Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia

Vom Netzwerk:

ungehalten. »Und wenn schon?Willst du, dass die Nachbarn reden?Wir sind grundanständige Leute und gehen jeden Sonntag in die Kirche.Wir riechen nicht wie die Sünder.Warum sollten da dieTonnen vor unsererTür eineAusnahme machen?«
    »Vielleicht weil sie bis zum Rand voller Müll sind?«Tante Grace schnaubte.
    Ich hämmerte in einem letztenVersuch an die Fliegentür. Link trat einen Schritt vor und klopfte kurz an. DieTür kippte aus denAngeln und schwang an einem schiefen Scharnier zu uns zurück.
    »Ups.War keineAbsicht.« Er zuckte verlegen mit den Schultern.
    Amma erschien im Türrahmen, ganz offensichtlich dankbar um jede Ablenkung. »Besuch für die Ladies«, rief sie über die Schulter und hielt die Fliegengittertür für uns zurück. Die Schwestern blickten von ihren Häkeldecken auf und lächelten – höflich und liebenswürdig, als hätten sie nicht soeben noch Zeter und Mordio geschrien.
    Ich setzte mich auf einen Holzstuhl und rutschte unbehaglich bis zur Kante. Link stand neben mir und sah noch unbehaglicher aus, als ich mich fühlte.
    »Sieht ganz so aus. GutenTag,Wesley.Wen hast du denn da mitgebracht?«Tante Mercy blinzelte verwirrt, alsTante Grace ihr einen Stoß mit dem Ellbogen versetzte.
    »Das ist doch die Freundin von Ethan. Das hübsche Ravenwood-Mädchen. Die ihre Nase immer in Bücher steckt, wie Lila Jane.«
    »Ja, die bin ich. Sie kennen mich doch. Ich bin Lena, Ethans Freundin, Ma’am.« Das hatte ich bis jetzt noch jedes Mal zuTante Mercy gesagt.
    Sie brummte missbilligend. »Tja, und wenn schon.Was willst du hier – jetzt wo Ethan weg ist und einenAusflug in eine andereWelt macht?«
    Amma blieb wie erstarrt an der Küchentür stehen. » Wie bitte?«
    Thelma blickte nicht von ihrer Stickerei auf.
    »Du hast mich schon verstanden, MissAmma«, sagteTante Mercy.
    »W -was?«, stotterte ich.
    » Was meinen Sie damit?« Link blieb beinahe die Stimme weg.
    »Sie wissen … von Ethan?Woher?« Ich beugte mich auf meinem Stuhl nach vorne.
    »Ihr glaubt wohl, wir würden überhaupt nichts von dem mitkriegen, was hier vor sich geht, was?Aber wir sind nicht von gestern und wir sind auch nicht auf den Kopf gefallen.Wir wissen eine Menge über die Caster, genauso wie wir alle möglichen Muster kennen –Wolkenmuster, Kleidermuster, Straßenmuster …«Tante Grace wedelte mit ihremTaschentuch und ließ den Satz ins Leere laufen.
    »Und Pfirsiche trotzen derWitterung«, sagteTante Mercy stolz.
    »Und eine Sturmwolke ist eine Sturmwolke. Und diese hier ballt sich schon sehr lange zusammen. Beinahe unser ganzes Leben steht sie schon am Himmel.«Tante Grace nickte ihrer Schwester zu.
    »Jeder, der noch alleTassen im Schrank hat, würde sich vor so einem Sturm insTrockene retten und nicht noch draußen herumschnüffeln«, knurrteAmma und zog die Decke umTante Graces Beine fester.
    » Wir hatten keineAhnung, dass Sie davon wissen«, sagte ich.
    »Grundgütiger, du bist ja fast so schlimm wie Prudence Jane, die immer dachte, wir hätten keinen Schimmer davon, dass sie wie ein Maulwurf kreuz und quer durchs Erdreich zieht und alleTunnel der Gegend abklappert.Als hätten wir nicht immer schon gewusst, dass unser Daddy sie dazu bestimmt hat, die Karten auf dem Stand zu halten.Als hätten wir ihm nicht selbst geraten, dass er Prudence Jane nehmen soll. Sie glaubte tatsächlich, dass sie einfach die ruhigste Hand von uns dreien hätte.«Tante Mercy lachte.
    »Herr und Erlöser, Mercy Lynne, du weißt genau, dass Daddy mich genommen hätte – und zwar lange bevor er überhaupt auf dich gekommen wäre. Ich habe ihm nur gesagt, dass er ruhig dich fragen soll, weil meine Haare in denTunneln immer so schrecklich wirr und wuschelig wurden. Ich sah aus wie ein Stachelschwein mit missratener Dauerwelle, das schwöre ich dir.«
    Mercy schnaubte. »Du schwörst, GraceAnn – aber ich bin die Einzige in diesem Raum, die es weiß .«
    »Nimm das zurück.«Tante Grace richtete einen knochigen Finger auf ihre Schwester.
    »Das fällt mir nicht imTraum ein.«
    »Bitte, Ma’am. Ma’ams.«Was war der Plural von Ma’am?
    » Wir brauchen Ihre Hilfe.Wir sind auf der Suche nachAbraham Ravenwood. Er hat etwas, das uns gehört. EtwasWichtiges.«
    Ich blickte von einer Schwester zur anderen.
    » Wir brauchen es, und zwar so sicher wie dasAmen in der Kirche.« Link stockte. »Damit Ethan zurückkommt, schnell wie der Blitz.«Wenn man zu lange mit den Schwestern zusammen war, begann man so wirr wie sie zu reden.
    Ich verdrehte