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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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klügste Mensch, den ich kenne, hat einmal gesagt, dass diese Fragen die Lage zwar kompliziert machen, aber nicht aussichtslos.«
    Mein Onkel lächelte.
    John schüttelte den Kopf. »Schaut mich nicht so fragend an. Ich habe keineAhnung, wo er ist. Damals war ich noch ein Kind. Ich kann mich nur daran erinnern, dass die Räume keine Fenster hatten.«
    »Super«, knurrte Link. »Das grenzt die Möglichkeiten natürlich radikal ein.«
    Liv legte eine Hand auf Johns Schulter.
    John zuckte mit denAchseln. »Tut mir leid. Meine Kindheit ist für mich wie ein dunkler Schleier. Ich hab mein Bestes gegeben, alle Erinnerungen zu verdrängen.«
    Mein Onkel nickte und erhob sich von seinem Stuhl. »Na schön. Dann schlage ich vor, ihr beginnt eure Suche nicht bei den klügsten, sondern den ältesten Menschen, die ihr kennt.Vielleicht haben sie ein, zwei Ideen, wo manAbraham finden könnte.«
    »Die ältesten Menschen? Meinst du die Schwestern? Glaubst du, sie erinnern sich anAbraham?« Mein Magen zog sich zusammen. Ethans steinalteTanten waren zwar nicht unbedingt Angst einflößend, aber meistens verstand ich höchstens die Hälfte von dem, was sie von sich gaben – und das auch nur, wenn sie nicht gerade ihre durchgeknallten Minuten hatten.
    »Selbst wenn sie sich nicht erinnern können, werden sie sich wahrscheinlich etwas ausdenken, das sich gut anhört und derWahrheit nahekommt. Sie sind diejenigen, die am ehesten alsAltersgenossen meines berüchtigten Vorfahren durchgehen könnten. Selbst wenn sie nicht aus demselben Zeitalter stammen.«
    Liv nickte. »EinenVersuch ist es wert.«
    Ich stand auf.
    »Nur ein Gespräch, Lena«, sagte mein Onkel in warnendemTon. »KeinAnlass, auf dumme Gedanken zu kommen. Du wirst nicht auf eigene Faust zu Erkundungsmissionen aufbrechen. Ist das klar?«
    »Sonnenklar«, sagte ich, weil es sinnlos war, mit ihm zu streiten. Nicht, wenn es dabei auch nur um etwas ansatzweise Gefährliches ging. So ging das jetzt schon, seit Ethan …
    Seit Ethan .
    »Ich komme mit. ZurVerstärkung«, sagte Link und stemmte sich vom Boden hoch. Link, der kaum unfallfrei zweistellige Zahlen addieren konnte, spürte es wie kein anderer, wenn zwischen mir und meinem Onkel Streit in der Luft lag.
    Er grinste. »Ich kann ja für dich übersetzen.«
    Inzwischen kannte ich die Schwestern beinahe so gut wie meine eigene Familie. Exzentrisch wie sie waren (um es höflich auszudrücken), stellten sie gleichzeitig das Paradebeispiel lebendiger Lokalgeschichte von Gatlin dar.
    Darin waren sich die Leute hier einig.
    Als Link und ich die Stufen zuWates Landing hinaufstiegen, hörten wir Gatlins lebendige Lokalgeschichte schon vonWeitem streiten. Ihre aufgebrachten Stimmen drangen gut hörbar durch die Fliegengittertür.
    »Man wirft kein Essbesteck in dieTonne, solange es noch völlig in Ordnung ist. Das ist eine himmelschreiende Schande!«
    »Mercy Lynne. Das sind Plastiklöffel. Das heißt, sie sind zumWegwerfen gemacht.« Geduldig wie immer versuchteThelma sie zu beschwichtigen. Sie müsste wirklich heiliggesprochen werden – so lauteteAmmas Spruch, wennThelma wieder einmal erfolgreich als Streitschlichterin eingesprungen war.
    »Nur weil gewisse Leute sich für die Königin von England halten, heißt das noch lange nicht, dass sie auch eine Krone auf dem Kopf haben«, blaffteTante Mercy.
    Link stand neben mir auf derVeranda und musste ein Lachen unterdrücken. Ich klopfte an dieTür, aber niemand schien mich zu hören.
    » Was zum Himmel soll das jetzt wieder heißen?«, fuhrTante Grace dazwischen. » Wer bitte sind gewisse Leute? Doch nicht etwaAngelinaWitherspoon und all die halb nackten Promis –«
    »GraceAnn! Untersteh dich und nimm solcheWorte in den Mund. Nicht in diesem Haus!«
    Aber so schnell ließ sichTante Grace nicht ausbremsen.
    »… all die halb nackten Promis aus den schmutzigen Heftchen, dieThelma dir immer aus dem Laden mitbringen soll.«
    »Immer mit der R u he, Mädels …«
    Ich klopfte wieder an, diesmal etwas lauter.Aber gegen das hysterische Chaos hatte ich nicht den Hauch einer Chance.
    Tante Mercy schrie ihre Schwester inzwischen an. »Das soll heißen , dass man die schlechten Löffel genauso spülen muss wie die gu ten. Und dann legt man sie alle der R eihe nach wieder zurück in die Löffelschublade. Das weiß jeder Mensch. Sogar die Königin von England.«
    »Hör nicht auf sie,Thelma. Sie spült sogar den Müll ab, wenn du undAmma gerade nicht hinsehen.«
    Tante Mercy schniefte

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