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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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in einem wirbelnden blauen Dunst. Für einigeAugenblicke stand ich einfach nur da, unfähig, mich zu bewegen. Ich hatte das Gefühl, soeben die Hinrichtung eines Menschen miterlebt zu haben, mit dem Unterschied, dass dieser Mensch jetzt neben mir stand. Oder vielmehr das, was von ihm übrig war.
    Xavier sah zwar aus wie ein Monster, aber er hatte ein gutes Herz und hatte versucht, das Richtige zu tun. Ich schauderte bei dem Gedanken daran, was aus Marian geworden wäre, wenn Macon und John sie nicht in letzter Sekunde gerettet hätten – und ich mich nicht auf den Deal mit der Lilum eingelassen hätte.
    Und mittlerweile hatte ich genug in Erfahrung gebracht, um meinen Schritt nicht mehr zu bereuen. So schlecht ich es auch getroffen hatte, es hätte schlimmer kommen können.
    »Es tut mir leid, Xavier.«Was hätte ich sonst sagen sollen?
    Er legte das DritteAuge wieder in dieVitrine zurück. »Es ist schon lange her.Aber ich dachte, wenn du schon so versessen darauf bist, in die HoheWacht zu gelangen, dann solltest du auch wissen, wozu sie dort fähig sind.Wenn ich du wäre, würde ich die Beine in die Hand nehmen und schleunigst dorthin verschwinden, woher ich gekommen bin.«
    Ich lehnte mich gegen die kalte Höhlenwand. »Ich wünschte, ich könnte es.«
    » Warum bist du so entschlossen, dich in die HoheWacht einzuschleichen?«
    Ich konnte verstehen, dass ihm dafür kein einziger guter Grund einfiel. Für mich dagegen war der eine Grund mehr als Grund genug.
    »Jemand hat sich an den Caster-Chroniken zu schaffen gemacht und eine Seite eingefügt, die es nicht geben dürfte. Ohne diese Seite wäre ich nicht hier – wäre ich nicht tot.Wenn ich sie zerstören könnte, dann …«
    Xavier streckte die Hände nach mir aus, als wollte er mich bei den Schultern packen und schütteln, um mich zurVernunft zu bringen.Aber dann hielt er sich im letzten Moment zurück. »Hast du auch nur die leisesteAhnung davon, was dir bevorsteht, wenn sie dich erwischen? Sieh mich an, Ethan. Ich hatte noch Glück.«
    »Glück? Du?« Ich biss mir auf die Lippe, um es nicht noch schlimmer zu machen.War er verrückt geworden?
    »Ich bin nicht ihr einziges Opfer, es hat auch andere getroffen, Sterbliche wie Caster. Es ist Dunkle Magie.« Seine Hände zitterten. »Die meisten haben denVerstand verloren und irren nun wieTiere durch dieTunnel derAnderwelt.«
    Das passte zu Links Beschreibung der Kreatur, auf die er in der Nacht gestoßen war, als ObidiasTrueblood starb.Aber was Link gesehen hatte, war keinTier gewesen, sondern ein Mensch – zumindest früher einmal. Ein Mensch, der demWahnsinn verfallen war, nachdem man ihn gefoltert und seinen Körper deformiert hatte.
    Bei dem Gedanken wurde mir schlecht.
    Die Mauern der HohenWacht verbargen weit mehr als nur die Caster-Chroniken .
    »Ich habe keineWahl.Wenn ich die Seite nicht vernichte, kann ich nie mehr nach Hause zurück.« Ich konnte förmlich sehen, wie es in seinem Kopf arbeitete. »Es muss doch irgendeinen Caster-Spruch geben, irgendwo im Buch der Sterne oder in einem anderen deiner vielen Bücher, der mir weiterhelfen könnte.«
    Xavier stieß mit seinem verknöcherten Finger nach mir. »Ich würde niemals zulassen, dass irgendjemand meine Bücher auch nur anrührt – geschweige denn Caster-Sprüche darin nachschlägt. Hast du denn gar nichts begriffen?«
    Erschrocken wich ich zurück. »Tut mir leid. Das hätte ich nicht sagen dürfen. Ich finde schon noch einenWeg.Aber ich muss zur HohenWacht.«
    Seine ganze Haltung hatte sich auf einen Schlag ins Gegenteil verkehrt. »Du hast mir immer noch nichts anzubieten. Ohne Gegenleistung werde ich dir das Portal nicht zeigen.«
    »Das ist nicht dein Ernst!«Aber an seinem Gesicht konnte ich ablesen, dass es sein voller Ernst war. » Was zumTeufel willst du von mir?«
    »Das Buch der Monde «, antwortete er wie aus der Pistole geschossen. »Du weißt, wo es zu finden ist. Das ist mein Preis.«
    »Es ist im R eich der Sterblichen. Und ich bin tot, falls dir das entgangen sein sollte. Und nebenbei bemerkt, das Buch ist im Besitz vonAbraham Ravenwood. Und der ist nicht gerade der nette Nachbar von nebenan.« Langsam beschlich mich dieAhnung, dass dieses dämliche Portal samtTorhüter sich als die größte Herausforderung auf meinemWeg nach Hause herausstellen könnte.
    Xavier trat vor die Felsspalte, die hinaus ins Freie führte. »Ich denke, wir wissen beide, dass diese Hindernisse nicht unüberwindbar sind.Wenn du wirklich durchs Portal

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