Eine franzoesische Affaere
die eben noch von
einer lästigen Fliege geärgert worden waren. Sie sahen so finster drein, als
hätte sie etwas verbrochen, so dass Sid die Tränen nicht weiter aufhalten
konnte. Sie hatte etwas angestellt, sie hatte Unruhe in die Gesellschaft
gebracht.
"King…
Begleite deine Verlobte nach drinnen. Und gib bei den Herren Entwarnung, dass
alles unter Kontrolle ist. Nur ein kleiner Schwächeanfall wegen der Hitze und
der Aufregung.“, ordnete Ron mit beherrschter Stimme an und zog die Augenbrauen
über den dunkelblauen Augen zusammen, so dass er noch düsterer als sonst aussah
und Sid sich gleich noch unwohler fühlte.
King nickte nur dazu und legte einen Arm beschützend um Fionas schmale
Schultern. Er selbst war noch etwas benebelt von dem Zauber der Stimme, deren
geheimnisvolle Klänge noch in der Luft zu schweben schienen, bereit ihre Sinne
weiter zu berauschen. Fiona ging es wahrscheinlich nicht anders, da sie als
Empathin noch viel empfänglicher für solche Dinge war. Er würde sie nicht zu
den anderen Frauen bringen, die wahrscheinlich nichts von der Aufregung gespürt
hatten.
Er führte sie in ein stilles Zimmer, drückte sie sanft in einen Sessel und
versprach, gleich wieder zu ihr zu kommen, sobald er ihren Vater beruhigt und
etwas Starkes zu trinken besorgt hatte, das die Blässe ihrer Wangen vertreiben
sollte.
Fiona nahm
den Schnaps von King dankbar in Empfang, der in etwa so schrecklich schmeckte,
wie das der Enzian, den Hellga und Hagen ihr auf dem Fest in der Fortress
gegeben hatten. Ihre Hände zitterten stark und sie war immer noch vollkommen
neben der Spur. Die Gegenwart ihres Soulmates beruhigte sie diesmal nur
langsam. Sie sah beständig diese wildfremde Frau und die gefallene Sid vor
sich. Der betörende Gesang hatte alles in ihr in Aufruhr versetzt, sie verwirrt
und mit einem unguten Gefühl zurückgelassen. Es war nicht dasselbe wie der
Gesang der Nachtigall auf Chryses und Romanas Verbindung. Es hatte keinerlei
Romantik ausgelöst. Nur eine verklärte Kälte, die sich nicht einmal mit dem
heißesten Feuer löschen ließ.
Mit stark zitternden Händen hob sie das Glas an ihre Lippen, trank einen
Schluck und verschluckte sich so stark, das King ihr das Glas wieder abnehmen
und mit der flachen Hand zwischen ihre Schulterblätter klopfen musste, damit
sie wieder zu Atem kam.
“Entschuldige.”
Da er stand, umarmte sie in ihrer sitzenden Position mehr seine Beine denn
alles andere und schmiegte ihren Kopf Trost suchend an ihn.
"Was war das da draußen?- Ich hoffe nur, Sidonie geht es gut. Ihr ist doch
nichts passiert, oder?”
Ron hatte sie viel zu schnell fortgeschickt. Allerdings wäre es auch nicht gut
für sie gewesen, der Situation weiter beizuwohnen, wenn sie nicht die leiseste
Ahnung davon hatte, wer der nächtliche Besucher gewesen war. Mit Sicherheit
eine gefährliche Frau, die ihnen so leicht die Köpfe verdreht hatte, dass sie
es nicht so schnell auf eine zweite Begegnung ankommen lassen wollte.
„Ich habe
keine Ahnung, wer das gewesen sein könnte… Ich dachte zuerst, jemand hätte dich
angegriffen.“, musste King eingestehen. Die ohnmächtige Sid war ihm erst auf
den zweiten Blick aufgefallen.
„Dein Bruder kümmert sich bestimmt gut um sie, mach dir keine Sorgen. Es war
wohl nur der Schreck.“, versuchte er, sie zu beruhigen.
King hatte zum ersten Mal diese panikartige Anwandlung verspürt, die die anderen
Krieger schon überkommen hatte, wenn ihre Soulmates sich in Gefahr befanden. Es
war beinahe unerträglich, da es um Fiona ging, die nicht über die Fähigkeiten
einer Kriegerin verfügte. Sie war praktisch wehrlos gewesen und das in ihrem
eigenen Zuhause. Während er gemütlich im Salon bei den anderen Männern gesessen
hatte.
Kopfschmerz
kündigte sich an und Fiona kniff die Augen fest zu, um dieses hässliche Gefühl
zu vertreiben. Sie wollte in keinem Fall noch einen Schluck von dem Alkohol. Es
würde ihr gleich wieder besser gehen. Das Gefühl, versagt zu haben, würde aber
brauchen, bis es ganz verschwand.
“Das ist alles meine Schuld. Ich hätte Mutter niemals nachgeben dürfen. Eine
Verbindungszeremonie im Castle hätte vollkommen gereicht. Für gewöhnlich gibt es
ohnehin keine Verlobungsfeiern. -Es tut mir so leid. Wenn ihr etwas passiert
ist, dann ist das meine Schuld. Malcolm wird furchtbar wütend sein.“
Sie hatte doch ihren Bruder mit ihrer Einladung nicht gegen sich aufbringen
wollen, sondern nur die Weichen für ihn und seine Freundin günstiger
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