Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
noch
mehr zitterte und fror. Seine Schwester war hoffentlich wohl auf. Malcolm würde
das Entsetzen auf Fionas Gesicht nicht so schnell vergessen und Sid nie wieder
aus den Augen lassen, solange sie nicht wussten, was es mit dieser unheimlichen
Frau in ihrem Garten auf sich hatte.
Dass sie unsterblich gewesen war, stand außer Frage. Nathan und Ron sahen zudem
aus, als wüssten sie, mit wem sie es zu tun hatten. Malcolm wollte schon eine
Frage danach stellen, doch der Anführer der Krieger zeigte sich ungnädig,
solange Sidonie nicht entsprechend versorgt war. Offenbar machte ihn die eigene
Soulmate etwas verständnisvoller oder er war einfach nicht gewillt, Antworten
zu geben, die sowohl Malcolm als auch dessen sterbliche Freundin nichts
angingen.
Malcolm trug Sid langsam ins Haus zurück. Sie war eindeutig nicht in der Lage
auf eigenen Füßen zu gehen, wie Fiona es getan hatte. Für sie beide war der
Abend heute beendet. Er konnte Sid nicht noch einmal den neugierigen Fragen der
anderen aussetzen. Den Blicken seiner Mutter, die sicher Freude an ihrer
Schwäche empfinden und Sid damit noch mehr kränken würde. Für heute war es genug
gewesen. Morgen früh bei Licht betrachtet sah die Sache anders und klarer aus.
Dann konnten sie sich auf die Suche nach Antworten machen, die ihnen jetzt noch
fehlten.
Ob es wirklich diese Juno gewesen war oder doch nur ein Hirngespinst oder eine
Formwandlerin, die sie alle verhext hatte.
In seinen Gemächern legte Malcolm Sid behutsam auf seinem Bett ab und setzte
sich neben sie auf die Tagesdecke, die Bettwäsche und Matratze dekorativ
schonte. Da man mit ihrer Übernachtung gerechnet hatte, brannte im Kamin des
Schlafzimmers ein warmes Feuer, das das Frösteln in ihrem Körper schnell
vertreiben würde. Wenn sie wollte, würde er ihr ein Bad einlassen.
    “Geht es
wieder?” Behutsam strich er ihr eine verirrte Strähne aus den Augen, die sich
beim schnellen Laufen in den Garten gelöst haben musste. Er würde ihr keine
Vorwürfe machen, nicht gleich zu den Damen zurückgekehrt zu sein, bei denen er
sie in Sicherheit gewusst hätte. Er selbst wäre vor den unglaublich
vielfältigen Eindrücken, die einen beinahe erschlugen, ebenfalls geflohen, wenn
er sie gewesen wäre. Ihre Wangen waren immer noch tränenfeucht, doch sie hatte
auf halben Weg aufgehört, neue Tränen zu weinen. Sie erschien ihm einfach nur
geschafft und erschöpft. Jemand, der Ruhe brauchte.
“Wenn ich etwas für dich tun kann, sag es mir.- Ich tue für dich alles, was in
meiner Macht steht.”
Kein Wort über diese Frau im Garten. Sie war noch zu aufgeregt, um vernünftig
darüber sprechen zu können.
    Sid brachte
nicht einmal Worte der Entschuldigung über die bebenden Lippen. Der Schreck saß
einfach zu tief. Die Aufregung des Tages war in einer Begegnung mit einem Geist
gegipfelt und hatte ihr den Boden unter den Füßen weggezogen.
Sie durfte sich nicht in Tränen auflösen und völlig hysterisch werden. Es war
doch nicht ihre erste unerklärliche Erfahrung. Sie war mit einem Vampir liiert,
sie musste mit solchen Dingen doch rechnen. Sie griff nach Malcolms Hand und
schmiegte ihre Wange an die warme Innenfläche, wobei sie mit immer noch
schreckgeweiteten Augen zu ihm aufsah, was ihr allerdings nicht bewusst war. In
der Zurückgezogenheit seines Zimmers und bei der wohligen Wärme, die darin
herrschte, verebbte das Zittern ihrer Glieder endlich nach und nach.
    „Ich weiß
nicht…“
Sie fühlte sich in seiner Gesellschaft sicher und geborgen, doch sie musste
auch das Chaos in ihrem Kopf ordnen, wenn sie zur Ruhe kommen wollte.
„Ich war noch einmal in der Küche… Die Leute deiner Mutter haben mich wirklich
tatkräftig unterstützt, ich wollte mich bedanken und sie an dem Erfolg
teilhaben lassen. Es hat mir wirklich Spaß gemacht, auch wenn es sehr aufregend
war, es so kurzfristig zu riskieren… Ich wollte nur rausgehen, um mich ein
wenig zu fassen. Du weißt ja, dass ich eine Schwäche für diese Rosen habe… Ich
habe nur vor mich hin geträumt… von einem eigenen Garten, eines Tages… Als ich
diese Gestalt erblickte, die ich zuerst für einen anderen Gast hielt. Sie hat
nicht gesprochen, kam einfach nur näher, da wurde mir mulmig zumute. Ich konnte
nicht sprechen und als ich ihr Gesicht gesehen habe… wurde alles um mich herum
schwarz. Sie sah aus wie Juno! Stanton hat mir auf der Party ein paar Bilder
gezeigt, die viel schärfer waren als die Kopien aus der Bibliothek… Aber
dennoch kann ich

Weitere Kostenlose Bücher