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Eine fremde Welt 3 - Fiona

Eine fremde Welt 3 - Fiona

Titel: Eine fremde Welt 3 - Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miamo Zesi
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keine. Der
Sohn war, wenn man das so sagen kann, der Gemäßigtere, er hat«,
wieder weint sie, » mich nur ei Mal ..., der Vater und der Jüngere waren
...« Sie schluchzt wieder heftiger. »Fiona, du sagtest, du empfindest Wut.
Auf wen?« »Auf den Mittleren, er hat mir zu verstehen gegeben, wenn
ich mich füge, dann würden sie mich in Ruhe lassen, aber das haben sie
nicht.« Sie wimmert jetzt, es ist Zeit aufzuhören, damit sie sich beruhigen
kann. »Fiona? Ganz ruhig, wir hören auf für heute. Möchtest du ein
wenig einfach hier sitzenbleiben?« Sie nickt. Ich lasse es durchgehen und
ziehe mich an meinen Schreibtisch zurück, um einige Fakten einzugeben.
Als sie sich nach ein paar Minuten beruhigt hat, setze ich mich wieder zu
ihr. »Geht es, Fiona?« Sie schaut mich an und nickt mir zu, antwortet
aber dann etwas verspätet: »Ja, aber das tut weh.« »Ich weiß, das wird es
noch ziemlich oft, je öfter du darüber sprichst, desto leichter wird es
werden, versprochen!«
    Danach gehen wir zu Paul und Thomas. Fiona hält sich tapfer, ist aber
sehr müde und will auf ihr Zimmer. »Essen nicht vergessen, Fiona!«,
ermahne ich sie noch, dann lasse ich sie in Ruhe. Vor dem
Vierzehn-Uhr-Meeting sehe ich mir noch mal einige Sachen an und
schreibe meinen Bericht, auch rufe ich die Polizei in Italien an, um ihnen
die Details durchzugeben. Am Nachmittag bringe ich Fiona zu Selma,
die sich langsam an sie annähert und sie zu massieren beginnt. Fiona ist
stark, wie ich gedacht habe, und sie wird schon bald wieder sie selbst
sein. Das macht mich froh.
     
    Die folgenden Wochen laufen alle ziemlich gleich ab. Jeden Tag spreche
ich mit Fiona. Wie ich ihr schon angekündigt habe, ist es schwer,
manchmal zu schwer, und manches Mal nicht erträglich für sie. Sie
erzählt mir von den Misshandlungen, den Vergewaltigungen, den
Schlägen. Sie wimmert oft vor Angst, wenn sie gefangen in den
Erinnerungen ist. Wenn ich sie wieder zurückhole, ist sie völlig am Ende
und total ausgelaugt. Aber sie verweigert sich nicht, sie tut alles, um sich
besser zu fühlen. Sie hat mir anvertraut, dass sie den Willen hat, wieder
gesund zu werden. Das macht mich sehr glücklich. Auch für mich sind
diese Sitzungen äußerst anstrengend. Ich fühle mit ihr körperlich mit,
und mehr als ein Mal will ich sie in den Arm nehmen und trösten. Ich
weiß, dass ich das nicht tun soll, aber manchmal fällt es mir unendlich
schwer. Alle Informationen, die ich über die Männer, die ihr das alles
angetan haben, von Fiona bekomme, leite ich unverzüglich zur Polizei in
Italien weiter. Auch telefoniere ich regelmäßig mit Steven und Peter und
auch mit Fionas Eltern. Gebe ihnen Bescheid über Fortschritte, aber
auch die Rückschläge. Halte mich aber an meine Versprechen Fiona
gegenüber, nichts über die Wochen ihrer Gefangenschaft zu erzählen.
Steven ist nicht nur ein Mal verärgert, aber er versteht es und
entschuldigt sich immer danach, wenn er mal wieder etwas unhöflich
wird. Ich kann es ihm nachfühlen, aber ich bin Arzt und für mich zählt
nur mein Patient. In erster Linie mein Patient. Und das ist nun mal
Fiona.
     
    Dann kommt der Tag, an dem Fiona in meinen Augen, den Schritt zum
Gesundwerden macht. Ab diesem Tag ist sie eigentlich gesund, nur noch
verletzt, hat Narben, aber die werden verheilen.
     
    Emely wird von der Spezialklinik in unsere Klinik verlegt. Fiona ist ganz
zufällig da, als Emely im Bett zu ihrem Zimmer gefahren wird. Die
beiden blicken sich an und Fiona reicht Emely die Hand. Die beiden sind
ab diesem Moment irgendwie verbunden. In den darauffolgenden
Wochen kann Paul tun und lassen, was er will, aber er schafft es nicht, an
Emely heranzukommen. Es war uns allen klar, dass es schwierig werden
würde. Nur Fiona kann jederzeit zu Emely. Es scheint auch, dass sie
zuhört, wenn sie da ist, ruhiger ist. Deshalb lassen wir die beiden
gewähren.
     
    Thomas und Alannah verstehen sich auch immer besser. Ich glaube,
Thomas hat sich mit der Rolle des Lehrers abgefunden und es macht
ihm sogar Spaß. Was nach etlichen Untersuchungen feststeht, ist, dass
sich Alannah einer Operation am Bein unterziehen wird. Sie weigert sich
noch, der Termin passt ihr nicht, denn sie will abwarten, bis sie das
Studium beendet hat. Thomas ist natürlich dagegen und ich eigentlich
auch. Aber letztendlich muss das Alannah entscheiden. Ich kann ihr nur
gut zureden, was ich auch mache.
    »Alannah, was soll

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