Eine Frage Der Groesse
Männern im Alter?« habe ich bereits erwähnt, dass die Erektion bei Senioren seltener vorkommt, länger braucht und weniger steil ausgerichtet ist. Woran liegt das?
Hier spielen vor allem zwei Faktoren zusammen:
− Wenn ein Mann zwischen 30 und 40 Jahre alt ist, beginnt im Inneren seines Penis faseriges Bindegewebe zu wachsen. Dessen Einlagerung bewirkt, dass die Schwellkörper allmählich immer weniger dehnbar und elastisch werden. Die Adern in dieser Region werden starrer, was den Durchfluss des Blutes behindert. Als Folge davon wird der Penis nicht mehr so hart und bleibt weniger lange aufrecht stehen.
− Im Beckenboden des Mannes gibt es einen wichtigen Muskel (eigentlich eine Muskelgruppe): den Musculus ischiocavernosus. Der niederländische Urologe Bo Coolsaet nennt ihn »Penismuskelpumpe« und erklärt dazu: »Dass es sich um eine echte Pumpe handelt, kann ein Mann einfach überprüfen, indem er die unteren Muskeln während einer ganzen oder halben Erektion bewusst zusammenzieht. Dann wird er nämlich nicht nur eine Muskelanspannung hinter dem Hodensack spüren, sondern auch eine Veränderung im Penis selbst. Durch das Zusammenpressen der Muskeln wird der Penis etwas steifer und richtet sich etwas stärker auf.« Diese Muskeln tragen dazu bei, den Rückfluss des im Penis angestauten Blutes zu verhindern. Leider verlieren aber auch sie, so wie alle Muskeln, im Alter an Kraft – und der Penis schwächelt. Aber so wie alle anderen Muskeln lassen sich auch diese trainieren, so dass auch Senioren im Bett durchaus noch ihren Mann stehen können.
Welche anderen Ursachen gibt es für Erektionsstörungen?
Bekanntlich haben Männer häufig nicht erst dann Probleme, ihr Zepter aufrecht zu halten, wenn sie ein vorgerücktes Alter erreicht haben. Stattdessen handelt es sich dabei um ein regelrechtes Massenphänomen: Allein in Deutschland sind drei bis sieben Millionen Männer davon betroffen. Sogar ernstere Erektionsstörungen, die einer ärztlichen Behandlung bedürfen, kommen doppelt so häufig wie beispielsweise koronare Herzerkrankungen vor. Besonders betroffen sind Raucher, Trinker und Freunde von anderen Freizeitdrogen, was bereits auf einige mögliche Ursachen hinweist.
Ähnlich wie bei frühzeitigen Ejakulationen glaubte man auch bei Erektionsstörungen lange, diese seien vor allem seelisch bedingt (also etwa durch zu großen Stress und Leistungsdruck).
Tatsächlich kann aber auch hier die Ursache in den verschiedensten Bereichen liegen:
− reduzierter Blutstrom in den Penis: Wenn die Hauptader durch eine Blutverdickung oder Arterienverhärtung verstopft ist, fließt möglicherweise noch genug Blut in den Penis, um ihn am Leben zu erhalten, aber nicht mehr genug für eine Erektion. Indizien hierfür wären, dass der betreffende Mann auch keine Gliedsteife nach dem Aufwachen (»Morgenlatte«) mehr erlebt, sein Sexualtrieb aber weiterhin normal bleibt. Oft hat der Betreffende auch mit anderen Kreislaufproblemen zu kämpfen. Die ärztliche Diagnose erfolgt hier mit einer Ultraschallmessung.
− Hormonmangelerscheinung: In diesem Fall weist der betroffene Mann nur ein geringes Level an Testosteron auf. Er hat infolgedessen auch weniger Lust auf Sex.
− Nervenschädigungen: Diese zeigen sich häufig durch begleitende Symptome wie unterschiedliche Gefühlsstörungen im Genitalbereich.
− andere körperliche Erkrankungen: Dabei kann es sich zum Beispiel um Herz-Kreislauf-Störungen (z. B. Bluthochdruck) handeln, Diabetes oder Probleme mit der Prostata.
− Nebenwirkungen von Drogen oder Medikamenten. Hierzu zählen auch Nikotin und Alkohol. Bei den Medikamenten gehören solche gegen zu hohen Blutdruck zu den Hauptverdächtigen; dasselbe trifft auf Psychopharmaka zu, beispielsweise Serotonin-Aufnahmehemmer, die gegen Depressionen eingesetzt werden. Da sie dem Patienten vorgaukeln, all seine emotionalen Bedürfnisse wären bereits versorgt, geht auch seine Lust auf Sex stark zurück. Ebenso können manche Schmerzmittel die Lustkurve eines Mannes zum Abflachen bringen.
− Wie ich zu Beginn dieses Buches schon erklärt habe, kann auch der Genuss von Alkohol die schönste Erektion ruinieren. Das trifft insbesondere auf Bier zu. Bei dessen Gärung entsteht nämlich das weibliche Sexualhormon Östrogen. Wer eine Mass nach der anderen stemmt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er später im Bett gar nichts mehr stemmen kann.
− Und schließlich gibt es eine ganze, Verzeihung, Latte an denkbaren
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