Eine ewige Liebe
willst, weißt du, was du zu tun hast. Beschaffe mir das Buch der Monde .«
»Selbst wenn ich das könnte, warum sollte ich das machtvollste Buch der Caster-Welt ausgerechnet dir geben?« Ich wurde immer lauter. » Woher soll ich wissen, dass du nicht etwas Schreckliches damit anstellst?«
Seine unnatürlich großenAugen weiteten sich noch mehr. » Was könnte schrecklicher sein als das, was ich jetzt bin? Sieh mich an. Kannst du dir etwas Schlimmeres vorstellen, als erleben zu müssen, wie dein Körper sich gegen dich wendet?Wie bei jeder Bewegung deine Knochen splittern? Glaubst du allen Ernstes, dass ich Gebrauch von diesem Buch machen würde?Wie dumm wäre ich, zu riskieren, dass es seinenTribut von mir fordert?«
Er hatte recht. Das Buch der Monde gab nichts ohne Gegenleistung.Wir hatten das alle auf die harteTour lernen müssen. Der andere EthanWate. Genevieve. Macon undAmma und Lena und ich. Das Buch fällte die Entscheidungen und niemand sonst.
»Du könntest es dir anders überlegen. Manchmal macht man ausVerzweiflung die ungeahntesten Sachen.«Wollte ich hier wirklich einem verzweifelten Mann etwas vonVerzweiflung erzählen?
Xavier wandte sich um, er war schon halb im felsigen Schatten verschwunden. »Ich weiß, wozu dieses Buch fähig ist – was es in den Händen von Leuten wieAngelus anrichten könnte. Das allein reicht mir als Grund, niemals auch nur einWort daraus laut auszusprechen. Und ich würde sicherstellen, dass es diesen Ort nie wieder verlässt, damit es nicht in falsche Hände gerät.«
Er sagte dieWahrheit.
Xavier graute es vor jeglicherArt von Magie, ob Licht oder Dunkel. Sie hatte ihn weit mehr als nur das Leben gekostet. Er spürte keinVerlangen danach, Caster-Kräfte zu beschwören, er wollte keine übernatürliche Macht an sich reißen. Im Gegenteil, er wollte sich und andere vor diesen Mächten schützen.Wenn das Buch der Monde jemals irgendwo gut aufgehoben wäre, dann tatsächlich am ehesten bei Xavier. Hier wäre es sicherer als in der Lunae Libri oder irgendeiner anderen Caster-Bibliothek. Sicherer als in den endlosenWeiten von Ravenwood oder in denTiefen von Genevieves Grab. Hier würde es niemand finden.
Meine Entscheidung war im Grunde längst gefallen.
Die Sache hatte nur einen Haken …
Bevor ich das Buch für alle Zeiten in Sicherheit bringen konnte, musste ich es zuerstAbraham Ravenwood abnehmen.
Ich blickte Xavier an.
» Wie viele magische Gegenstände sind in diesem Raum, Xavier?«
»Das spielt keine R o lle. Ich habe dir doch gesagt, sie sind tabu.«
Ich lächelte. » Was, wenn ich dir sage, dass ich dir das Buch der Monde tatsächlich beschaffen kann?Allerdings bräuchte ich dazu deine Unterstützung und ein paar deiner Schätze …«
Er verzog die schiefen Lippen und schnitt eine Grimasse. Ich hoffte wirklich sehr, dass es ein Lächeln sein sollte.
Schatten 18.
Kapitel
»Es ist nicht wichtig, wie ich dorthin komme, sondern dass ich dorthin komme«, sagte ich zum fünften Mal.
»In dieses Land?Wie hieß es gleich – Stars and Stripes ?«, fragte er.
»Ja. So ungefähr. Jedenfalls muss ich in das Büro der Stars and Stripes . In der Main Street.«
Er nickte. »Aha. Und die liegt hinter dem Sumpf der Kühler?«
»Dem Sumpf … der Kühler? Ja, mehr oder weniger.« Ich seufzte.
Ich versuchte gerade, Xavier meinen Plan zu erklären. Ich hatte keineAhnung, wann er zum letzten Mal in derWelt der Sterblichen gewesen war – offensichtlich hatte er ihr lange vor der Erfindung von Luftkühlern oder Zeitungen den R ücken gekehrt.Was ein bezeichnendes Licht auf seineVorliebe für Plastikboxen, Schallplatten und Süßigkeiten warf.
Ich griff nach einem weiteren uralten Buch und öffnete es in einerWolke von Staub, Hoffnung und Ungewissheit.Wie ich so in der Höhle dieses bizarrenTorwächters saß, während sich rings um mich die Caster-Schriftrollen türmten, fühlte ich mich wie am erstenTag meines Ferienjobs in der Bibliothek von Gatlin.
Ich war frustriert und zermarterte mir den Kopf. » Wie wäre es mit Raumwandeln? Können Lotsen Caster-Sprüche für Inkubi nutzen?«
Xavier schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.«
Seufzend lehnte ich mich gegen einen Stapel Bücher. Ich war kurz davor, alles hinzuschmeißen.Wieder einmal.Wenn Link jetzt hier wäre, würde er mir wahrscheinlich einbläuen, dass ich alsAquaman derAnderwelt nicht aufgeben durfte.
»Als toterAquaman«, sagte ich laut.
» Wie bitte?«
»Ach nichts«, murmelte ich.
»Ein toter
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