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Eine Eule kommt selten allein

Titel: Eine Eule kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Boot?«
    »Zu Fuß, vielleicht nimmt uns ja einer der Firmenlastwagen mit, vielleicht können wir auch Dr. Svenson bitten, uns in Briscoe abzuholen, wenn er ausgeschlafen und den Tank wieder aufgefüllt hat, irgendwie wird es schon klappen. Eh - wir tragen beide keine Armbanduhr. Wann genau wollten Sie losfahren?«
    »Es ist jetzt Viertel nach acht, wir haben also noch genügend Zeit. Normalerweise brauche ich für die Strecke nie länger als fünfzehn Minuten, aber ich dachte, heute nehme ich mir ein wenig mehr Zeit, man kann schließlich nie wissen. Wie wäre es, wenn Sie sich zuerst etwas zu essen organisieren und Ihre Anrufe erledigen und wir uns dann um halb zehn Kirchturmzeit hier wieder treffen ? Sie hören die Glocken bestimmt läuten. Ich heiße übrigens Fred Smith.«
    »Sehr nett, Sie kennenzulernen, Mr. Smith.« Winifred hielt sehr viel von guten Manieren. »Wir werden pünktlich wieder hier sein, und nochmals vielen Dank. Was meinen Sie, Peter, sollen wir als erstes das Café ausprobieren?« fügte sie hinzu, als sie sich auf den Weg gemacht hatten. »Ich habe Heißhunger auf eine große Portion Müsli und eine Kanne Kamillentee. Und zum Nachtisch einen schönen, saftigen, roten Apfel.«
    »Meine Güte, Winifred, ich wußte ja gar nicht, daß Sie so ein Genußmensch sind! Gehen Sie ruhig vor, ich komme gleich nach. Ich würde gern Helen noch anrufen, bevor sie zur Arbeit geht. Bestellen Sie mir ein paar Eier und dazu irgendwas, das lecker aussieht.«
    Peter hatte in den Taschen seines geborgten Anzugs einige Münzen entdeckt. Dieser Anruf ging auf Fanshaws Kosten, ein erfreulicher Gedanke, der ihn zumindest ein klein wenig für die überstandenen Qualen entschädigte. Endlich wieder die Stimme seiner Frau zu hören war allerdings weitaus erfreulicher.
    »Peter! Geht es dir gut? Wo bist du?«
    »In Wilverton, zusammen mit Winifred und dem Präsidenten. Wir sind mit einem Schleppkahn den Clavaclammer heruntergefahren.«
    »Ihr seid womit gefahren?«
    »Schleppkahn. S wie Sisyphus, C wie Cinchona, H wie Helminthe, Lwie-«
    »Scheusal! Peter, jetzt red doch bitte Klartext. Welcher Schleppkahn? Was in aller Welt ist denn passiert?«
    »Du erinnerst dich vielleicht, daß der Präsident und ich im letzten spannenden Kapitel unserer Abenteuergeschichte auf der Forschungsstation eintrafen und uns von dort aus auf die Suche nach Winifreds Entführern gemacht haben. Sieglinde hat dich doch angerufen, oder?«
    »Natürlich hat sie das. Besonders glücklich war sie allerdings nicht. Ich übrigens auch nicht, aber das nur nebenbei. Bist du sicher, daß es dir gutgeht?«
    »Ich bin munter und fidel. Und du?«
    »Liebling, kannst du nicht endlich aufhören, Witze zu machen, und mir verraten, wie du auf diesen verflixten Schleppkahn gekommen bist, bevor ich einen Schreikrampf bekomme?«
    »Vielleicht sollte ich der Vollständigkeit halber erwähnen, daß es sich nicht um einen echten Schleppkahn handelt, sondern um eine aufgemotzte Imitation, die Fanshaw gehört. Er oder einer seiner Kumpane hat in der Station angerufen, als wir noch da waren. Wir haben darauf bestanden, mit Winifred persönlich zu sprechen, und sie hatte die geniale Idee, die Namen Annie und Horatio zu erwähnen. Die Rede ist dabei von Schleppkahn-Annie und ihrer Nemesis, Horatio Bulwinkle, für den Fall, daß du dich vielleicht nicht so weit zurückerinnerst.«
    »Was für eine phantastische Idee! Wer außer Winifred wäre darauf schon gekommen?«
    »Du beispielsweise. Und da die einzige Stelle, auf der sich hier in der Nähe ein Schleppkahn befinden könnte, der Clavaclammer ist, sind wir sofort hingefahren und haben ihn auch prompt gefunden, bewacht von einem Gorilla und Fanshaw, verkleidet als Schleppkahn-Annie.«
    »Du lieber Himmel! Und was habt ihr dann gemacht?«
    »Ich habe weiter nichts gemacht, als die Hafenpolizei angerufen, nachdem der Präsident die beiden Halunken außer Gefecht gesetzt hatte. Als die Polizei sie abgeführt hat, muß sich leider das Boot irgendwie losgerissen haben. Wir haben es nicht gewagt, im Dunkeln Land anzusteuern, also sind wir immer weiter flußabwärts gefahren, bis wir schließlich hier gelandet sind. Die nächste größere Stadt ist Briscoe, daher werden Winifred und ich hier zuerst im Golden-Apples-Cafe, das wahrscheinlich ihr selbst gehört, ohne daß sie eine Ahnung davon hat, unser Frühstück einnehmen und danach Bill und Dodie Compote in ihrem Büro aufsuchen.«
    »Und was ist mit Thorkjeld?«
    »Er ist

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