Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
Vom Netzwerk:
konzentrierte, konnte ich sie fest und warm auf meiner Haut spüren.
    Zum ersten Mal jagten keine elektrischenWellen durch mich hindurch und setzten meine Nerven in Brand. Lena zu berühren, war nicht mehr so, als würde ich in eine Steckdose fassen.
    Einer derVorteile amTotsein.
    »Ach Lena, komm schon. Du weißt doch, was ich meine, auch wenn ich nicht in der Mädels-Sprache spreche und keine Ridley zum Dolmetschen habe.«
    »Mädels-Sprache?« Lena warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
    »Ja, verflucht, wie ihr halt so miteinander redet. Ich hab das nicht drauf, ich kann ja bloß gerade mal das, was man hier in Gatlin für die Landessprache hält.«
    » Wolltest du nicht eigentlich nach Ridley suchen?«, fragte Lena.
    »Ich hab alleTunnel durchkämmt. Ich war überall da, wo Macon mich hingeschickt hat, und noch an ein paar Orten, an die er mich niemals lassen würde. Heilige Scheiße, was soll ich denn noch machen? Niemand hat sie dort unten gesehen.«
    Lena ging in die Hocke und rückte die Steine um mein Grab zurecht. »Ridley muss zurückkommen, ich brauche sie. Sie weiß, wie es läuft. Sie kann mir sagen, was ich tun muss.«
    » Was redest du da für wirres Zeug?« Link kauerte sich neben sie. Und neben mich.
    Es war fast wie in alten Zeiten, als wir zu dritt auf der Tribüne der Jackson High gesessen waren. Die beiden wussten es nur leider nicht.
    »Er ist nicht tot. Onkel Macon war es auch nicht. Ethan kommt zurück, du wirst schon sehen.Wahrscheinlich sucht er jetzt, genau in diesem Moment, nach mir.«
    Ich drückte ihre Hand. Damit lag sie gar nicht so falsch.
    »Meinst du nicht, du würdest das spüren?« Link klang immer noch skeptisch. » Wenn er jetzt hier wäre, würde er uns doch ein Zeichen geben oder so was.«
    Wieder drückte ich ihre Hand, allerdings ohne Erfolg.
    Hey, ihr beiden, merkt ihr denn gar nichts?
    Lena schüttelte geistesabwesend den Kopf. »Es ist nicht so, wie du denkst. Ich will ja nicht behaupten, dass er gerade im Moment neben uns sitzt oder so was …«
    Aber genau das tat ich. Ich saß neben ihnen oder so was.
    Leute? Ich bin direkt vor eurer Nase!
    Ich keltete, aber ich hätte ebenso gut schreien oder schweigen können.
    »Ach ja?Woher willst du so genau wissen, wo er gerade ist oder nicht ist?Was macht dich eigentlich so sicher?« Links Sonntagsschulerziehung half ihm in dieser Sache nicht weiter.Wahrscheinlich sah er mich im Geiste schon in Häusern ausWattewolken und zwischen geflügelten Engelchen.
    »Onkel Macon sagt, dass neue Geister oft nicht wissen, wo sie gelandet sind oder was sie dort eigentlich sollen. Erst nach einerWeile begreifen sie, dass sie gestorben sind, und erinnern sich daran, was ihnen im Leben zugestoßen ist. Es muss ziemlich verstörend sein, plötzlich in derAnderwelt aufzuwachen.Vielleicht weiß Ethan nicht mal, wer er eigentlich ist – oder wer ich bin.«
    Ich wusste, wer sie war.Wie könnte ich das jemals vergessen?
    »Angenommen, du hättest recht – warum regst du dich dann so auf? Liv sagt, dass sie ihn findet, wenn er in dieserWelt ist. Sie hat ihre Uhr total aufgemotzt, es ist jetzt eineArt Ethan-Wate-o-meter oder so.«
    Lena seufzte. » Wenn es nur so einfach wäre.« Sie griff nach dem Holzkreuz. »Jetzt ist es schon wieder verrutscht.«
    »Du bist diejenige, die auf gar keinen Fall einen Grabstein gewollt hat«, sagte Link.
    »Er braucht keinen Grabstein, wenn er nicht –«
    Mitten im Satz brach sie ab, ihre Hand verharrte in der Bewegung.
    Sie hatte es bemerkt. Der Silberknopf war nicht mehr da, wo sie ihn hingelegt hatte.
    Natürlich war er nicht mehr da. Ich hatte ihn ja fallen lassen.
    »Sieh dir das an, Link!«
    »Es ist ein Kreuz. Oder zwei Holzbalken, je nachdem.« Link blinzelte. Langsam klinkte er sich aus und schaltete auf Durchzug – das untrügliche Zeichen dafür war der leere Blick seiner leicht glasigenAugen, den ich tagtäglich während unserer gemeinsamen Schulzeit gesehen hatte.
    »Nicht das Kreuz.« Lena zeigte auf die Erde. »Der Knopf.«
    »Jep. Das ist ein Knopf – messerscharf erkannt.« Link starrte Lena an, als wäre plötzlich sie die Begriffsstutzige und nicht er.Was wohl selbst für ihn ein verstörender Gedanke war.
    »Das ist mein Knopf. Und er ist nicht da, wo er sein sollte.«
    Link zuckte mit den Schultern. »Und?«
    »Kapierst du denn gar nichts?« In LenasWorten lag ein Hauch von Hoffnung.
    »Normalerweise nicht, nein.«
    »Ethan war hier. Er hat den Knopf auf die Erde gelegt.«
    Halleluja, L. Es

Weitere Kostenlose Bücher