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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Entscheidung
werden.“
Stanton griff nach der Fernbedienung und schaltete die Bildschirme mit denen
draußen gleich. Und er hatte Recht. Die Wahl wurde gerade zwischen den beiden
Grazien entschieden, die sich in unmittelbarer Nähe zu ihm befanden. Er selbst
würde sich wohl für Sidonie entscheiden, die einfach einen Tick mehr
Selbstbewusstsein ausstrahlte und dennoch nicht hochmütig oder eingebildet
wirkte. Zudem war ihr Dekolleté etwas üppiger, so wie Julian das vorzog.
    "Geschäftspartner,
so, so." Theodor schnippte ein wenig Asche und Glut achtlos auf den
dunklen Fußboden. Auf dem Granit würde es nicht weiter auffallen. Er maß Sid
oder Sidonie immer noch mit durchdringenden Blicken und überlegte, was
er davon halten sollte, dass Stanton hier so einfach über sie verfügte und
offenbar in ihrem Namen sprach. Er mochte so etwas nicht. Frauen konnten sehr
gut für sich selbst denken und entscheiden. Sid, er würde sie weiterhin so
nennen, weil diese Abkürzung einfach zu ihr passte, mochte neben der Spur sein,
aber sie war weder senil noch dumm. Am liebsten hätte er Stanton gesagt, er
sollte sich mal ein Minütchen verziehen, damit er mit Sid sprechen und sich für
den Küchenauftritt entschuldigen konnte, aber es war Julians Veranstaltung und
Sid nun mal seine und nicht Malcolms Begleitung.
    "Mr.
Stanton."
Fiona war durch Julians Blick leicht irritiert, der sie frösteln ließ. Er
erinnerte sie an diese arrangierten, unpersönlichen Dates, die ihr Vater früher
für sie organisiert hatte. - Arme Sid. Fiona wollte nicht wissen, woran
Julian noch Interesse zeigen könnte außer in geschäftlichen Angelegenheiten.
Sein schamloser Blick über ihren Körper sagte ihrer Meinung nach alles. Dagegen
konnte man sich nicht wehren, außer zu gehen, aber das konnte sie nicht, weil
Malcolm Hilfe brauchte.
Die Wahl zur Abendschönheit war ihr peinlich. Sie mochte so etwas nicht. Das
passte nicht zu ihrem Charakter. Sie war hier, um die Firma der Familie zu repräsentieren
und Kontakte zu knüpfen. Nicht, um... Weswegen war Sid hier? Sie sah nicht
so aus, als würde sie sich amüsieren.
    "Julian,
Sie haben immer wieder Ideen, die einen schlicht sprachlos machen." Fiona
wusste nicht, wie sie sonst den Bogen schaffen, um die höfliche Etikette zu
wahren. ohne den Gastgeber zu beleidigen und somit einen Teil noch
bevorstehender Geschäfte mit ML Enterprises nichtig zu machen. Es stand hier
eine Menge Geld auf dem Spiel und sie konnte ihm kaum sagen, dass er sich benahm
wie ein verzogener Junge im Spielzeugparadies. Er war immerhin ein paar Jahre
älter als sie. Trotzdem würden ihre Brüder zum Beispiel niemals auf die Idee
kommen, so einen Budenzauber zu veranstalten und die Dame des Abends, also Sid,
so verstört neben sich sitzen zu lassen. Es war beinahe offensichtlich, dass es
ihr hier nicht gefiel. Aber vielleicht irrte sich Fiona da auch und Sid war
glücklich, wo sie gerade war. Mit Julian auf dieser Party. Fiona schenkte ihr
ein ehrlich gemeintes Lächeln, was nichts zu bewirken schien.
    Sid wusste
gar nicht mehr, wo sie hinsehen sollte. Julians Komplimente waren ihr
unangenehm und die Anwesenheit von Malcolms Geschwistern schürte den Schmerz in
ihrem Inneren so unerträglich, dass sie kurz davor stand, aufzustehen und davon
zu laufen.
Ein kurzer Blick in Richtung Ausgang und sie erstarrte beinahe zu einer
Salzsäule, dort lauerte ein dunkler Schatten hinter Theodors breiten Schultern.
Sie konnte in der dämmrigen Beleuchtung der Nische, die für die Vorführung noch
herunter gedreht war, keine Einzelheiten erkennen, aber jeder Faser ihres
Körpers reagierte auf seine unmittelbare Nähe. Diesmal schlug ihr das Herz bis
zum Hals und ihr fiel das Atmen schwer, so dass sie tiefe Atemzüge nehmen
musste, als würde sie sich gerade körperlich sehr anstrengen. Das Kleid schien
sie einzuengen und sie hätte beinahe dem Drang nachgegeben, den Reißverschluss
zu lockern, um nicht vor lauter Atemnot ohnmächtig von der Couch zu kippen.
C’ est pas lui… Il ne peut pas être ici! Lieber
Gott, hab Erbarmen mit mir! Du kannst mich doch nicht so quälen!
Sid bemühte sich um ein Lächeln und um Haltung, um die Zuschauer um sie herum
wenigstens davon zu überzeugen, dass hier alles in bester Ordnung war. Sie war
mit Julian gekommen, der hoffentlich ein normaler Mensch war. Sie hatte sich
von Malcolm ferngehalten und war dabei, ihre Heimreise zu planen. War das nicht
genug?
    "Können
wir bitte nach Hause gehen, Fiona. Ich

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