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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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keine Gnade.« Sie blickte auf ihr Grab. » Was geschehen ist, ist geschehen. Man kann den Tod genauso wenig überlisten wie das Buch der Monde . Am Ende muss immer jemand die Schuld begleichen.« Sie lächelte traurig. »Aber das brauche ich dir wohl kaum zu erzählen. Wenn du das nicht selbst wüsstest, wärst du nicht hier.«
    »Sieht ganz so aus.«
    Und ob ich das wusste – besser als irgendjemand sonst.
    EinAst knackte. Dann, noch lauter, eine Stimme im Unterholz.
    »Hör endlich auf, mir überallhin nachzulaufen, Link!«
    Noch bevor dieWorte ganz verhallt waren, war Genevieve Duchannes verschwunden. KeineAhnung, wie sie es angestellt hatte, aber die Stimme war mir so durchs Mark gefahren, dass ich selbst das Gefühl hatte, wieder in dieAnderwelt abzugleiten.
    Ich lauschte dem Klang, den ich überall und in jederWelt wiedererkannt hätte.Weil er so vertraut und tröstlich war und mich an zu Hause und an Chaos erinnerte.
    Diese Stimme aus dem R eich der Sterblichen war wie einAnker für mich – so wie sie mir auch schon im Gatlin der Lebenden Halt gegeben hatte.
    L.
    Ich stand wie versteinert da und wagte mich nicht zu rühren, obwohl sie mich ja gar nicht sehen konnte.
    »Du versuchst mich also loszuwerden, ja?« Link stapfte hinter Lena durchs Unterholz, die sich ein paar Meter vor ihm einenWeg durch die Zitronenbäume bahnte. Sie schüttelte so energisch den Kopf, als würde sie eigentlich Link schütteln wollen.
    Lena.
    Als Lena die Zweige zur Seite bog, erhaschte ich einen Blick auf ihre gold-grünenAugen. Das war’s. Meine ganze Selbstbeherrschung war dahin.
    »Lena«, rief ich, so laut ich konnte. Meine Stimme hallte über den weißen Himmel.
    Ich lief über die unebene gefrorene Erde, pflügte durch die Disteln, rannte den steinigen Pfad hinab, warf mich in ihreArme … und landete auf dem Boden hinter ihr.
    »Ich versuche es nicht nur, ich will dich wirklich loswerden, falls du’s noch nicht kapiert hast«, hörte ich Lena sagen.
    Fast hatte ich vergessen, dass ich nicht wirklich hier bei ihr war. Jedenfalls nicht in einer Form, die sie sehen oder fühlen konnte. Ich ließ mich zurücksinken und rang nach Luft. Dann stützte ich mich auf die Ellbogen. Hier war Lena, aus Fleisch und Blut und so, wie ich sie kannte – davon wollte ich keine Sekunde verpassen.
    Wie sie sich bewegte. IhreArt, den Kopf schräg zu legen. Sie war einfach perfekt, so voller Leben und Schönheit und allem, was ich nicht mehr haben durfte.
    Allem, was mir nicht mehr gehörte.
    Ich bin hier. Direkt vor deiner Nase. Merkst du das denn nicht, L?
    »Ich wollte nur nach ihm sehen. Ich bin heute noch kein einziges Mal hier gewesen. Ich möchte nicht, dass er einsam oder gelangweilt oder frustriert oder sonst was ist …« Lena kniete sich neben mein Grab, neben mich, und griff in das kalte Gras.
    Ich bin nicht einsam. Aber ich vermisse dich.
    Link fuhr sich mit der Hand durch seine stacheligen Haare. »Du hast gerade bei ihm zu Hause vorbeigeschaut. Dann amWasserturm und in deinem Zimmer. Und jetzt willst du an seinem Grab nach ihm sehen.Vielleicht solltest du dir mal eine andere Beschäftigung suchen, als immer nur nach Ethan zu sehen.«
    »Vielleicht solltest du dir mal eine andere Beschäftigung suchen, als mir immer nur auf die Nerven zu gehen, Link.«
    »Ich hab Ethan versprochen, auf dich aufzupassen.«
    »Du verstehst es nicht«, sagte sie.
    Link war genauso sauer, wie Lena frustriert war. » Was soll das heißen? Glaubst du etwa echt, ich verstehe das nicht? Immerhin war Ethan seit dem Kindergarten mein bester Freund.«
    »Sprich nicht so von ihm. Er ist immer noch dein bester Freund.«
    »Lena.« Link mühte sich vergeblich ab.
    »Komm mir bloß nicht mit deinem Lena . Ausgerechnet du müsstest doch eigentlich kapiert haben, wie es wirklich läuft.« Ihr Gesicht war blass, und ihre Lippen bebten.
    Lena – alles wird gut. Ich bin bei dir.
    Aber noch während ich das dachte, musste ich mir eingestehen, dass nichts so werden würde wie früher. UnsereWelt war in dem Moment zerbrochen, als ich vomWasserturm gesprungen war – und niemand konnte die Scherben wieder zusammensetzen.
    Jedenfalls nicht in absehbarer Zeit.
    Ich hatte nicht geahnt, dass es auf der Seite der Lebenden noch trostloser sein würde. Zumindest für mich – weil ich alles sehen und nichts ändern konnte.
    Ich griff nach Lenas Hand und wollte meine Finger mit ihren verschränken. Sie glitten durch sie hindurch, als wäre Lenas Hand Luft.Aber wenn ich mich

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