Eine (fast) perfekte Hochzeit
atemberaubend gut aus.
Bei seinem Anblick fühlte sie sich, als würde ihr ganzer Körper vor Nervosität vibrieren. Jetzt, da sie wusste, welche Empfindungen er in ihr durch die Berührung seiner Lippen und Hände hervorrufen konnte, gewöhnte sie sich langsam daran.
Doch sie war entschlossen, ihm zu widerstehen. Der heutige Abend sollte für Occasions by Design ein Erfolg werden. Nichts anderes.
Sie sagte sich, dass sie nur deswegen hier war, weil sie keinen anderen Termin hatte wahrnehmen müssen. Aber Eva wusste allzu gut, dass sie eine Meisterin der Selbsttäuschung war. Sonst hätte sie sich ja wohl niemals auf diesen Blender Carter eingelassen. Und wenn das nicht passiert wäre, hätte Griffin ihm nicht hinterherschnüffeln müssen. Dann hätte er sie nicht in ihrem Apartment aufgesucht, er hätte sie nicht geküsst, und sie stünde jetzt nicht hier. Eins hatte zum anderen geführt.
Glücklicherweise würden ihre Eltern heute nicht kommen. Von ihrer Mutter wusste Eva, dass sie die Einladung nicht annehmen konnten. Ihre Eltern hatten an diesem Abend andere Verpflichtungen.
„Hallo“, rief Griffin und betrachtete sie eingehend von oben bis unten. Sie spürte seinen eindringlichen Blick wie eine Berührung. Nervös strich Eva sich die Hose glatt. Sie trug heute ihr Lieblingsoutfit: ein perlenbesetztes, kornblumenblaues Top, eine schwarze Seidenhose und Christian-Louboutin-Pantoletten. Trotzdem fühlte sie sich plötzlich unsicher.
Um die Nervosität zu überspielen, deutete sie mit dem Kopf zur Villa vor ihnen. „Nicht ganz das, was ich mir vorgestellt hatte.“
Langsam breitete sich ein Lächeln über sein Gesicht, während Griffin näher trat. „Lass mich raten. Du hast eine Junggesellenbude unter dem Dach erwartet.“
Sie nickte. „Ich dachte, mein Vater hätte irgendwann einmal erwähnt, dass du in der Innenstadt wohnst.“
„Ich habe mein Penthouse-Apartment schon vor zwei Jahren aufgegeben.“ Er zuckte mit den Schultern. „Damals habe ich nach einer Veränderung gesucht. Und hier kann ich auch mal ein paar mehr Gäste empfangen. Es ist allerdings immer noch nicht ganz fertig.“
„Vor zwei Jahren?“, fragte sie nachdenklich. „War das nicht ungefähr zu der Zeit, als du deine Beförderung zum Geschäftsführer bei Tremont REH erhalten hast?“
Eigentlich wollte sie gar nicht andeuten, dass er nur durch den gut bezahlten, neuen Job in der Lage war, sich eine Villa in dieser sehr wohlhabenden Gegend zu leisten. Eva waren die Worte einfach herausgerutscht. Und sie musste schließlich etwas tun, um ihn darin zu hindern, sie weiter auf diese unvergleichliche Weise anzuschauen. Sie fühlte sich fast, als müsste sie gleich hier auf dem Bürgersteig in Flammen aufgehen.
„Sagen wir mal, der Immobilienmarkt war zu dieser Zeit sehr gut“, antwortete er leichthin. „Für Evkit Investments genauso wie für Tremont REH.“
„Ich dachte nur, ein Penthouse würde besser zu dir passen“, sagte sie etwas versöhnlicher. „Du musst dir in einem so großen Haus mit so viel Platz verloren vorkommen.“
Ein vielsagendes Lächeln umspielte seine Lippen. „Du dachtest, meine Wohnung würde beweisen, dass ich kein Mann von Beständigkeit bin? Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen.“
„Eigentlich dachte ich eher, dass du es genießen würdest, vom Penthouse auf die einfachen Sterblichen herabzublicken“, entgegnete sie, ohne nachzudenken.
Leise lachend murmelte er: „Ich glaube nicht, dass du eine Ahnung hast, was ich wirklich genießen würde, Evangeline.“
Offensichtlich sprachen sie nicht mehr über seine Wohnung – und auch nicht darüber, wie ernst er es mit seinem Heiratsantrag meinte. Plötzlich stellte Eva sich vor, wie sie sich zwischen zerwühlten Laken küssen würden. Unwillkürlich wurde ihr heiß. Um die sinnlichen Fantasien loszuwerden, schüttelte sie vehement den Kopf.
„Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte er amüsiert. Ihr entging nicht, wie ein wissendes Funkeln in seine Augen trat.
Schnell wandte sie das Gesicht ab. „Ich muss in der Küche nach dem Rechten sehen. Es bleibt nicht mehr viel Zeit. Und ich bin nun einmal hier, um eine Party zu organisieren, erinnerst du dich?“
„Natürlich“, erwiderte er seidenweich. „Warum solltest du auch sonst hier sein?“
Seine doppeldeutige Bemerkung brachte sie fast aus dem Gleichgewicht. Eva zwang sich, ruhig weiterzugehen. Mit jedem Schritt, den sie tat, hallte jedoch seine Frage in ihrem Kopf wider: Warum
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