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Eine Feder aus Stein

Eine Feder aus Stein

Titel: Eine Feder aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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zusammen, eben da, wo der Motor ist. Um es warm zu haben.«
    »Können wir das Haus bitte mit einem Anti-Schlangen-Zauber belegen?«, fragte Clio. »Ich fand’s total ätzend, diesem Vieh heute über den Weg zu laufen.«
    »Aber Schlangen können sehr nützlich sein«, widersprach Petra. »Immerhin fressen sie ein paar Mäuse und Ratten weg.«
    Ermattet sank ich in einen Stuhl. »Was denn, jetzt haben wir auch schon Mäuse und Ratten?«
    Ouida und Petra lachten.
    »Willkommen in New Orleans«, sagte Clio. Dann sah sie mich an. »Komm, wir können unsere Hausaufgaben genauso gut oben machen.«
    Ich begriff, dass sie mit mir alleine sprechen wollte, also nickte ich und nahm meine Sachen. In meinem Kopf drehte sich alles. Draußen in dem kleinen Gässchen hatte ich ohne nachzudenken einen Zauber angewandt. Und er hätte beinahe funktioniert. Jetzt wollte ich herausfinden, was ein dunkler Zwilling war. Außerdem gab es hier ganz offensichtlich Schlangen, Ratten und Mäuse. Iii.
    In ihrem Zimmer zog sich Clio ihr ärmelloses Sommerkleid aus und schlüpfte in eine knapp geschnittene Jeans-Shorts und ein enges rotes T-Shirt mit der Silhouette von Bob Marley vorne drauf.
    »Okay, also was zum Geier ist ein dunkler Zwilling?« Ich machte es mir auf ihrem Bett bequem.
    »Keine Ahnung. Normalerweise würde ich Ouida oder Melysa fragen, aber ich glaube, Nan will nicht, dass wir davon wissen.« Sie band sich die Haare zu einem Pferdeschwanz und sah plötzlich noch mehr aus wie ich. Natürlicher irgendwie und nicht mehr so sehr wie Clio die Glamour-Queen. »Wir sollten in die Bücherei gehen und versuchen, irgendwas darüber herauszufinden. Ansonsten könnten wir auch die PC s im Botanika oder im Café de la Rue benutzen.«
    »Warum kann nicht mal irgendwas einfach sein?«, stöhnte ich. »Kaum habe ich mich an die eine Sache gewöhnt, stürzen gleich wieder hundert andere völlig abgefahrene Ereignisse auf mich ein. So kommt es mir jedenfalls vor.«
    Clio lächelte. »Ob du’s glaubst oder nicht, mein Leben war vorher auch viel einfacher.« Sie blickte auf. »Da kommt jemand.«
    »Luc«, war mein erster Gedanke. Doch er wäre verrückt, hierherzukommen. Abgesehen davon war er in letzter Zeit vollkommen untergetaucht. Seit der Récolte hatte ich nichts mehr von ihm gesehen oder gehört.
    Es klingelte. Clio stellte sich hinter die Tür, die einen Spalt offen stand, und lauschte. Wir hörten, wie Petra die Eingangstür aufmachte.
    »Marcel!«, rief sie. Clio sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Das ist einer aus der Treize«, flüsterte sie. »Einer von denen, die Daedalus mit seinem mächtigen Beschwörungszauber herbeordert hat.«
    »Und wer ist dieser Marcel noch mal genau?« Ich stellte mich neben sie. Von unten drangen Gemurmel und Stimmen zu uns herauf. Petra und Ouida klangen beide hocherfreut.
    Clio runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach. »Ähm … kein weiterer Sklave, oder?«
    »Ich weiß es nicht mehr.«
    »Nein, warte!« Clios Gesicht hellte sich auf. »Marcel war Cerises Liebhaber, der Vater ihres Kindes. Aber Cerise wollte ihn nicht heiraten.« Sie wirkte ernst.
    »Hm. Dann lass uns ihn mal begrüßen.«
    Wir liefen nach unten. Die anderen waren immer noch im Wohnzimmer. Ein junger rotblonder Typ stand zwischen Petra und Ouida. Er war größer als Richard, aber nicht so groß wie Luc. Er hatte helle Haut, blaue Augen und sah eher irisch als französisch aus. Er trug eine … äh, irgendwas, das aussah wie eine braune Mönchskutte.
    Als wir hereinkamen, blickte er kurz auf und sog hörbar den Atem ein. Dann trat er allen Ernstes einen Schritt zurück und hielt mit schreckgeweiteten Augen die Hände hoch. Ich drehte mich um, um zu sehen, ob vielleicht jemand hinter uns stand.
    Aber nein. Da waren nur wir, die Zwillinge, das siebte Weltwunder.
    Petra lächelte traurig und hakte sich bei ihm unter. »Marcel, das sind Clio und Thais, Clémences Töchter. Mädchen, das ist Marcel Theroux, ein Mitglied der Treize.«
    Ich trat einen Schritt nach vorne und hielt ihm die Hand hin. »Freut mich, Sie kennenzulernen.« Sekunden betretenen Schweigens vergingen, bis Marcel sich endlich zwang, meine Hand flüchtig zu berühren. »Hallo«, murmelte er mit gesenktem Blick.
    »Hi«, sagte Clio und reichte ihm gar nicht erst die Hand. Marcel schien erleichtert.
    »Clio, könntest du bitte gucken, ob die Minze hinterm Haus überlebt hat?«, fragte Petra. »Ich mache uns was Beruhigendes zu trinken. Lasst uns doch wieder

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