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Eine Frau zum Heiraten

Eine Frau zum Heiraten

Titel: Eine Frau zum Heiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Haar war immer noch nass und kräuselte sich ein wenig. Sein Nacken war wie sein Gesicht leicht sonnengebräunt und bildete einen auffallenden Kontrast zu ihrer blassen Haut.
    Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, und sie hob die Hand. Plötzlich erstarrte sie mitten in der Bewegung, als ihr klar wurde, was sie beinah getan hatte. Was war bloß in sie gefahren? Allein die Vorstellung, einen Mann freiwillig zu berühren und ihm durchs Haar zu streichen, war ihr ganz fremd. Claire konnte es kaum fassen, dass sie im Begriff gewesen war, es tatsächlich zu tun.
    Erst als Alex etwas sagte, kam sie wieder zur Besinnung. “Was ist los?”, erkundigte er sich besorgt. “Tut Ihnen Ihre Hüfte weh? Sicher ist sie jetzt grün und blau.”
    Erleichtert stellte sie fest, dass er glaubte, ihre Anspannung würde aus den Schmerzen resultieren.
    “Es geht mir gut”, entgegnete sie schroff.
    “Das stimmt nicht”, widersprach er sanft.
    Noch immer hatte er sich über sie gebeugt und schaute ihr in die Augen. Als sie vergeblich versuchte, seinen Blick zu erwidern, machte ihr Herz einen Sprung.
    “Sicher haben Sie höllische Schmerzen”, fuhr er fort. “Nach Ihrer Reaktion zu schließen, haben Sie einen Schock erlitten. Sagen Sie, haben Sie …?”
    “Ich … ich mag es nur nicht, wenn man mich anfasst”, platzte sie heraus, weil sie Angst vor seiner Frage hatte. Womöglich zwang er sie dazu, ihm die Wahrheit zu sagen. “Manche Menschen mögen es eben nicht.”
    Wieder errötete sie, als sie schließlich doch seinem Blick begegnete, und versuchte, nicht daran zu denken, wie sie sich noch vor wenigen Minuten praktisch an ihn gekuschelt hatte. Gleichzeitig hoffte sie, dass er das Thema nicht weiterverfolgen würde.
    “Stimmt, manche Menschen mögen es nicht”, erklärte er jedoch zu ihrer Erleichterung. Nachdem er noch einmal an ihrem Sicherheitsgurt gezogen hatte, wandte er sich ab, um ebenfalls den Gurt anzulegen und den Wagen zu starten.
    “Ich bringe Sie zur Tür”, verkündete er, sobald er vor ihrem Haus vorfuhr.
    Claire schüttelte den Kopf. “Nein, das ist nicht nötig”, wehrte sie ab.
    Einen Moment lang glaubte sie, er würde darauf bestehen, sie zu begleiten. Er wirkte genauso angespannt wie sie. Doch offenbar überlegte er es sich anders. “Vergessen Sie nicht die heiße Dusche und den Drink”, erinnerte er sie. “Ich weiß noch nicht genau, wann ich morgen früh das Hotel verlasse, aber ich würde meine Sachen gern am späten Vormittag vorbeibringen, wenn es Ihnen passt. Am Nachmittag habe ich eine Besprechung mit einigen Mitarbeitern unserer Bank. Morgen Abend können wir dann alles besprechen.”
    “Ja, morgen passt es mir”, erwiderte sie, bevor sie ausstieg.
    Als er beobachtete, wie sie durch den strömenden Regen zum Haus lief, fragte sich Alex, ob er das Richtige tat. Das Verlangen, das sie in ihm weckte, war nämlich ziemlich stark, wie er sich eingestehen musste. Als er sie auf der Straße im Arm gehalten und beobachtet hatte, wie sie seinen Mund betrachtete …
    Komm schon, rief er sich gleich darauf zur Ordnung. Du bist nicht über den Atlantik geflogen, um dein Leben unnötig kompliziert zu machen und dich mit einer Frau einzulassen, die womöglich ein Verhältnis mit einem anderen Mann hat.
    Er war nicht der Typ, der sich auf eine flüchtige Affäre einließ. Und wenn er Claire richtig einschätzte, war sie es genauso wenig. Das bedeutete, dass er die Gedanken und Wünsche, die ihn seit seiner ersten Begegnung mit ihr nicht mehr in Ruhe ließen, am besten verdrängte.
    Nachdem Claire die Haustür hinter sich geschlossen hatte, wartete Alex noch einen Moment. Dann ließ er den Motor an und fuhr rückwärts vom Grundstück.
    Am nächsten Morgen lächelte Claire zerknirscht, als sie noch einmal Sallys Postkarte las. Sie war an diesem Tag angekommen und zeigte einen halbmondförmigen weißen Strand und ein unnatürlich blaues Meer. “Das ist die Aussicht von der Veranda unseres Bungalows”, hatte Sally geschrieben.
    Die beiden machten Flitterwochen auf den Seychellen, und Sallys begeisterten Worten zufolge war das Hotel genauso toll wie im Prospekt beschrieben. Es war typisch für Sally, dass sie noch einen hintergründigen Nachsatz hinzugefügt hatte, in dem sie Claire damit neckte, dass sie ihr ihren Brautstrauß zugespielt hatte.
    “Denk daran”, erinnerte ihre Stieftochter sie auf der Karte, “dass du dir einen Mann wünschst, den du ganz für dich allein haben kannst und den du nicht

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