Eine (fast) perfekte Hochzeit
Eva hielt den Atem an.
„Jetzt aber Spaß beiseite. Ich rufe wirklich an, um dich zu engagieren“, sagte er in plötzlich geschäftsmäßigem Tonfall. Es war genau der Tonfall, den sie so an ihm hasste. „Ich habe vor, Freitag in einer Woche eine Cocktailparty für Geschäftsfreunde zu geben.“
„Oh.“
„Hast du Zeit?“
„Ich muss in meinem Kalender nachsehen.“ Natürlich hatte sie ihre Termine im Kopf und wusste sofort, dass sie an diesem Tag noch nichts vorhatte.
„Ich wollte eigentlich den Partyservice engagieren, der normalerweise für mich arbeitet, und plane nichts Besonderes. Aber nachdem ich dich gestern Abend in Aktion gesehen habe, habe ich beschlossen, lieber Occasions by Design zu beauftragen.“
„Ich bin nicht billig.“
„Möchtest du wirklich, dass ich darauf antworte?“
„Du bist hartnäckig.“
„Ist wohl mein zweiter Vorname. Ich nehme an, du kannst kaum der Möglichkeit widerstehen, mir zu beweisen, wie gut du bist, oder?“, fragte er mit leiser, seidenweicher Stimme.
Verdammter Kerl, er weiß genau, wie er mich überreden kann.
„Gut. Ich schicke dir meinen Standardvertrag zu. Und natürlich müssen wir darüber sprechen, was du dir so vorstellst“, gab sie forsch zurück.
„Ausgezeichnet.“
Kaum hatte sie das Gespräch mit Griffin beendet, kam Eva der Gedanke, dass sie ihre Zusage bestimmt bereuen würde.
Bevor sie allerdings weiter darüber nachdenken konnte, ob sie nicht gleich wieder absagen sollte, klingelte erneut das Telefon.
Eva klappte das Handy auf. „Hallo, Beth.“
„Wie lief es?“, fragte ihre Freundin. „Ich dachte mir, anzurufen ist besser, als vor Neugierde zu sterben.“
„Er will mich engagieren.“
„Wie ist das nun wieder gemeint?“
„Er möchte, dass ich eine Party für ihn organisiere. Ich weiß nur noch nicht, ob er hinter mir oder hinter Occasions by Design her ist.“
„Das ist wenigstens mal ein origineller Einfall. Besser, als nach den Tremont-Millionen zu lechzen, oder?“
Tatsächlich, dachte Eva. Und Griffin brachte sie mit den einfachsten Gesten völlig aus der Fassung. Warum tat er das alles? Sie wusste einfach nicht, welches Ziel er verfolgte.
Nachdem sie Beth alles über das Telefongespräch mit Griffin erzählt hatte, fand sie zum ersten Mal in ihrem Leben, dass es auch eine positive Seite haben konnte, wenn Männer wie Carter nur hinter ihrem Geld her waren: Wenigstens wusste sie, woran sie war.
Es war vier Uhr an einem sonnigen Freitagnachmittag, als sie an Griffins Villa ankam. Eva hatte drei Stunden Vorbereitungszeit eingeplant, damit alles erledigt war, bevor die Gäste eintrafen.
Beeindruckt sah sie hinauf zur imposanten Fassade des Hauses, das von einem hohen Zaun und von einem sehr gepflegten Garten umgeben war. Als Griffin ihr vergangene Woche seine Adresse genannt hatte, hatte sie nicht weiter über seinen Wohnsitz in Pacific Heights nachgedacht. Stattdessen hatte Eva sich auf ihre Arbeit konzentriert und die Dekoration bestellt, damit sie rechtzeitig vor der Party da war.
Jetzt war sie doch überrascht. Er lebte in einem geradezu majestätischen Palast, der durch seine verschiedenen Flügel, Giebel und Türme auffiel.
Sie konnte nichts dagegen tun, ihr gefiel die Villa auf den ersten Blick. Und darüber ärgerte Eva sich.
In all den Jahren, in denen sie ihn jetzt schon kannte, hatte sie sich immer angestrengt bemüht, sich nicht für sein Leben zu interessieren. Je weniger sie über ihn wusste, desto besser konnte sie ihn ignorieren. Und seiner sinnlichen Ausstrahlung widerstehen. Und weil die Details für die Party per Telefon und Fax geregelt werden konnten, hatte Eva bis zum heutigen Tag keine Gelegenheit gehabt, sein Zuhause zu begutachten.
Sie war sogar erleichtert gewesen, weil sie sich mit Griffin nicht vorher hatte treffen müssen. Denn sie war sich sicher, dass sie eine weitere Begegnung mit ihm nicht ertragen könnte. Nach der letzten war Eva viel zu verwirrt gewesen.
Doch jetzt war ihre Galgenfrist zu Ende. Während einige ihrer Mitarbeiter Vorräte aus einem der Firmentransporter luden, fuhr Griffin mit seinem silbernen Sportwagen vor. Er stieg aus und schlenderte lässig auf sie zu. Dabei schob er seine schwarze Sonnenbrille hoch.
Neben seinem fantastisch sitzenden marineblauen Jackett fiel ihr auf, dass er so aussah, als wäre er beim teuersten Friseur der Stadt gewesen. Sein Haarschnitt betonte sein unglaublich attraktives Gesicht.
Er sah umwerfend, sexy … einfach
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