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Eine Eule kommt selten allein

Titel: Eine Eule kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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spätere Jobs.«
    »Natürlich immer vorausgesetzt, daß die Schurken von Lackovites nicht ein paar Stinktiere zu unserer Party schicken.« Als vorsichtiger Yankee war Bill nicht gewillt, den Tag vor dem Abend zu loben. »Ich bin hundertprozentig mit allem, was Sie gesagt haben, einverstanden, Winifred, aber wie kommen wir aus unserer jetzigen mißlichen Lage heraus?«
    »Finden Sie das Stinktier, das die Fäden in der Hand hält, und werfen Sie es aus dem Rennen«, sagte Peter. »Es steckt bestimmt ein führender Kopf dahinter, und ich glaube, Sie haben recht mit der Annahme, daß wir ihn bei Lackovites suchen sollten. Was wissen Sie über deren Geschäftsgepflogenheiten?«
    »Hauptsächlich, daß die Lackovites-Leute eine Bande von Betrügern sind, aber ich nehme an, das wissen Sie bereits. Winifred hat recht, ohne ihre offensiven Werbekampagnen wäre die Firma längst eingegangen. Dodie und ich reden nicht gern schlecht über Konkurrenten, aber das Beste, was man über Lackovites sagen kann, ist, daß die meisten Produkte, die sie verkaufen, nicht völlig giftig sind.«
    »Vorausgesetzt, man ernährt sich nicht zu lange davon«, warf Dodie ein.  
    Bill schnaubte. »Wenn man das täte, würde man entweder verhungern oder Skorbut bekommen. Lackovites hat übrigens schon Probleme mit der Gesundheitsbehörde, wenn Sie die Wahrheit wissen wollen, auch wenn es der Firma bis jetzt gelungen ist, dies geheimzuhalten. Meiner Meinung nach versuchen sie auch aus genau diesem Grund gerade mit allen Mitteln, sich Golden Apples einzuverleiben. Nicht daß ich uns über den grünen Klee loben möchte, aber wir sind bekannt für unsere erstklassigen Produkte. Die Lackovites-Leute können sich jetzt nur noch retten, indem sie Golden Apples schlucken und unter unserem Namen weitermachen. Es ist anzunehmen, daß sie versuchen werden, uns auf ihr Niveau herunterzuziehen, wenn sie uns erst einmal in der Hand haben. Ich habe den Haufen Vizepräsidenten, den sie uns neulich auf den Hals gehetzt haben, gefragt, warum sie nicht zur Abwechslung mal versuchen, anständige Produkte zu verwenden und Qualitätskontrollen einzuführen, statt sich immer wieder neue Wege auszudenken, gutgläubige Menschen zu betrügen, aber sie haben mich nur ausgelacht. Verflixt und zugenäht, ich würde Golden Apples eher niederbrennen, als untätig zusehen, wie diese Geier darüber herfallen.«
    »Und ich würde neben ihm stehen und die Streichhölzer halten«, sagte Dodie. »Wir haben übrigens ebenfalls Nachforschungen über Lackovites angestellt. Soweit wir in Erfahrung bringen konnten, gibt es dort so viele sogenannte Geschäftsführer, die wie aufgescheuchte Hühner überall herumrennen, daß die meisten überhaupt keine Ahnung haben, was die anderen gerade tun. Doch denen scheint sowieso alles egal zu sein, solange der Rubel nur rollt. Wenn ihnen die Kunden weglaufen, starten sie einfach eine neue aufwendige Werbekampagne und preisen irgendein neues Wunderprodukt an.«
    »Das aber in Wirklichkeit nichts anderes ist als das alte Zeug in einer neuen Verpackung«, knurrte Bill.
    »Völlig richtig, Liebling, aber die Leute mögen nun einmal eingängige Werbung und wollen alles Neue sofort ausprobieren, und die großen Ladenketten reagieren auf dieses Verhalten, indem sie die neuen Produkte in ihr Programm aufnehmen, und so kommt eins zum anderen. Bisher hat es immer gut geklappt, doch inzwischen sind die
    Kunden nicht mehr ganz so gutgläubig, wie diese Ganoven glauben. Die Erfolgswelle von Lackovites beginnt allmählich abzuebben, und wenn die zigtausend Geschäftsführer immer noch nicht in Panik geraten sind, sollten sie das meiner Meinung nach schleunigst tun.«
    »Winifreds Entscheidung, die Aktien abzustoßen, könnte für andere Aktionäre das Signal sein, es ihr nachzutun«, sagte Peter. »Jedenfalls würde Winifreds Finanzspritze für Golden Apples bei Lackovites gravierende Folgen nach sich ziehen, es sei denn, man reißt dort im letzten Moment noch das Steuer herum. Wann könnten Sie beide mit der neuen Verkaufskampagne und der Verbesserung der Verpackung beginnen?«
    Bill lächelte. »In etwa zwanzig Minuten. Wir wissen seit langem, woran es bei uns hapert, und haben bereits einen Plan ausgearbeitet, für den Fall, daß wir je überraschend zu Geld kommen sollten. Als erstes wird unser Werbefachmann, den Sie hier vor sich sehen, eine Annonce entwerfen, in der wir mitteilen, daß wir expandieren wollen. Dann werden wir nach geeigneten Vertretern

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