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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Stanton kennen, Miss Peters. Schon
länger?" Theodor schenkte Julian ein schiefes Lächeln, um ihn zu dieser
hinreißenden Begleitung zu gratulieren, die sicher nicht rein zufällig ausgewählt
war, obwohl Theo die genauen Gründe seines Verdachts noch gar nicht kannte und
der Verdacht eigentlich auch nur ein Anflug von Vermutung war.
    „Ich…“,
begann Sid atemlos und wusste mit einem Mal nicht mehr, was sie sagen wollte.
„Julian, könnten sie bitte das Band abschalten? Ich denke, ich habe genug
gehört.“, bat sie ihn beinahe schon einem verzweifelten Unterton. Gerade die
eigene Stimme im Hintergrund hören zu müssen überreizte sie völlig.
Sie hätte Theodor am liebsten gefragt, wie es seinem Bruder ging, aber das wäre
völlig unangebracht gewesen und sicher auch nicht willkommen. Sie wusste ja
nun, wo ihr Platz war. Es gab keine Rechtfertigung für ihr Interesse an seinem
Bruder, das er sicher nicht dulden würde. Nicht von einer gewöhnlichen
Sterblichen.
    Julian lachte
jovial auf und legte seine rechte Hand beruhigend über ihre Finger, die sie
immer noch in ihrem Schoß verschränkt hielt.
„Ich bin überrascht, dass Sie meine Begleitung zu kennen scheinen, wenn auch
nur unter ihrem Inkognito. Ich sollte sie wohl einander vorstellen. Sidonie,
das ist Theodor Lancaster… Und meine reizende Begleiterin hört eigentlich auf
den Namen Sidonie St. Pierre. Wir sind, so will ich hoffen, zukünftige
Geschäftspartner.“, erklärte Stanton höchst souverän.
    Bevor Theodor
auf die Antwort reagieren und er die Zigarette zu Ende rauchen konnte, eilte Fiona
durch die Menge auf ihn zu.
"Theo, du musst sofort kommen. Ich fürchte, Malcolm ist glei... oh, Hallo
Sid." Fiona bemerkte Stanton und Sid erst, als es fast schon zu spät war und
sie beinahe berichtet hätte, wie Malcolm gleich entweder bewusstlos vom
Barhocker stürzen oder in den Ausschnitt der Bürgermeistergattin fallen würde,
mit der er hemmungslos flirtete und ihr sogar schon weiß zu machen versuchte,
er wäre jemand, der sie bei lebendigem Leib auffressen könnte. So hatte er sich
noch nie aufgeführt. Sie war mit dieser Situation schlichtweg überfordert.
Verlegen blieb sie an Theos Seite stehen und spielte mit dem kleinen
Perlenstecker an ihrem rechten Ohr, um ihren nervösen Fingern eine
Beschäftigung zu geben, während sie Sid unsicher anlächelte. Sie wusste nicht,
was sie sagen sollte. Sie war auf der Seite ihres Bruders, aber Sid hatte ihr
nichts getan und die von Anfang an empfundene Sympathie hatte sich nicht
plötzlich in Luft aufgelöst. Was Sid vielleicht nicht so empfand. Immerhin
hatte Malcolm ihr ja die Wahrheit über sich gesagt und Sid war durchaus in der
Lage, die Zusammenhänge zu verstehen. Fiona taten die Dinge, wie sie gekommen
waren, sehr leid. Malcolm hatte in Sid vielleicht falsche Hoffnungen geweckt,
aber er hatte es wieder gut machen wollen und sie war einfach so gegangen. Eine
schwierige Situation, in der sie nicht wirklich weiterhelfen konnte, außer den
Versuch zu machen, zu vermitteln, was aber in Anbetracht der Umstände und der
Sturheit der beiden wohl nur ein Versuch bleiben würde.
    … Draußen
wurden die Gäste inzwischen mit einer speziellen Bildvorführung unterhalten,
die nun auf jeder Bildschirmwand im Museum übertragen wurde. Impressionen der
schönsten Frauen des Abends. Natürlich fehlten weder Fiona noch Sid in der
Vorführung. Plötzlich tauchten Sids graue Augen riesig an jeder Wand der
weitläufigen Räumlichkeiten auf, als wollte sie die zuschauende Gästeschar
hypnotisieren. Und natürlich fehlte auch nicht die Einspielung des galanten
Handkusses …
    „Fiona…“,
murmelte Sid zur Begrüßung und wollte am liebsten im Erdboden versinken.
Sie sah wunderschön aus, wirkte allerdings weniger herablassend als ihr Bruder
vielmehr etwas besorgt. Aber sie war auch eine Immaculé wie ihre
Geschwister. Sie würde wohl in Tränen aufgelöst noch wie eine Göttin aussehen.
Sie selbst musste zu menschlichen Tricks greifen, damit man ihr nicht ansah,
wie schlecht es ihr ging.
    „Miss
Lancaster.“, begrüßte sie Julian mit dem gleichen anerkennenden Blick, mit dem
Theodor vorhin Sid gemustert hatte. Das Kleid schmiegte sich schließlich an
jede Kurve ihrer perfekten Figur.
„Wir könnten ja beinahe eine Familienfeier begehen… Draußen wird gerade eine
kleine Wahl abgehalten, ich bin nun gar nicht mehr sicher, welche der Damen nun
den ersten Preis davontragen wird. Es wird eine sehr schwierige

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