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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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heutigen Abend ihn für alle Mühen entschädigte. Sie wusste noch
nichts von seiner veränderten Sicht, weil er selbst davon überrascht worden
war. Als Immaculate war es ihm scheinbar vergönnt, auf normale Sicht
umzuschalten, so dass er zwischen dem Bild in Grautönen und einem farbigen Wählen
konnte. Allerdings beherrschte er die Fähigkeit noch nicht perfekt. Zudem war
es für seine Augen ungewohnt und anstrengend, von einer Flut an Farben
überwältigt zu werden. Bei Fiona fiel ihm das Fokussieren allzu leicht. Sie war
das Erste gewesen, das er in Farbe gesehen hatte, wenn man von Nicos Vision
absah, die er miterleben durfte. Aber Fiona wirklich und wahrhaftig auf diese
Weise sehen zu dürfen, hätte ihm allein schon genügt, um sich für den Rest
seines Lebens als belohnt zu empfinden.
„Du musst dich nicht entschuldigen. Immerhin werden wir im Castle verbunden
werden und mit dieser kleinen Feier hier können wir die Enttäuschung darüber
für deine Eltern etwas abmildern. Alle unsere Freunde sind hier und freuen sich
mit uns… Und du bist an meiner Seite, ich finde es mehr als perfekt, mein
Licht. Hast du nicht bemerkt, wie du uns alle mit deiner Schönheit blendest?“,
flüsterte er ihr zu.
King zog sie enger an sich und beugte sich zu ihr herunter, um den kurzen
Moment auszunutzen, den sie beide gerade geschenkt bekommen hatten.
    „Ich kann dir
gar nicht oft genug sagen, wie glücklich ich darüber bin, mit dir zusammen zu
sein.“ Vollkommen verliebt sah sie zu ihrem Zukünftigen auf, der ihr für einen
Kuss entgegen kam, der Fiona beinahe dazu veranlasst hätte, die Stellung vor
der Tür aufzugeben. Sie konnte ihm gar nicht nahe genug sein, nachdem er nun
einer von ihnen war und die Rollen wieder klar verteilt waren. Sie musste nicht
mehr darauf achten, ihm körperlich wehzutun.
Sich engumschlungen küssend bemerkten sie nicht wie weitere Gäste eintrafen.
Erst als Theodor sich mit einem geräusperten „Sucht euch ein Zimmer, Kinder!“
bemerkbar machte, lösten sich die beiden voneinander. Fiona sah verlegen
auflachend zur Seite und brauchte einen Moment, um die Röte auf ihren Wangen
niederzukämpfen. Sie konnte von Glück sagen, dass es nur ihr Bruder mit Bekky
und der Krieger Raynor mit Gloria waren. Vor einer ihrer gesetzten Tanten hätte
sie sich bestimmt rechtfertigen müssen.
So frisch und über beide Ohren verliebt zu sein, seinen Soulmate gefunden zu
haben und sich richtig anlehnen und fallen lassen zu können, war eben etwas,
das man selbst erleben musste, um zu verstehen, welche Gefühle man in diesem
Zustand erlebte und dass man sie unbedingt teilen und ausleben musste, um nicht
verrückt zu werden.
Zu ihrem Glück übernahm King die Begrüßung für sie. Fiona musste nur noch brav
Hände schütteln und weiterhin lächeln, was ihr nicht schwer fiel, da sich nach
diesem Kuss ihr gesamter Körper mit flüssiger, blubbernder Brause angefüllt zu
haben schien, gegen die ihr sonst so ruhiges Blut keine Chance hatte. Dieses
Prickeln unter der Haut ließ einen automatisch die Mundwinkel nach oben
verziehen.
    Beinahe hätte
King zu Theodor gesagt, dass er sich zu gern in eines der vielen Zimmer der
weitläufigen Villa zurückziehen wollte, wenn das nicht Fionas Eltern auf den
Plan gerufen hätte, die ihm ein solches Verhalten wohl kaum durchgehen lassen
würden.
Vollkommen unaufgeregt begrüßte er die Damen und die Herren, als wäre er nicht
kurz davor gestanden, Fiona einen unsittlichen Antrag zu machen.
Er hob nur kurz ihre beringte Hand an die Lippen und küsste den Finger, an dem
ihr Ring steckte. Eine Sonderanfertigung, da violette Brillanten äußerst selten
schon vor dem Kauf gefasst wurden. Er funkelte beinahe so strahlend wie ihre
Augen und er war selbst erstaunt, wie gut er ihn getroffen hatte, da er vor der
Umwandlung den Farbton nur ungefähr hatte abschätzen können.
    Plötzlich
tönte ein Aufschrei, gefolgt von einem lauten Klirren und Scheppern von Metall
und Porzellan aus der geöffneten Küchentür heraus.
„Mutter?!“ Fiona beugte sich vor, um sehen zu können, was geschehen war. Der
Diener mit dem Champagnertablett war zur Seite gesprungen, nachdem ein
Küchenmädchen fluchtartig aus der Küche geschossen kam und dabei eine riesige
Spritztüte in der Hand herumschleuderte, aus der eine weiße, schaumige Creme
auf den blankgebohnerten Boden der Eingangshalle tropfte.
Nur eine Sekunde später folgte Almatha Lancaster. Mit beinahe zornesrotem Gesicht.
Ihre ganze

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