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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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verschenken. Er war Sodom und Gomorra in einer
Person, bis Nico kam und ihn veränderte. Du wirst sie sicher schnell mögen und
sie dich ebenfalls. Die blonde Amazone, die sich an den Typen mit der Glatze
schmiegt, ist Awendela, Nathan Drakes Tochter und ihr Mann, Ashur Fontaine. Der
Mann seiner Mutter ist mein Boss und er selbst ist ebenfalls einer der
Krieger.“
    Es kam nicht
oft vor, dass Sid sich so klein und zerbrechlich fühlte. Die ganzen neuen
Eindrücke mussten erst einmal verarbeitet werden. Irgendwie hatte sie das
Gefühl, sich im freien Fall zu befinden. Ihr schwirrte der Kopf vor so vielen
Namen und Gesichtern, wobei sie es einigermaßen schaffte, den Überblick zu
behalten.
Sie war überrascht, dass eine Landsmännin anwesend war und brachte das Paar
trotz Malcolms Beschreibung der Charaktere irgendwie nicht zusammen. Aber bei
näherem Hinsehen fiel ihr auf, dass Bone seiner Frau jeden Wunsch von den Augen
ablas und sie so behandelte, als wäre sie aus zerbrechlichem Porzellan.
Dennoch würde sie diesen Rys garantiert nicht nach der Uhrzeit fragen,
solange seine Frau nicht in der Nähe war!
Die zierliche Dunkelhaarige mit den neckischen Löckchen war also schon
vergeben? Sie wirkte viel zu zart und viel zu jung dafür und dann noch an einen Roué ?! (franz. Wüstling)
Vielleicht lag der Eindruck an ihrer strahlendweißen Haut, die sich deutlich
von dem bronzefarbenen Stoff ihres Abendkleides abhob. Zudem stand sie bei zwei
ziemlich großen Kerlen, wobei die Bezeichnung eigentlich nur der eine
verdiente. Der sah aus wie ein Schläger und schien, obwohl er nicht der Größte
von den Männern war, seinen Anzug vor lauter Muskeln zu sprengen. Sid wich
seinem abschätzenden Blick lieber aus, in dem ein Hauch Interesse gelegen
hatte. Sie war nicht besonders schüchtern und flirtete auch gern, aber in
dieser Umgebung wollte sie lieber nichts riskieren. Jeder ihrer Fehltritte
würde direkt auf Malcolm zurückfallen.
    Ein Raunen
ging durch den Saal und die bereits anwesenden Krieger wandten sich allesamt
dem Eingang zu, in dem soeben eine weitere, dunkelhaarige exotische Schönheit
in einem blauschwarzen Abendkleid an der Seite eines ebenfalls leicht finster
drein blickenden Kerls aufgetaucht war, der ordentlich Platz im Türrahmen
einnahm. Das Paar strahlte gemeinsam das aus, was man sich unter der
Beschreibung ungezähmter, eigentlich freiheitsliebender Krieger vorstellte.
Eine natürliche Erhabenheit, die sich in jeder noch so kleinen Geste
widerspiegelte. Anmutig und schön, ohne einen Anflug von Kitsch, dessen bloße
Nähe die beiden schon mit einem Wink zerschmettern würden.
    „Ron Harper
mit seiner Soulmate Tiponi. Er ist der Anführer der amerikanischen Krieger. Sie
war die Anführerin der Tri’Ora. Der Schwesternbund, die uns Unsterblichen
dienen und Nahrung spenden, wenn sie von Nöten sein sollte. Er ist der Bruder
von Rys und seine kühle Fassade ist Fakt, kein Schauspiel. Er ist zu sehr
Anführer, als dass er sich in der Öffentlichkeit gehen lässt.“
Malcolm machte eine weitere Pause, um Sid an die ersten Eindrücke gewöhnen zu
lassen und ihr die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen oder mit ihm auf den
ein oder anderen Gast, den sie vielleicht gern kennen lernen wollte, zuzugehen.
Noch waren nicht alle Gäste eingetroffen und es würde noch ein paar Minuten
dauern, bis seine Schwester und ihr Sophos zu ihnen stießen.
    Sid schmiegte
sich enger an Malcolm und sah mit einem verliebten Augenaufschlag zu ihm auf.
„Und deine Fassade, Malcolm? C’ est un fait ou spectacle? “ (Fakt oder
Schauspiel?)
Mit einem kleinen, verschmitzten Lächeln lehnte sie ihren Kopf kurz gegen
seinen Oberarm. Sie konnte sich nur zu deutlich erinnern, was für einen
düsteren Blick er ihr bei ihrem ersten Zusammentreffen zugeworfen hatte.
    Lachend
gestand Malcolm Sid, dass seine Fassade wohl eine Mischung aus beidem war.
Sowohl Realität als auch Schauspiel. Es machte ihm nichts aus, hin und wieder
den finsteren Rächer herauszukehren, aber genauso sehr gefiel es ihm, sein
Lächeln für Sid wiedergefunden zu haben und sie mit seiner Liebe zu
überschütten.
    Langsam
fühlte Sid sich etwas wohler in ihrer Haut. Malcolm stand zu ihr, obwohl es für
ihn ungleich schwerer war. Das hier waren seine Freunde und seine Familie. Er
riskierte viel mehr, wenn er eine eigentlich Unwissende in diesen erlauchten
Kreis einführte. Sie bat ihn, sie zu der Comtesse zu führen, auch wenn sie
innerlich das Hosenflattern bekam.

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