Eine ewige Liebe
dieAnwesenheit von Onkel Macon, der halb verborgen im flackernden Schatten am Kamin lehnte. Das und dieTatsache, dass wirAmma inWates Landing zurückgelassen hatten, damit sie EthansVater imAuge behalten konnte.
»Ich kann selbst kaum glauben, dass ich das sage – aber könnte es nicht sein, dass Link recht hat? Selbst wenn wir alle einer Meinung wären – wenn wir sicher wüssten, dass wir Ethan das Buch der Monde beschaffen sollen –, sind uns trotzdem die Hände gebunden.Wir haben keineAhnung, wo das Buch ist oder wie wir es zu ihm schicken könnten.« Liv sprach aus, was wir alle dachten.
Ich schwieg und drehte meine Halskette um meine Finger.
Es war Onkel Macon, der schließlich antwortete. »Ja. Nun gut. Diese Fragen machen die Lage zwar kompliziert, aber nicht aussichtslos.«
Link setzte sich auf. »Na ja, also wenn ihr mich fragt, macht die ganzeTot-oder-nicht-tot-Geschichte die Sache schon kompliziert genug. Nichts für ungut, Mr Ravenwood.«
»Das Buch der Monde zu finden, ist kein Ding der Unmöglichkeit, Mr Lincoln. Ich muss Sie doch sicherlich nicht daran erinnern, wo und in wessen Händen wir es zuletzt gesehen haben.«
»Abraham.«Wir alle wussten, wen er meinte, aber wieder war es Liv, die unsere Gedanken aussprach. »Am Siebzehnten Mond. Damals hatte er das Buch in der Höhle bei sich.Außerdem hat er es benutzt, um dieVexe heraufzubeschwören, kurz vor –«
»DemAchtzehnten Mond«, sagte John mit matter Stimme. Keiner von uns wollte über die Nacht amWasserturm sprechen.
Das brachte Link allerdings nur noch mehr auf die Palme. »Ach ja? Dann ist ja alles in Butter.Wir haben das Buch so gut wie sicher.Wir machen einfach einen kleinenAbstecher in irgendeine Sumpfhöhle – wo Colonel Sanders eben die letzten zweihundert Jahre so verbracht hat – und fragen ihn höflich und nett, ob er uns sein Grusel-Buch für eineWeile ausleiht, weil unser toter Freund es braucht, um irgendwo im Nirgendwo ein paar Jenseits-Dinger zu drehen.«
Mit einer entnervten Bewegung aus dem Handgelenk schnippte ich in seine Richtung. Ein knisternder Funke sprang vom Feuerrost und versengte sein Bein.
Er zuckte zurück. »Lass den Quatsch!«
»Onkel M hat recht. Es ist nicht unmöglich«, sagte ich.
Liv zupfte an dem Gummiband ihres roten Notizbuchs, wie immer, wenn sie konzentriert nachdachte. »Und Sarafine ist tot.Also kann er diesmal nicht auf ihre R ückendeckung zählen.«
Onkel Macon schüttelte den Kopf. »Er war nie auf sie angewiesen, fürchte ich. Nicht wirklich.Wir können uns nicht darauf verlassen, dass er an Kräften eingebüßt hat.Abraham ist nicht zu unterschätzen.«
Liv runzelte die Stirn. » Was ist mit Hunting und seinem Blutrudel?«
Macon starrte gedankenverloren ins Kaminfeuer. Ich sah zu, wie die Flammen immer höher wurden und sich dunkelrot und orange verfärbten. Ich hatte keineAhnung, ob mein Onkel tatsächlich meiner Meinung war. Ich wusste nicht, ob er auch nur für eine Minute ernsthaft daran glaubte, dass es für Ethan einenWeg zurück gab.
Aber es war mir egal, was mein Onkel dachte – solange er bereit war, mir zu helfen.
Er sah mich an, und mich beschlich das Gefühl, dass er genau wusste, was ich dachte. »Hunting ist zwar stumpfsinnig, aber er ist auch ein mächtiger Inkubus. Allerdings stellt Abraham allein schon eine ernst zu nehmende Bedrohung dar. Wenn uns bereits jetzt unsere Furcht im Weg steht, sollten wir besser die Finger davon lassen.«
Hinter ihm auf dem Fußboden schnaubte Link.
Macon warf einen Blick über seine Schulter. »Für den Fall, dass SieAngst haben, Mr Lincoln.«
» Wer sagt das?«, erwiderte Link empört. »Ich wüsste nur gern, dass meine Überlebenschancen nicht eins zu unendlich stehen, bevor ich mich kopfüber in Schlangengruben stürze.«
»Ich bin es.« John setzte sich kerzengerade auf und blickte in die R u nde, als hätte er soeben die Lösung für all unsere Probleme gefunden.
» Was?« Liv löste sich von ihm und blickte ihn fragend an.
»Ich bin derjenige, denAbraham will. Und das Einzige, was er nicht haben kann.«
» R ed doch nicht so einen Quatsch.« Link stöhnte. »Du hörst dich an, als wärst du seine Freundin.«
»Das ist kein Quatsch. Es ist dieWahrheit. Ich dachte, ich sei der Eine, der Zwei ist, und müsste das tun, was Ethan getan hat.Aber damals lag es nicht in meiner Hand. Jetzt schon.«
»Halt die Klappe«, schnappte Link.
Macon runzelte die Stirn und seineAugen nahmen einen dunklerenTon an. Ich kannte
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