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Eine Frau mit Geheimnis

Eine Frau mit Geheimnis

Titel: Eine Frau mit Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND
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Alexandrow finden möchte: Ich muss ihm etwas gestehen. Was es ist, kann ich nicht einmal Ihnen mitteilen, Majestät. Verzeihen Sie mir, dass ich Ihre kostbare Zeit beansprucht habe.“
    Das Kinn in eine Hand gestützt, starrte der Zar ihn an. Eine halbe Ewigkeit schien zu verstreichen. Dann nickte er. „Gut, Duke. Wenn das so ist, dürfen Sie sich zurückziehen. Würden Sie Wolkonskij zu mir bitten? In ein paar Minuten wird er etwas mit Ihnen besprechen. Werden Sie draußen warten?“
    „Natürlich, Majestät.“ Nach einer tiefen Verbeugung verließ Dominic den Raum und richtete dem Fürsten den Wunsch Seiner Majestät aus.
    Wolkonskij ging zur Tür. „Werden Sie warten, Duke? Allzu lange werde ich nicht bei Seiner Majestät bleiben.“
    „Gewiss, Exzellenz.“
    Wieder einmal begann Dominic umherzuwandern. Außer ihm hielt sich nur ein Lakai im Vorzimmer auf.
    Tiefe Reue erfüllte sein Herz. Warum hatte er seine Liebe zu Alexandra so spät erkannt? Vielleicht wäre alles anders gekommen, hätte ich ihr meine Gefühle gestanden, während sie in meinen Armen lag … Dann wüsste er wenigstens, ob es ihm jemals gelingen würde, ihr Herz zu gewinnen. Das würde er niemals herausfinden. Gewiss, sie hatte seine heiße Leidenschaft geteilt. Doch das bedeutete keineswegs, dass sie ihn liebte. Und ihre Flucht vor ihm schien das zu bestätigen.
    „Ah, Duke, da sind Sie ja. Sehr gut.“ Wolkonskij setzte sich an seinen Schreibtisch und ergriff einen Federkiel. „Allzu lange werde ich Sie nicht mehr aufhalten.“
    Höflich murmelte Dominic eine Antwort und wandte sich wieder zum Fenster. Bald würde er Russland verlassen. Ohne Alexandra und ihre Liebe blieb ihm nur ein einziger Trost – er musste sich möglichst weit von ihr entfernen.
    „Nun, Duke …“ Der Fürst erhob sich, mehrere versiegelte Dokumente in der Hand, die er ihm reichte. „Das müsste alles sein, was Sie benötigen.“
    Verwirrt nahm Dominic die Papiere entgegen und inspizierte die russischen Zeilen, die darauf standen. „Tut mir leid, Exzellenz, ich spreche kein Russisch.“
    „Das sind Reisegenehmigungen, Duke“, erläuterte Wolkonskij lächelnd, „und die Erlaubnis, an allen Stationen kaiserliche Pferde zu wechseln. Da Sie die russische Sprache nicht verstehen, hat Seine Majestät mich beauftragt, Ihnen einen kaiserlichen Kurier zur Verfügung zu stellen, der französisch spricht. Morgen früh wird der Mann Sie erwarten.“
    Dominic wagte noch nicht, neue Hoffnung zu schöpfen. „Darf ich fragen, wohin Seine Majestät mich schickt?“
    Da vertiefte sich Wolkonskijs Lächeln. „Auf dem obersten Papier steht die Adresse Ihres Ziels, Duke. Seine Majestät gestattet Ihnen, Alexej Iwanowitsch Alexandrows Aufenthaltsort zu besuchen – das Landgut des Grafen Iwan Kuralkin, seines Vaters.“

20. KAPITEL

    Die Tür fiel hinter dem Dienstboten ins Schloss. Endlich war Dominic allein, zum ersten Mal seit dem Beginn der Reise – nachdem er fast hundert Meilen zurückgelegt hatte. Der Kurier des Zaren, der die französische Sprache beherrschte, war unentbehrlich gewesen. Unglücklicherweise hatte er nie begriffen, dass sein unaufhörlicher Redefluss manchmal an den Nerven des englischen Dukes zerrte.
    Ungeduldig schaute er sich im Zimmer um und hoffte, es würde ihm irgendetwas über Alexandras Familie verraten. Er begutachtete leicht abgewetzte Ledersofas und – sessel, eine kostbare französische Uhr auf einem vergoldeten Tisch und ein Pianoforte. An den Wänden hingen einige Porträts, gegenüber der Tür entdeckte er eine Ikone. Drei Statuen und mehrere Vasen vervollständigten das Dekor. Vermutlich hatte Alex’ Vater diese Kunstgegenstände auf seinen Reisen mit dem russischen Heer gesammelt. Und die Tochter war stets an seiner Seite gewesen. Kein Wunder, dass sie das militärische Nomadenleben lieben gelernt hatte …
    Hinter seinem Rücken öffnete sich die Tür, und er fuhr herum. Da ist sie! Aber die Grußworte blieben ihm in der Kehle stecken. Auf der Schwelle stand eine alte Frau, mit der Schürze und dem Häubchen einer Dienerin.
    Enttäuscht runzelte er die Stirn. Das ignorierte sie und schloss die Tür hinter sich. Dann knickste sie so lässig, dass es fast impertinent wirkte. „Guten Tag, Euer Gnaden“, begann sie auf Englisch. „Ich bin Meg Fraser. Früher war ich die Zofe der Mutter des Hauptmanns und seine Kinderfrau.“
    Dominic wartete schweigend. Wenn Alex nicht selbst erschien, sah es schlecht für ihn aus.
    „Euer Gnaden,

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