Eine (fast) perfekte Hochzeit
solltest du auch sonst hier sein?
7. KAPITEL
So weit, so gut, dachte Eva, als sie sich vergewisserte, dass genügend Teller und Bestecke auf dem Sideboard in Griffins geschmackvoll eingerichtetem Wohnzimmer bereitlagen.
Heute Abend kam sie sich weder wie eine professionelle Partyorganisatorin noch wie ein Gast vor.
Stattdessen hatte Eva das Gefühl, zusammen mit Griffin die Gastgeberin zu sein, da sie gemeinsam arbeiteten und sich ohne viele Worte verstanden. Sie hatten die ankommenden Gäste zusammen begrüßt. Eva kannte viele der Besucher und hatte sich gefreut, sie zu sehen. Später war Griffin mehrmals in die Küche gekommen, um mitzuhelfen. Es schien fast so, als ob sie Mann und Frau wären. Sobald ihr dieser Gedanke gekommen war, verscheuchte Eva ihn wieder.
Als sie vorhin das Haus betreten hatte, war sie von der Inneneinrichtung ebenso entzückt gewesen wie von der prunkvollen Fassade. Die hochmoderne Küche ließ keine Wünsche offen. Sie war ausgestattet mit den besten Haushaltsgeräten in glänzendem Edelstahl, einer Granitarbeitsplatte, Doppelspüle und zwei Kochinseln. Der Grundriss der anderen Räume im Erdgeschoss war sehr gut geplant worden. Es gab nur kurze Wege. Glastüren und eine große Anzahl von Fenstern ließen viel Licht und Luft herein.
Es besteht kein Zweifel daran, überlegte Eva und ordnete das Geschirr auf dem Sideboard, dass Griffin beim Kauf des Hauses eine gute Wahl getroffen hat. Doch es sollte sie eigentlich nicht überraschen. Natürlich hatte er einen guten Blick für Immobilien, schließlich handelte er damit.
Außerdem musste sie zugeben, dass er offensichtlich wohlhabender war, als sie geglaubt hatte. Und das schloss sie nicht nur aus dem beeindruckenden Haus. Aus den Gesprächsfetzen einiger Gäste konnte sie entnehmen, wie erfolgreich Evkit Investments in den letzten paar Jahren geworden war – Jahre, in denen sie absichtlich allen Dingen, die Griffin betrafen, keine Beachtung geschenkt hatte.
Viele Gäste lobten seine klugen Investitionen über alle Maßen. Dadurch erfuhr Eva, dass er über ganz San Francisco verteilt mehrere Häuser, Eigentumswohnungen und Mietobjekte besaß: Union Square. Russian Hill. Bernal Heights. Fisherman’s Wharf. Und natürlich Pacific Heights. In jedem exklusiven und angesagten Wohngebiet der Stadt gehörte ihm mindestens ein Apartment.
Unter anderen Umständen hätten die Gespräche der Gäste Eva aufgebracht. Heute Abend machte es ihr jedoch nichts aus. Sie war viel zu sehr davon abgelenkt, dass sich ihr Puls jedes Mal beschleunigte, wann immer Griffin sich ihr näherte.
Unauffällig warf sie einen Blick quer durch den Raum, wo er, ein Weinglas in der Hand, am Kamin stand. Lächelnd unterhielt er sich mit einem Paar mittleren Alters.
Für die Party hatte er sich noch einmal umgezogen. Jetzt trug er ein weißes Hemd mit offen stehendem Kragen. Dazu hatte er eine schwarze Hose gewählt. Doch sogar in dieser saloppen Kleidung übte er dieselbe unverkennbare Anziehungskraft auf Eva aus. Sie war fasziniert von seiner Ausstrahlung, und ihr Herz schlug schneller.
„Eva.“
Aufgeschreckt aus ihren Träumereien, drehte sie sich um und sah Griffins Schwester auf sich zukommen. „Monica! Dich habe ich eine Ewigkeit nicht gesehen.“ „Ich bin froh, hier zu sein“, antwortete Monica entspannt
lächelnd. „Ben musste heute Abend hier in San Francisco zu einem Geschäftsessen. Da dachten wir, dass es eine gute Idee wäre, hinterher noch hier auf Griffins Party vorbeizuschauen.“
Eva wusste, dass Griffins Schwester vor einigen Jahren einen Filmproduzenten aus Hollywood geheiratet hatte und jetzt die meiste Zeit in L. A. verbrachte.
Sie drückte Monica herzlich an sich und spürte eine unmissverständliche Wölbung unter deren weitem Oberteil. Erstaunt trat Eva zurück. „Du bist …?“
Die junge Frau strahlte über das ganze Gesicht und nickte. „Wir sind total aufgeregt.“
„Griffin hat das mit keinem Wort erwähnt“, erklärte Eva empört.
Obwohl sie sich für Griffins Schwester freute, überkam sie ein Anflug von Traurigkeit. Angesichts der Tatsache, dass sich ihr Traum von einer eigenen Familie vor Kurzem in Luft aufgelöst hatte, verspürte Eva einen schmerzhaften Stich im Herzen.
Monica lächelte wieder. „Ich habe es Griffin vor einer Weile erzählt. Aber du weißt ja, manchmal ist er so … Wie soll ich sagen?“
„Arrogant? Nervtötend? Unerträglich?“
„Du kennst ihn wirklich gut“, gab Monica lachend zu.
Und
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