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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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Schauer jagte über meine Haut.
    »Tja, man sieht sich immer zweimal, was, kleiner Sterblicher?«, rief sie über die Grube hinweg. Selbstbewusst und stark.Voller Energie und Hinterhältigkeit.
    Sie rekelte sich wohlig und umfasste mit ihren knochigen Klauenhänden die Stuhllehnen.
    »Von mir wirst du darauf nichts hören, Sarafine. Du nicht«, sagte ich betont gelassen. Ich hatte von ihr schon in meinem früheren Leben mehr als genug gehabt, auf einWiedersehen konnte ich gerne verzichten.
    Sarafine winkte mich wie die böse Hexe zu sich. »Versteckst du dich deshalb? Oder hast du immer nochAngst vor mir?«
    Ich machte einen Schritt auf sie zu. »Ich habe keineAngst vor dir.«
    Sie legte den Kopf schief. »Ich mache dir deshalb keinenVorwurf. Immerhin habe ich dich getötet. Ein Messer in deine Brust gesteckt. In dein warmes Menschenblut.«
    »Das ist so lange her, ich erinnere mich fast nicht mehr daran. So unvergesslich bist du dann auch wieder nicht.« Ich verschränkte dieArme, um ihr meinenWiderstand zu demonstrieren.
    Was nicht viel nützte.
    Sie ließ eine Nebelkugel in meine Richtung rollen, die mich einhüllte und denAbstand zwischen uns verringerte. Gegen meinenWillen bewegte ich mich vorwärts, als würde sie mich an einer Leine zu sich ziehen.
    Also besaß sie ihre Kräfte noch.
    Gut zu wissen .
    Ich stolperte über ein nichtmenschliches Skelett, das ungefähr doppelt so groß war wie ich, mit doppelt so vielenArmen und Beinen. Ich schluckte. Hier hatten Kreaturen ihr Ende gefunden, die deutlich stärker waren als ein Durchschnittstyp aus Gatlin County. Ich konnte nur hoffen, dass sie nicht alle auf Sarafines Konto gingen.
    » Was tust du hier, Sarafine?« Ich bemühte mich, nicht so eingeschüchtert zu klingen, wie ich mich fühlte. Entschlossen stemmte ich die Füße in den Boden.
    Sarafine lehnte sich in ihrem Knochenthron zurück und musterte ihre Klauennägel. » Was ich hier tue? Ich verbringe meine Zeit damit, tot zu sein, so wie du. Oh, warte – du warst ja dabei. Du hast zugesehen, wie meineTochter mich dem Flammentod überlassen hat. Ein reizendes Früchtchen, oder?Teenager eben.Was soll man machen?«
    Sarafine hatte kein R echt, von Lena zu sprechen. Sie hatte es verwirkt, als sie einem brennenden Haus den R ücken gekehrt hatte, in dem sich ihre kleineTochter befand.Als sie versuchte, Lena zu töten wie zuvor schon ihrenVater. Und später auch mich.
    Ich wollte mich auf sie stürzen, aber ein letzter Instinkt hielt mich zurück. »Du bist nichts, Sarafine. Du bist ein Geist.«
    Bei demWort »Geist« lächelte sie und knabberte an einem ihrer langen schwarzen Fingernägel. »Dann haben wir ja jetzt etwas gemeinsam.«
    » Wir haben nichts gemeinsam.« Meine Hände ballten sich wie von selbst zu Fäusten. »Du machst mich krank.Warum gehst du mir nicht endlich aus denAugen?«
    Wem wollte ich hier etwas vormachen? Ich war nicht in der Position, sie herumzukommandieren. Ich hatte ja nicht einmal eineWaffe. KeinerleiVerteidigungsmöglichkeiten. Nichts, um an ihr vorbeizukommen.
    Meine Gedanken rasten, aber ich konnte nirgendwo irgendeinenTrumpf für mich erkennen. Dabei war es so wichtig, Sarafine auf keinen Fall das Feld zu überlassen.
    Töten oder getötet werden, das war ihre Devise. Dass wir beide über eine so menschliche Kategorie wie denTod hinaus waren, änderte daran nichts.
    Ihr Mund verzog sich zu einem hämischen Grinsen. »Ich soll dir aus denAugen gehen?«
    Sie lachte so gefühllos, dass es mir kalt über den R ücken lief. »Vielleicht hätte deine Freundin etwas gründlicher nachdenken sollen, ehe sie mich tötete. Sie ist der Grund, warum ich jetzt hier bin. Ohne diese undankbare kleine Hexe wäre ich immer noch im R eich der Sterblichen, statt in der Dunkelheit zu sitzen und mich mit den Geistern von jämmerlichen Halbstarken aus der Menschenwelt herumzuschlagen.«
    Ich war inzwischen nah genug an sie herangekommen und konnte ihr Gesicht sehen. Selbst für ihreVerhältnisse sah sie nicht sonderlich gut aus. Ihr schwarzes Kleid war zerrissen, das verkohlte Mieder zerfetzt. Ihr Gesicht war rußverschmiert und ihre Haare rochen nach Rauch.
    Sarafine sah mich aus milchig schimmerndenAugen an. Sie waren von einem trüben Schleier überzogen, den ich von früher nicht kannte.
    »Sarafine?«
    Misstrauisch wich ich einen Schritt zurück – als sie genau in diesem Moment einen Energieblitz auf mich schleuderte. Es roch bereits verbrannt, noch ehe sie sich richtig bewegt hatte.
    Ich

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