Eine Frage Der Groesse
sauerstoffhaltigem Blut zu fluten, um ein vorzeitiges Altern und Schrumpfen der sie umgebenden Muskeln zu verhindern. Mit dem Inhalt von Träumen haben diese Erektionen nichts zu tun – selbst bei Säuglingen können Wissenschaftler sie mit speziellen Messmanschetten am Penis feststellen. Und der Samenerguss? Der erfolgt vor allem dann, wenn der Mann sich tagsüber zu selten entlädt, er hat also ebenfalls überhaupt nichts mit zu starker Sexualisierung zu tun. Es handelt sich hier um einen Entlastungsvorgang, damit die herandrängende Menge beständig neu gebildeter Spermien nicht zu groß wird.
Wenn der Schlafrhythmus z. B. durch Schlafapnoe gestört wird, bleiben die Erektionen allmählich aus – und zwar auch tagsüber. »Schlafapnoepatienten haben zu 70 Prozent auch eine erektile Dysfunktion«, erklärte Professor Martin Konermann im Oktober 2008 anlässlich einer Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin in Kassel. Dort war auch der Zusammenhang zwischen Schnarchen und Erektionsstörungen Thema. Für beides sind die gleichen Steuerungselemente in den Blutgefäßen die Ursache. Die Durchblutung sorgt zum einen für eine Erektion, zum anderen hält sie die Atemwege während des Schlafs frei. Funktioniert das nicht, schnarcht der Mann – und das Wartungssystem seines Penis versagt.
Übrigens gibt es einen sehr ähnlichen Vorgang auch bei Frauen: Bei ihnen werden die Schamlippen entsprechend durchblutet. Da dies aber nicht so auffällig ist wie eine Erektion, ist dieses Phänomen, im Gegensatz zu nächtlichen Gliedversteifungen, allgemein kaum bekannt.
Warum haben Männer nach dem Aufwachen oft eine Erektion?
Die Frage, woher die sogenannte »Morgenlatte« kommt, wird in vielen Sex-Handbüchern behandelt, aber häufig nur sehr unbefriedigend beantwortet. Mal ist davon die Rede, dass morgens, ab etwa 4 Uhr, die Konzentration von Testosteron im Blut besonders hoch ist. Das stimmt zwar, allerdings wirkt Testosteron auf die Libido nicht so stark, wie man das lange Zeit glaubte. In anderen Büchern liest man, es läge an der frühmorgens vollen Blase, die ein Zurückfließen des Blutes verhindere. Nur erzeugt eine gefüllte Blase alleine noch keine Erektion – ansonsten sähe das in den Bierzelten auch etwas seltsam aus.
Tatsächlich spielen hier all die auf der letzten Seite geschilderten Vorgänge zusammen. Da sind zunächst einmal die nächtlichen Erektionen, die in den REM-Phasen (den Traumphasen) des Schlafes stattfinden. Oft wacht ein Mann morgens auf, nachdem er gerade eine solche Phase abgeschlossen hat. Sein Glied ist noch steif. Jetzt erst kommt die über Nacht voll gewordene Harnblase ins Spiel: Sie übt einen Druck auf die Venen und Muskeln im Beckenbereich aus, der den problemlosen Blutabfluss aus dem steifen Penis verhindert. Dieser bleibt infolgedessen hart.
Geht ein Mann also noch einmal auf Toilette, bevor er sich zu Bett begibt, kann er seine Morgenlatte zwar nicht verhindern, aber sie wird sich viel schneller legen. Die morgendliche Erektion soll in der Regel ebenfalls ausbleiben, wenn ein Mann aufgeweckt wird – vom Radiowecker oder von seiner Partnerin.
EROGENE ZONEN
Was sind die erogensten Zonen eines Männerkörpers?
Einem beliebten Geschlechterklischee zufolge sind bei einem Frauenkörper die erogenen Zonen breit verteilt und müssen von einem Mann erst einmal gefunden werden, während sich bei einem Mann sämtliche erogenen Zonen an der Spitze seines Penis befinden. Das ist nicht ganz falsch: Dort nämlich befindet sich die Vorhaut des männlichen Gliedes, die über die höchste Vielfalt und zugleich die größte Konzentration von Sinnesnerven, sogenannten Meissner-Korpuskeln, verfügt. (Einer von mehreren Gründen, warum eine Beschneidung bzw. Genitalverstümmelung bei Jungen ebenso zerstörerisch ist wie bei Mädchen.) Aber natürlich gibt es noch andere Stellen, die auf sinnliche Reize sehr empfänglich reagieren.
Wenn man einmal von dem Penis selbst absieht, gilt als Nummer eins der erogenen Zonen des Mannes zumindest dem Allgemeinmediziner Jürgen Brater zufolge der Bereich zwischen Bauchnabel und Genitalien. Hier führen Küsse und Streicheleinheiten zu höchster Erregung.
Der Urologe Hartmut Porst liefert indes gleich eine Liste der zwölf erogensten Stellen des männlichen Körpers:
− die Unterseite des Glieds entlang der Harnröhre,
− die gesamte Eichel,
− das sogenannte Frenulum oder Bändchen (zwischen Eichel
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