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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Vielleicht half der lebende Beweis ihr ja
dabei, diese verrückten Gedanken endlich abzulegen, dass sie womöglich…
    Malcolm
behielt absolut Recht. Bone war der sanfteste Mann, den man sich vorstellen
konnte, auch wenn er mit seinen bloßen Händen sicher Steine zermalmen konnte.
Das Paar war beruhigend unkompliziert und Jackie freute sich wirklich darüber,
in ihr eine Landsmännin zu erkennen.
„Oh, ich war so lange nicht mehr in Paris… Bone möchte nicht, dass ich in
meinem Zustand fliege… Dabei bin ich im neunten Monat und es wäre absolut die
perfekte Zeit dafür!“
Jackie seufzte theatralisch, so dass Sid klar wurde, dass diese Frau gern auf
die Reise verzichtete, um ihren Mann nicht weiter zu sorgen.
„ Mais… St. Pierre ?! Das erinnert mich an das beste Essen in Paris.
Ooooh, was würde ich gerade für seinen traumhaften Schokoladenkuchen geben! Den
bekommt man hier einfach nicht so serviert. Ich habe tausend Mal probiert, ihn
zu kopieren. Mais, zut alors! Es fehlt immer etwas anderes.“, lachte
Jackie und strich sich über ihr Bäuchlein, als wollte sie ihr Baby beruhigen,
dass es auf diese Köstlichkeit noch eine Weile verzichten musste.
    Sid biss sich
auf die Unterlippe und beugte sich dann vertrauensvoll zu Jackie rüber, um ihr
ein paar Worte ins Ohr zu flüstern, die die werdende Mutter dazu veranlassten,
sie mit runden Augen anzustarren und dann in erheitertes Lachen auszubrechen.
„ Mon Dieu! C’ est incroyable ! Malcolm, ich muss darauf bestehen, dass du
bald ein Essen für deine Freunde gibst. Weißt du überhaupt, wen du hier vor dir
hast? Wenn du nicht aufpasst, dann nehme ich sie heute Abend mit nach Hause und
mache sie zu meiner Küchensklavin.“
    In Orsens und
Jackies Gesellschaft blühte Sid regelrecht auf. Das war gut, denn es hätte Malcolm
nicht gefallen, wenn sie sich den ganzen Abend über nicht wohlgefühlt hätte.
Sollte sie später immer noch das Gefühl haben, lieber nicht hier übernachten zu
wollen, würde er selbstverständlich mit ihr zurück in die Stadt aufbrechen. Er
konnte sie kaum zwingen, mit seiner Familie zusammen sein zu wollen, wenn diese
nicht gewillt war, sie willkommen zu heißen. Letztendlich kam es doch auf seine
Eltern an und in Sids Fall sollten sie vielleicht mehr Zeit bekommen, sich an
deren Anwesenheit und das Zusammensein mit ihm zu gewöhnen.
Er küsste zustimmend Sidonies Handrücken, als Jackie hinter Sid eine
unschlagbare Köchin vermutete und lächelte sie liebevoll an. Als Küchensklavin
würde er sie natürlich niemals hergeben, nicht einmal im Scherz, aber ein Essen
für seine Freunde war durchaus eine gute Idee.
    „Warum nicht?
Unsere Tür steht euch jederzeit offen.“ Damit band er Sid, die schließlich mit
ihm zusammen in seinem Apartment wohnte, gleich mit ein. Er würde heute Abend
nicht müde werden, zu erklären und zu bestätigen, dass sie zu ihm gehörte.
    Jackie trat
näher an Sid heran und strich ihr einmal ganz flüchtig über den Oberarm.
„ Je suis désolée … Dein Verlust muss unglaublich schmerzhaft gewesen
sein. Ich habe darüber gelesen und war sehr traurig, weil der Tod ihn so früh
ereilt hat. Du hast gut daran getan, sein Werk nicht gleich für die Nachwelt zu
öffnen. Er war viel zu besonders, um daraus ein solches Spektakel zu machen.
Und nimm mir meine kleinen Ausbruch nicht übel, ich habe manchmal ganz
schreckliche Gelüste. Ich sollte mich schämen, dass sie nicht auf Blut
beschränkt bleiben… Aber wir sind eben auch noch Menschen.“
    Sid lächelte
gerührt, hier in der Fremde auf einen Kenner der Kunst ihres Vaters zu treffen.
Wenn man von der Immaculé -Besonderheit absah, war dies ein völlig
normales Gespräch zwischen zwei Frauen. Und gegen diese Gelüste konnte Sid
garantiert etwas machen. Wäre sie hier zuhause, hätte sie kurzerhand schon beim
Dessert dafür gesorgt. Die Rezeptur des Kuchens beherrschte sie nämlich im
Schlaf.
Malcolm hatte sie damit bereits beglückt, da sie ihm den Nachtisch noch
schuldig gewesen war.
    Jackies
Zuspruch war Balsam für Sids Seele und Malcolm war froh, dass er ihr nicht zu
viel versprochen hatte, als er ihr sagte, man würde sie bestimmt mögen. Hier
dachte eben nicht jeder schwarz und weiß. Es gab eine Menge dazwischen und er
wünschte sich für sie noch ein bisschen Geduld, um dies zu erfahren und zu
genießen, wie Nathan ihr geraten hatte.
     
    ° ° °
King hatte sich schon sehr bald mit Romy beratschlagt, nachdem er seine Gefühle
für Fiona entdeckt hatte.

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