Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
Vom Netzwerk:
mir und dem goldenen Bauwerk, das sich in der Ferne steil vor dem Horizont erhob.
    Dort musste ich hin.
    » Willst du dich in das Labyrinth wagen? Bist du wegen der Spiele hier?« Beim Klang der Stimme wirbelte ich herum.Vor mir stand ein Mann, dessen Haut genauso unnatürlich blass war wie die der Bewahrer, die vor MariansAnhörung in der Stadtbibliothek von Gatlin aufgetaucht waren. SeineAugen waren milchig, und er trug eine jener Prismabrillen, die ich inzwischen mit der HohenWacht verband.
    Seine knochige Gestalt verschwand beinahe unter einer schwarzen R o be, wie sie auch die Ratsmitglieder getragen hatten, als sie zusammengekommen waren, um das Urteil über Marian zu sprechen – oder was immer sie mit ihr vorgehabt hatten, bevor Macon, John und Liv ihnen einen Strich durch die R echnung machten.
    Drei der mutigsten Menschen, die ich kannte. Ich durfte sie jetzt nicht im Stich lassen.
    Weder sie noch Lena noch die anderen.
    »Ich bin wegen der Bibliothek gekommen«, antwortete ich. »Könnten Sie mir bitten denWeg zeigen?«
    »Nichts anderes habe ich gesagt. Die Spiele also.« Er deutete auf eine geflochtene Goldkordel um seine Schulter. »Ich bin ein Gardist. Ich bin dafür zuständig, allen Neuankömmlingen denWeg zu weisen.«
    »Ähm?«
    »Du wünschst Zutritt zur HohenWacht. Ist es das, was du willst?«
    »Ja.«
    »Dann erwarten dich die Spiele.« Der blasse Mann zeigte auf das verschlungene Labyrinth unter uns. »Falls du das Labyrinth überlebst, wirst du dort drüben rauskommen.« Er richtete seinen ausgestreckten Finger auf die goldenenTürme. »Die HoheWacht.«
    Ich hatte keine Lust auf einen dämlichen Irrgarten. DieAnderwelt war sowieso ein einziges Labyrinth. Seit ich hier war, irrte ich kreuz und quer durch die Gegend.
    »Ich glaube, Sie verstehen mich falsch. Gibt es nicht einfach eineTür zur HohenWacht? Einen Durchgang, den ich nehmen kann, ohne irgendwelche Spiele zu spielen?« Ich hatte jetzt keine Zeit für solchen Kinderkram. Ich musste die Caster-Chroniken finden und dann nichts wie weg.
    Komm schon.
    Er ließ seine Hand auf meinen Unterarm fallen, und ich hatte Mühe, mich auf den Beinen zu halten. DieserTyp hatte eine unwahrscheinliche Kraft – was das anging, könnte er locker mit Link und John mithalten.
    »Es wäre zu einfach, wenn man ohneWeiteres in die HoheWacht spazieren könnte.Wo läge da noch derWitz?«
    Ich versuchte, mir meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. » Was weiß ich?Vielleicht läge derWitz darin, dass man endlich drin ist?«
    Er runzelte die Stirn. » Woher kommst du?«
    »Aus derAnderwelt.«
    »Toter, hör mir gut zu. Die HoheWacht ist nicht wie dieAnderwelt. Die HoheWacht hat viele Namen. Die nordischenVölker nennen diesen OrtWalhalla, Halle der Könige. Die Griechen kennen ihn als Olymp. Der Ort trägt so viele Namen, wie es Menschen gibt, die von ihm erzählen.«
    »Okay. Ist ja alles schön und gut, aber ich will eigentlich nur zu dieser Bibliothek. Mehr nicht.Wenn ich einfach irgendwen fragen könnte, ob er mich reinlässt …«
    »Es gibt nur einenWeg zur HohenWacht«, unterbrach er mich. »DenWeg des Kriegers.«
    Ich seufzte. »Also gibt es keineAbkürzung? KeineTür? Meinetwegen eineTür des Kriegers?«
    Er schüttelte den Kopf. »Zur HohenWacht führen keineTüren.«
    Warum überraschte mich das nicht?
    »Und sonst?Wie wäre es mit einerTreppe?«, fragte ich. Der blasse Mann schüttelte erneut den Kopf. »Oder vielleicht eine ganz normale Straße? Meinetwegen auch eineAllee?«
    Offensichtlich begann ihn unsere Unterhaltung zu langweilen. »Es gibt nur einenWeg ins Innere – einen ehrenvollenTod. Und es gibt nur einenWeg nach draußen.«
    »Sie meinen, ich bin noch nicht so tot, als dass ich nicht noch toter werden könnte?«
    Er lächelte höflich.
    Ich setzte zu einer weiteren Frage an. » Wie genau sieht das aus? Ich meine, was stellt man sich hier unter einem ehrenvollenTod vor?«
    »Du wagst dich in das Labyrinth. Du lieferst dich ihm aus. Es macht mit dir, was es will. Du fügst dich in dein Schicksal.«
    »Und derWeg nach draußen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Niemand verlässt die HoheWacht, solange wir ihn nicht ziehen lassen.«
    Na toll .
    »Also dann. Danke.«Was hätte ich sonst sagen sollen?
    »Viel Glück,Toter. Kämpfe in Frieden.«
    Ich nickte. »Klar doch. Hoffe ich.«
    Der seltsame Hüter – falls er tatsächlich einer war – zog sich auf seinen Posten zurück.
    Ich starrte auf das dunkle Labyrinth hinunter und fragte

Weitere Kostenlose Bücher