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Eine Frage des Herzens

Eine Frage des Herzens

Titel: Eine Frage des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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Eingangstür kennst.«
    »Zum Konvent?«, hatte Anne-Marie erschrocken gefragt.
    »Ja. Ich muss Tom heute Nacht irgendwie Einlass verschaffen. Er wird mir helfen, hinter das schmiedeeiserne Gitter im Büro zu gelangen, um die Unterlagen unseres Sohnes zu suchen. Das kann ich nicht alleine bewerkstelligen.«
    »Du brauchst auch meine Hilfe. Ich kenne den Code, ich lasse Tom ein. Und ich helfe dir, alle Unterlagen zu durchforsten, bis wir die Informationen über deinen Sohn gefunden haben. Bernie, ich habe eine Idee, wo die Akte sein könnte.«
    »Unter Eleanor Maries Kopfkissen?«
    »Möglich«, erwiderte Anne-Marie schmunzelnd. »Doch wenn sie nicht dort ist, gibt es vielleicht noch ein anderes Versteck. Hinter dem schmiedeeisernen Gitter, wie du sagtest. Aber ich habe keine Schlüssel für den Bereich. Eleanor Marie trägt sie immer bei sich. Niemand von uns gelangt ohne ihre Zustimmung hinein.«
    »Wir schon, und zwar heute Nacht. Tom wird uns den Zutritt verschaffen.«
    »Aber die Tür ist abgesperrt.«
    »Zu Hause im Konvent haben wir uns oft ausgesperrt, haben die Schlüssel im Auto oder im Transporter vergessen. Es gibt kein Schloss, das Tom nicht knackt.«
    »Hier kann er durch den Vordereingang hereinmarschieren. Ich werde ihm aufmachen«, hatte Anne-Marie versprochen.
    Sie hatte ihr Versprechen gehalten, und nun schlichen sie lautlos durch den Korridor zu den Büros. Auch die Tür zu den Büros war durch eine Alarmanlage gesichert, die Anne-Marie mit dem Mastercode ausgeschaltet hatte. Sie besaß jedoch keinen Schlüssel für die schwere Tür und musterte sie mit hilflosem Blick. Tom schob sie beiseite und zog einen Bund mit Dietrichen und ein kleines Stemmeisen aus seiner hinteren Hosentasche. Bernie betrachtete ihn und sah die Konzentration, mit der er zu Werke ging. Sie wunderte sich, wie es Tom gelungen war, nach Irland zu kommen und in Erfahrung zu bringen, wie man in den Besitz von Einbruchswerkzeug gelangte.
    Er musste zwei Nachschlüssel ausprobieren, bevor sich das Schloss öffnen ließ; das Ganze dauerte nicht mehr als acht Sekunden. Sie betraten das Büro und zogen die Tür leise hinter sich zu. Bernie wollte gerade das Licht einschalten, aber Anne-Marie hinderte sie daran.
    »Das könnte jemand sehen«, flüsterte sie. »Schwester Eleanor Marie und Schwester Theodore schlafen genau auf der anderen Seite des Innenhofs.« Sie lief zum Fenster und ließ die Jalousien herunter. Dennoch befürchtete Bernie, der Lichtschein könne durch die Schlitze sichtbar sein.
    »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf«, sagte Tom. »Wo ist das Eisengitter, von dem du mir erzählt hast?«
    »Da drüben.« Bernie ergriff seine Hand und führte ihn durch den dunklen Raum. Sie prallte gegen Eleanor Maries Schreibtisch und stieß sich die Hüfte an, doch sie biss die Zähne zusammen und gab keinen Laut von sich.
    Das schmiedeeiserne Gitter, schwer und hoch, war verschlossen. Bernie ergriff mit beiden Händen die verschnörkelten Elemente und rüttelte kurz und kräftig daran.
    »Geduld, Schwester Bernadette Ignatius.« Tom versuchte das Schloss mit einem der Dietriche zu öffnen. Keiner passte. Es war ein altes Schloss, und Bernie erinnerte sich daran, dass man dazu einen Hauptschlüssel brauchte. Sie wollte ihn gerade darauf aufmerksam machen, aber er war bereits zu einer unsanfteren Methode übergegangen. Er klemmte das Stemmeisen, nach unten gerichtet, zwischen Mauerwerk und Gitter. Ein einziger Schlag, und das Schloss sprang mit Getöse heraus. Verputz rieselte auf den Boden hinunter.
    »Wir sind drinnen«, sagte er.
    »Aber wir können nichts sehen«, erwiderte Bernie, in die Dunkelheit spähend.
    »Moment.« Anne-Marie kannte den Weg im Dunkeln, eilte in den Außenbereich des Büros und kehrte mit einer Handvoll geweihter Kerzen und einer Schachtel Streichhölzer zurück. »Hier«, sagte sie nervös.
    Bernie ergriff ihre Hand. »Annie, du hast genug getan. Überlass Tom und mir den Rest.«
    »Kommt nicht in Frage«, entgegnete sie. »Ich glaube an die gute Sache, für die wir kämpfen, und ich glaube dir. Ich möchte euch helfen, ihn zu finden.«
    »Du hast uns bereits geholfen. Bitte, du musst hier im Konvent leben. Wenn Eleanor Marie herausfindet, was du getan hast, macht sie dir die Hölle heiß. Alles Weitere ist jetzt Toms und meine Sache. Bitte, Annie, geh nach oben. Ich komme zu dir, sobald wir fertig sind.«
    »Sie hat recht, bitte geh, Annie«, sagte Tom. Er hatte die Kerze angezündet und sah sie dankbar

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