Eine franzoesische Affaere
ihr die dummen Teststreifen schon vier Mal ein positives
Ergebnis bestätigt hatten. Sie musste einen überraschten Laut unterdrücken, der
ihr entschlüpfen wollte, und sah zu Malcolm auf, der sie besorgt musterte.
„Wir können
später in die Stadt zurückfahren, Malcolm… Ich möchte nicht noch mehr Unruhe in
das Leben deiner Eltern bringen. Ich bin bestimmt nicht böse, wenn du das auch
so siehst.“
Mit der Zeit würden sie wohl einsehen, dass sie ihrem Sohn nicht sein Leben
stahl. Es ging nur um einen Bruchteil davon, den sie mit ihm verbringen würde.
Mehr als diese kleine Gnade erwartete sie ja nicht. Vielleicht wäre es besser,
sich völlig aus seinem Leben als Immaculé zu halten? Sie mochte seine
Schwester jetzt schon viel zu gern und würde so nur noch schmerzhaftere
Abschiede in der Zukunft provozieren.
„Was?“
Malcolm sah überrascht auf Sid herunter, die trotz der hohen Absätze immer noch
kleiner als er war.
Eben waren neben Nathan, Catalina und ihrem Bruder auch Orsen und seine Frau
eingetroffen. Jackies Schwangerschaft war nicht zu übersehen und sie strahlte
eine beinahe überirdische Schönheit aus, die selbst die seiner Schwester in den
Schatten stellte. Wenn Fiona erst einmal schwanger war und die kritische Phase
gut überstand, dann würde sie wahrscheinlich alle mit ihrem ohnehin schon
schönen Anblick umhauen. Er erwischte sich bei einem leisen Gefühl des
Bedauerns, dass er mit Sid so etwas nie auf diese Weise erleben und teilen
konnte. Malcolm war bereit für Kinder und hielt an seinem Angebot fest, welche
zu adoptieren, wenn es schon mit den eigenen Nachkommen nicht klappen würde.
„Wir bleiben
in jedem Fall, Sid. Meine Eltern sind nicht das Ende der Fahnenstange, okay?!
Es ist ihr Haus, aber es sind die Freunde meiner Schwester, ihrem Verlobten,
die meines Bruders und dessen Freundin sowie Bekannte von mir. Fiona würde sehr
enttäuscht sein, wenn wir heute Abend schon fahren und ich auch, wenn du
einfach so bereit bist, klein bei zugeben. Ich bin bei dir, ich halte zu dir
und erst wenn auch alle anderen der Meinung sind, dass wir beide hier nicht
hergehören, werden wir zurück in die Stadt fahren. Gemeinsam. Als Paar und
hocherhobenen Hauptes. Nicht wie jemand, der sich verstecken muss.“
Sid wusste
nicht, was sie zu Malcolms energischen Worten sagen sollte, die sie
gleichzeitig glücklich und traurig machten. Sie hatte auch nicht wirklich
gezweifelt, dass er sie im Stich lassen könnte. Das war nur seine erste
Reaktion gewesen, als sie noch nichts über ihn wusste, und er sie beschützen
wollte. Es war eben so, dass sie für ihn auch das Beste wollte. Sie würde so
gern etwas tun können, doch gegen ihre Natur kam sie eben nicht an. Mensch
blieb Mensch .
Malcolm legte
liebevoll eine Hand an Sids leicht gerötete Wange und streichelte sanft mit dem
Daumen darüber, während er ihr tief in die Augen sah.
„Ich weiß, es ist schwierig und ganz bestimmt nicht angenehm für dich, aber ich
werde mich nicht gegen dich stellen, Sid. Außerdem müssen wir nicht allen
Verwandten guten Tag sagen. Ich stell dich den netten Leuten vor. Dann wirst du
dich vielleicht ein wenig wohler fühlen.“
Galant offerierte er ihr seinen Arm, damit sie sich einhaken und mit ihm durch
den Saal spazieren konnte. Direkt auf die eben eingetroffene Devena Catalina
zu, die mit dem Krieger Nathan Drake zusammen war und ihren Bruder mitgebracht
hatte, während Pia Nicolasa schon wieder zu ihrem Soulmate, dem Krieger Damon
Archer, entschlüpft war.
„Sid, darf
ich dir Devena Catalina und ihren Bruder Vulcan vorstellen?“ Malcolm deutete
der Devena gegenüber eine leichte Verbeugung an, wie es sich der Höflichkeit
halber gehörte. Dann begrüßte er Nathan mit Handschlag und stellte auch diesen
vor.
„Das ist einer der Krieger, von denen ich dir erzählt habe.“
Nathan
verbeugte sich ohne jede kritische Anmerkung vor Sidonie, nahm ihre Hand und
deutete einen Kuss darauf an.
„Miss St. Pierre, es freut mich sehr. Gestatten Sie mir ein Kompliment zu Ihrem
Äußeren? Sie sehen hinreißend aus. Malcolm kann sich glücklich schätzen, heute
Abend in Ihrer Begleitung zu sein.“
Er selbst trug einen funkelnagelneuen Smoking samt Fliege und war
geschniegelter denn je. Dank Cat, die ihn zu diesem Anlass nicht eher aus dem
Apartment Richtung Fahrstuhl hatte ziehen lassen, bis er aussah wie aus dem Ei
gepellt und die anderen Krieger zu Bemerkungen über längst vergangene Tage veranlasst
hatte, in denen er
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