Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition)
Nein heißt manchmal „Nein“, kann aber auch „Ja“ heißen. Seltsam was? Der Mann dagegen redet weder darüber, noch schickt er irgendwelche Signale. Vielmehr versucht er das Problem im Alkohol Rausch zu lösen. Hast du schon Signale gesendet oder darüber geredet?“
„Nein, noch nicht.“
„Ok, dann lass die Finger von der Flasche!
Die Liebe ist also sehr mysteriös und undurchsichtig. Und glaube mir! Beide Komponenten im Doppelpack sind auch nicht leichter oder verständlicher.
Gleich und gleich gesellt sich gern. Gegensätze ziehen sich aber auch an. Liebe besteht aus dutzenden Widersprüchen und lässt sich nicht erklären! Sie passiert einfach- und danach hält sie oder eben nicht.
Trennung und Liebeskummer ist viel leichter zu erklären. Wenn die Hürden „Nicht wahrhaben wollen“, Leid und Verarbeitung genommen sind, geht es dir besser als je zuvor.
Oftmals wird allerdings aus einer wundervollen Liebe eine verbitterte Hassliebe. Klingt sehr widersprüchlich, aber sie existiert! Gott sei Dank noch nicht bei mir!
Aber ich konnte beobachten, dass die meisten Trennungen darin enden. Meistens sogar die besonders schönen Liebschaften. Merkwürdig nicht?“
Der Tiger schüttelte genervt den Kopf.
„Man verspürt unglaublichen Hass und unglaubliche Liebe für ein Wesen. Fast schon Schizophren!
Dann ist man mal der Hund und mal der Baum. Meistens sogar abwechselnd. Die Kunst besteht darin öfters der Hund als der Baum zu sein! Verstehst du das?“
„Keine Trennung!“ schrie der Tiger.
„Na gut. Ich denke deine Situation ist sehr speziell. Mein weibliches Gespür sagt mir, dass du sie heiraten und ein paar Kinder zeugen solltest.“
Überrascht kratzte sich der Tiger am Kinn.
„Nun ja. Mein weibliches Gespür empfiehlt immer eine Heirat und Nachwuchs. Merkwürdig nicht? Also vertraue ihr lieber nicht! Wenn du den Alltag aus eurer Liebe fernhalten willst, musst du wohl mit ihr weiter reisen.“
Diese Lösung schwirrte schon oft durch den Kopf des Tigers und dafür hätte er die Ratschläge der Schnecke nicht gebraucht. Er hatte noch nie seine Höhle verlassen. Allein der Gedanke an eine Reise machte ihm große Angst.
„Andererseits ist es das wert!“ dachte sich der Tiger.
„Reisen ist sehr schön! Ich bin bestimmt schon länger auf Reisen als die Maus. Und trotzdem war ich nie wo anders. Seltsam was?“ sprach die Schnecke.
Liebeslektion
Die Waffen den Alltag zu bekämpfen hatte der Tiger nun. Jetzt musste er diesen Kampf nur noch gewinnen- irgendwie! Am schönsten Ort, den er kannte wollte er die Maus fragen. Ein Gespräch, das er in Gedanken schon tausende Male geführt hatte. Er hatte tierische Angst davor, doch es fühlte sich richtig an.
Es war einer dieser ersten Frühlingstage, der einen wie einen Magnet nach draußen lockt. Man musste einfach raus gehen und die ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres genießen.
An diesem besonderen Abend hatte der Tiger eine Überraschung für die Maus geplant. Heimlich klaute er den Geländewagen seines Vaters und lud etwas auf die Ladefläche. Sein Vater würde ihm das wertvolle Gefährt nie leihen, schließlich hatte der Tiger noch gar keinen Führerschein und auch sonst kaum Erfahrung mit Fahrzeugen. Mit einer nahezu überquellenden Ladefläche erschien er an seiner Höhle. Ein weißes Tuch verdeckte die eigentliche Überraschung.
Nach zweimaligem Hupen kam die Maus angerannt. Sie grinste über beide Ohren.
„Was machst du denn da?“
„Ich dachte wir fahren ein bisschen an den Rhein.“
„Und was hast du auf der Ladefläche?“
„Wird nicht verraten, Mäuschen!“
Auf dem Weg zum Fluss unterhielten sich die beiden über tausende Dinge. Er konnte mit der Maus über die verschiedensten Sachen reden. Ab und an verfiel der Tiger so tief in die teils kumpelhaften Gespräche, dass er versehentlich vergaß, mit wem er redete. Beispielsweise fragte er die Maus welches weibliche Tier sie am attraktivsten findet oder er erzählte ihr von Saufeskapaden mit seinen Freunden. Einmal hat er sogar laut gerülpst und ihr auf den Arm gehauen. Jedoch dauerte es bei solchen Aktionen nicht lange bis der Tiger am liebsten im Boden versinken würde.
Sie verstehen sich einfach. So unterschiedlich beide Tiere waren, genauso gut ergänzen sie sich auch. Man muss kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass die beiden ein ganz besonderes Paar waren. Es passte einfach.
Der riesige Fluss ist die symbolische Grenze zwischen dem Gebiet der Hühner,
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