Du hast aus Liebe gehandelt.“ Er schob seinen Freund auffordernd in Selinas Richtung.
Liones trat verunsichert auf die Halbelfe zu. Fragend sah er sie an. Es hätte ihn nicht überrascht, hätte sie ihn zurückgewiesen. Immerhin war er ein Mörder.
„Wenn es das Los des heldenmutigen Retters ist, mit Blut an den Händen durch die Welt zu gehen, dann finde ich, du hast etwas Besseres verdient als einen Helden, Liebste.“
Selina schüttelte leicht den Kopf. „Es ist mir egal, ob du ein Graf, ein Landstreicher oder ein Held bist.“
Liones sah in ihre glänzenden Augen und der Anblick ließ ihn Schmerz und Leid vergessen. Er wollte es ihr sagen, suchte nach Worten, um ihr zu erklären, dass es keinen Preis gab, der für ihn zu hoch war, um diese Augen leuchten zu sehen. Doch dann besann er sich eines Besseren. Schweigend zog er Selina zu sich heran, schlang die Arme fest um sie und küsste sie lange und innig. Regen tropfte ihm von den Haaren und perlte über sein Gesicht, wo es mit dem Blut zu kleinen Rinnsälen verrann.
Selina schloss hingebungsvoll die Augen. In diesem Moment wusste sie, dass sie ihrem Herzen vertrauen konnte.
Abseits standen Kathrin und Harras – und sie lächelten.
Autorin
Manuela P. Forst wurde 1979 in Wien geboren und hat sich mit Schreibfeder und Zeichenstift der Fantasy verschworen. 2004 gewann ihre erste Kurzgeschichte „Quell des Reichtums“ bei einem Anthologiewettbewerb. Seither veröffentlichte sie zahlreiche Texte in Anthologien und Magazinen wie Elfenschrift, XUN, Earth Rocks, Fantasia – teilweise mit eigenen Illustrationen versehen. Ihr Debütroman "Donoghs Rache" erschien im Frühling 2006 in dem Buch "Basodunum - Von Kriegern und Druiden" beim Verlag Intrag Publishing. 2008 bis 2010 war sie aktives Mitglied im Verein zur Förderung phantastischer Literatur in Österreich - Earth Rocks und in diesem Zusammenhang in der Jury der Kurzgeschichtenwettbewerbe tätig sowie für das Layout des Vereinsmagazins zuständig. 2009 erlangte sie den 2. Platz beim Frederic Brown Award in der Kategorie bestes Science-Fiction Bild. 2010 gewann ihr Bild „Perfect Future“ den Future 2 Design Award.
Weitere Informationen und Textproben finden Sie im Internet unter
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Weitere Abenteuer aus Ametar
In „Der Rote Fürst“ erfährt der Leser, wie Kathrin, Selinas Mutter, durch ungewöhnliche Umstände zwischen die Fronten eines Krieges gerät – ein Krieg, in dem Sithan, Selinas Vater, seine Elfenkrieger gegen einen Magier und Weltenreisenden in die Schlacht führt.
Der Rote Fürst
ISBN 978-3-8482-0083-2
164 Seiten, paperback, eBook
Kathrin ist mit ihrem Leben nicht zufrieden. Ihre Eltern befinden sich im Scheidungskrieg. Von ihren Freundinnen fühlt sich die Teenagerin missverstanden. Da bietet sich ihr eine ungewöhnliche Gelegenheit – ein Magier ermöglicht ihr ein Abenteuer in einer fremden Welt. Drei Kristalle erhält sie, die sie an jeden vorstellbaren Ort bringen können. Drei Kristalle, von denen sie einen bereits ohne Bedacht verbraucht hat.
Doch ihr Gönner entpuppt sich als Anführer einer Armee, die gegen das Königreich Ametar in den Krieg zieht, und Kathrin gerät zwischen die Fronten. Schon bald muss sie am eigenen Leib erfahren, dass Gut und Böse nicht immer eindeutig zu erkennen sind. Für welche Seite wird sie sich letztendlich entscheiden? Und wird sie die verbliebenen zwei Kristalle weise einsetzen?
Ein illustrierter Fantasy-Roman von Manuela P. Forst.
Als Paperback und als eBook erhältlich bei Amazon, Thalia und im guten Buchhandel.
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Weitere Romane von Manuela P. Forst
Der Orden der Andala
Manuela P. Forst
ISBN 978-3-8423-3250-8
140 Seiten, paperback
Dämonische Kreaturen, die vor Jahrhunderten in die Hölle verbannt wurden, fallen mit einem Mal wieder in Simnath ein. Gleichzeitig breitet sich die Wüste unnatürlich schnell aus, wodurch der letzten Zuflucht der Menschen eine Hungerkatastrophe droht.
Ianett fühlt sich gerade bei diesen unwirtlichen
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