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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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getötet hast? Was hat er gemacht?“
    Jonah runzelte die Stirn. „Er ist ein sehr mächtiger kolumbianischer Drogenboss. Außer dass er unser ganzes Land mit Drogen überschwemmt, haben wir ihn auch noch in Verdacht, dass er ein Attentat auf den Präsidenten plant.“
    „Wahnsinn“, sagte Evan und musterte Jonah mit noch größerem Respekt. „Und du hast geholfen, ihn zu fangen.“
    „Ja, aber du hast mit deiner Familie einen überaus hohen Preis dafür bezahlt.“
    „Dad, Tante Macie hat irgendwann mal zu mir gesagt, dass ich nicht für die Fehler anderer verantwortlich gemacht werden kann. Und das kannst du auch nicht. Du kannst nichts dafür, dass du nichts von mir wusstest, und auch nicht, dass dieser Calderone so ein schlechter Mensch ist.“
    Jonah gab sich keine Mühe, den Stolz, den er fühlte, zu verhehlen. „Du bist wirklich schon ein richtiger Mann, mein Sohn.“
    Evan begegnete Jonahs Blick. „Ich weiß nicht, Dad. Findest du wirklich?“
    „Himmel, ja“, brummte Jonah, dann umarmte er den Jungen kurz. „Und jetzt nochmal zu der Nonne, die keine ist. Kannst du mir irgendetwas von ihr erzählen?“
    Evan runzelte die Stirn. „Na ja, also … die Frau, die hier war, hat sich ganz bestimmt nicht benommen wie eine Nonne“, sagte Evan. „Sie bekam einen Wutanfall und hat mich so angebrüllt, dass ich schon dachte, sie geht gleich auf mich los, mehr weiß ich nicht.“ Nachdem er einen Moment nachgedacht hatte, fügte er hinzu: „Aber da war noch jemand anders. Ich habe ihn zwar nicht sehen können, aber ich habe zweimal seine Stimme gehört. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er ein weißer Amerikaner war.“
    Jonah verspürte ein Kribbeln im Bauch. War dieser Mann das fehlende Glied in der Kette? Der Mann, der ihn an Calderone verraten hatte?
    „Wie kommst du darauf, dass er ein weißer Amerikaner war?“
    Evan zuckte mit den Schultern. „Er hat nicht spanisch mit ihnen gesprochen. Außerdem habe ich es an seiner Stimme gehört.“
    „Würdest du die Stimme wiedererkennen?“
    Nachdenklich runzelte Evan die Stirn. „Kann sein.“
    „Hatte sie irgendetwas Charakteristisches an sich? Vielleicht einen bestimmten Akzent, den du wiedererkennen würdest?“
    „Nein, einen Akzent hatte er nicht. Ich habe nur gehört, wie er sich verabschiedet hat. Und dann hat er noch gesagt, dass sie sich kein Spielgeld andrehen lassen sollen.“
    „Das ist eine ziemlich geläufige Redewendung“, sagte Jonah.
    „Ja, ich weiß.“
    „Es ist okay“, sagte Jonah. „Bemüh dich einfach, seine Stimme in Erinnerung zu behalten. Und wenn du sie je hören solltest, darfst du dir nicht anmerken lassen, dass du sie wiedererkennst.“
    Evan nickte, dann meinte er: „Ja, gut, aber woher willst du es dann wissen?“
    „Ich schlage vor, dass wir ein Codewort ausmachen, was meinst du?“ fragte Jonah.
    „Gute Idee, und was?“
    Jonah überlegte einen Moment. „Weißt du noch, was ich dich am Telefon gefragt habe … als ich herausfinden wollte, ob du wirklich der bist, für den du dich ausgibst?“
    „Ja, wie Mom mit ihrem zweiten Vornamen hieß.“
    „Richtig. Warum nehmen wir also nicht Laura?“
    „Okay, abgemacht, Dad“, sagte Evan und lächelte.
    Als Jonah hochfuhr, weil er ein Geräusch gehört hatte, lächelte er immer noch.
    „Was ist?“ fragte Evan.
    „Pst“, machte Jonah, während er aus dem Bett sprang, schnell zum Fenster lief und sein Ohr gegen einen Spalt zwischen den Brettern presste.
    Evan lauschte ebenfalls. Eine Sekunde lang vernahm er nur das Rauschen der Wellen, die über den Strand schwappten. Doch dann hörte er es auch. Den Motorenlärm eines näher kommenden Hubschraubers.
    „Da kommt jemand!“ rief er aus.
    Jonah fuhr herum und schaute zur Tür. „Richtig, da kommt jemand.“
    Kurz vor Sonnenaufgang entdeckte Carl einen Echoimpuls auf dem Bildschirm.
    „Ich habe ihn!“ schrie er. „Bei Gott, ich habe ihn!“
    Ruger beglückwünschte ihn, indem er beide Daumen hochhielt, dann beugte er sich vor und sagte etwas zu dem Piloten, während Macie Carl aufgeregt die Hand auf den Arm legte.
    „Heißt das, dass es ihnen gut geht?“ fragte sie.
    Carl hatte nicht vor, sie unnötig aufzuregen, indem er ihr sagte, dass der Computer ebenso reagieren würde, wenn Jonah tot wäre. „Ich weiß über dieses Gerät nicht so gut Bescheid wie McAllister. Ich weiß nur, dass Jonah immer noch das Hemd mit dem eingebauten Sender trägt.“
    „Oh Gott, ich kann nicht mehr, das halte ich nicht

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