Eine Frage Der Groesse
seelischen Ursachen: Depressionen, Stress, Versagensangst, allgemeine Unruhe, Sorgen, Nervosität, Schuldgefühle, allzu starke Schüchternheit und Angst vor Intimität sowie schließlich Probleme in der Beziehung, in der es zum Sex kommen soll. Der männliche Körper ist nun mal keine Maschine und reagiert auf all diese Dinge sehr anfällig.
Der Urologe Hartmut Porst weist darauf hin, dass die mögliche Ursache für Erektionsstörungen sogar in der frühen Kindheit liegen kann: »Ein im negativen Sinne zu verstehendes, wohlbehütetes Elternhaus, in welchem die Kinder oft zur Unselbstständigkeit erzogen werden (lass das … das schickt sich nicht …) fördert die Entstehung von Unsicherheit und Minderwertigkeitskomplexen, welche dann schnell auch auf die sexuellen Verhaltensweisen übergreifen. Die eigene Unsicherheit kombiniert sich dann oft mit den Befürchtungen, die Freundin nicht befriedigen zu können, konnte man doch schon in der Kindheit die Eltern nie zufriedenstellen.«
Häufig sei eine Erektionsschwäche aber auch die Folge davon, dass in der Jugend geprägte Erwartungen im Alter aufrechterhalten werden. »Keiner Behandlung bedürfen die Männer«, erklärt Porst, »welche in der Sexualsprechstunde beklagen, dass sie jetzt mit 50 Jahren nur noch zweimal die Woche gut können, zwischenzeitlich dann aber öfter schon mal eine Niete ziehen, wo es doch früher jeden Tag ging. Und ebenso wenig weist der 30-jährige Mann eine echte Erektionsstörung auf, der beklagt, dass er jetzt nur noch einmal und nicht zweimal hintereinander könne, was doch mit 20 Jahren mühelos möglich war.« Porst gibt zu bedenken, dass sexuelle Potenz keinen Konsumartikel darstellt.
Wer das Risiko von Erektionsstörungen senken will, sollte jedenfalls Extreme von Arbeit und Leistungssport vermeiden sowie auf eine ausgewogene Ernährung und ein normales Köpergewicht achten.
Wie gehen Männer mit Erektionsstörungen um?
Eine Sinus-Studie aus dem Jahr 2004 gibt darüber genauestens Auskunft:
− 28 Prozent der Betroffenen halten diese Störungen für eine normale Alterserscheinung und fügen sich in ihr Schicksal.
− 26 Prozent halten sich für nicht krank, obwohl sie von Therapiemöglichkeiten wissen.
− 12 Prozent halten Erektionsstörungen für eine Begleiterscheinung anderer Erkrankungen (und könnten damit Recht haben).
− Weitere 12 Prozent beruhigen sich mit: »Das geht vorbei.«
− 22 Prozent schließlich gehen davon aus, dass es sich um eine gesundheitliche Beeinträchtigung handelt, die mit den passenden Methoden gut therapierbar ist.
Eine internationale Studie, für die 46000 Männern befragt wurden, führte zu folgendem Ergebnis: 45 Prozent trösten sich mit der Feststellung, eine Erektionsschwäche sei schließlich keine Krankheit. 25 Prozent schweigen aus Scham. Und 23 Prozent der Deutschen lehnen eine Behandlung mit Medikamenten rundweg ab. Erst als Viagra auf den Markt kam, durchbrachen viele Männer ihr schamvolles Schweigen. Weil sie die (rezeptpflichtige) blaue Wunderpille haben wollten, vertrauten sie sich jetzt doch ihrem Arzt an. 93 Prozent der Betroffenen allerdings schieben diesen Arztbesuch gerne möglichst lange hinaus.
Warum haben Männer selbst im Schlaf Erektionen?
Jeder gesunde Mann hat nachts, während er schläft, drei bis fünf Erektionen. Sie treten im Abstand von ein bis zwei Stunden auf und dauern jeweils etwa eine halbe Stunde, mitunter auch deutlich länger. Insgesamt kommt ein Mann so auf etwa 100 erigierte Minuten pro Nacht, von denen er wenig bemerkt. Bei Teenagern dauern diese Gliedversteifungen am längsten, aber auch 80-Jährige haben sie noch. Der Verdacht liegt nahe, dass sie durch besonders wüste Träume ausgelöst werden. Männer wären demnach selbst im Schlaf noch dauergeil. Und tatsächlich treten diese Gliedversteifungen vor allem in der sogenannten REM-Phase auf, in der auch die Träume stattfinden, und es kann zu einem nächtlichen Samenerguss kommen. Sind also unbewusste schmutzige Gedanken daran schuld?
Dem ist nicht so. Stattdessen handelt es sich um einen körperlichen Vorgang, bei dem die Geschlechtsorgane des Mannes wie in einer Werkstatt neu gewartet und ihre Funktionen überprüft werden. Insbesondere bei Männern, die nicht jeden Tag sexuell aktiv sind, sorgt dieser kleine Checkup dafür, dass noch alles so läuft, wie es soll. Man kann auch von nächtlichen Trainingseinheiten sprechen. Jedenfalls dienen sie dazu, die Schwellkörper mit
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