Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia

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kann ich verzichten.«
    Abraham trat einen Schritt auf uns zu, seine schwarze Schleifenkrawatte wehte in der leichten Brise. »Mir ist egal, was du denkst. Du bist zu einem ganz bestimmten Zweck in dieserWelt, und wenn du diesem Zweck nicht mehr dienst, kann ich dich nicht mehr gebrauchen. Und du weißt so gut wie ich, was mit denen geschieht, die für mich nutzlos geworden sind.« Er lächelte kalt. »Ich habe zugesehen, wie Sarafine verbrannte. Das einzig Unerfreuliche daran war dieAsche auf meinem Jackett.«
    Es war dieWahrheit. Ich hatte es ja selbst mit angesehen. Und auch wenn sie alles andere als eine Mutter für mich gewesen war – wenn ichAbraham so über sie sprechen hörte, stieg ein seltsames Gefühl in mir auf.
    War es Mitgefühl? Bedauern?
    Habe ich wirklich Mitleid mit der Frau, die mich töten wollte? Geht das überhaupt?
    Von John wusste ich, dassAbraham Caster genauso abgrundtief hasste wie Sterbliche. Bis zu diesem Moment hatte ich ihm das nie ganz geglaubt.AberAbraham Ravenwood war wirklich kalt, berechnend und böse. Er war tatsächlich derTeufel – oder das, was dem Inbegriff desTeufels am nächsten kam.
    John reckte entschlossen das Kinn und sagte zuAbraham: »Gib meinen Freunden das Buch und ich werde mit dir kommen. Das ist der Deal.«
    Das Buch der Monde immer noch unter denArm geklemmt, lachteAbraham laut auf. »Die Spielregeln haben sich geändert. Ich denke, ich werde das Buch behalten.« Er nickte in Richtung Link. »Und deinen neuen Freund hier auch.«
    Ridley, die gerade noch gelangweilt ihren Lolli hin- und hergeschoben hatte, biss sich beinahe auf die Zunge.
    » Was willst du denn mit dem? Er ist völlig wertlos, glaub mir«, log sie.
    AberAbraham hatte sie längst durchschaut. Er lächelte boshaft. »Ganz wie du wünschst. Dann verfüttern wir ihn eben an Huntings Hunde, wenn wir zu Hause sind.«
    Früher hätte Link bei diesenWorten Hals über Kopf dasWeite gesucht.Aber das war, bevor John ihn gebissen und sein Leben sich von einem Moment auf den anderen geändert hatte. Bevor Ethan starb und dieWelt eine andere wurde.
    Ich sah Link an, wie er da neben John stand. Er würde keinen R ückzieher machen, selbst wenn es für ihn lebensgefährlich war.Was das anging, hatte er nichts mehr mit dem alten Link gemeinsam.
    John wollte sich schützend vor ihn stellen, aber Link hielt ihn zurück. »Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    »Sei nicht albern«, knurrte John. »Du bist nur einViertel-Inkubus. Du bist nur halb so stark wie ich und in deinenAdern fließt nicht einmal Caster-Blut.«
    »Jungs.«Abraham schnalzte ungeduldig mit dem Finger. »Das ist alles sehr bewegend, aber langsam müssen wir los. Ich habe Dinge zu erledigen und Menschen zu töten.«
    John straffte seine Schultern. »Ich rühre mich nicht von der Stelle, bevor du nicht das Buch rausrückst. Ich bin in letzter Zeit mit einigen mächtigen Castern in Berührung gekommen. Neuerdings treffe ich meine eigenen Entscheidungen.«
    John sammelte Kräfte wieAbraham Opfer, darunter auch Ridleys Überredungskunst und sogar manche meiner Fähigkeiten als Naturgeborene. Ganz zu schweigen von den Kräften der anderen Caster, die ihn zufällig berührt und ihm ahnungslos einenTeil davon übertragen hatten.Abraham konnte nicht wissen, welche Caster John inzwischen angezapft hatte.
    Trotzdem geriet ich langsam in Panik.Warum waren wir nicht noch einmal in dieTunnel gestiegen, damit er weitere Kräfte sammelte?Wie war ich je auf die Idee gekommen, dass wir es mitAbraham aufnehmen könnten?
    Hunting undAbraham wechselten Blicke. Es war nur ein schnellesAufblitzen in ihrenAugen, aber es sagte mir, dass sie ein Geheimnis teilten.
    »Ach ja?«Abraham ließ das Buch der Monde zu Boden fallen, wo es mit einem dumpfen Geräusch zu seinen Füßen aufschlug. » Warum kommst du dann nicht und holst es dir?«
    John musste klar sein, dass es sich nur um eine Falle handeln konnte – aber er ging trotzdem.
    Für einenAugenblick wünschte ich, Liv wäre hier und könnte sehen, wie mutig John sichAbraham entgegenstellte. Gleichzeitig war ich heilfroh, dass sie nicht da war. Ich konnte ja selbst kaum zusehen, wie er Schritt für Schritt dem jahrhundertealten Inkubus entgegenging – und dabei war ich nicht diejenige, die ihn liebte.
    Abraham streckte denArm aus und drehte seine Hand in einer blitzschnellen Bewegung nach oben, wie um einenTürknauf zu öffnen.
    Eine flüchtige Bewegung, mehr brauchte es nicht.
    John riss die Hände hoch und presste