Eine fremde Welt 3 - Fiona
ihr zwei noch nicht so viel über SM
geredet habt, dass sie sich noch nicht getraut hat, mit dir zu reden.«
»Stimmt.« »Sie weiß viel, wenn sie wiederkommt, sehr viel. Sie wird
neugierig sein. Was sie noch nicht schaffen wird, ist irgendetwas mit
Blasen oder Peitschen, vor der Gerte zittert sie vor Panik, das wird sie in
naher Zukunft nicht hinbekommen. Klammern, Kerzen, Pflug, das
ganze Zeug hat sie äußerst interessiert angeschaut. Ich habe sie auch mit
Worten herausgefordert. Ein paar Mal, auch das hat sie gut verdaut. Ich
wollte dir das nur sagen, damit du nicht unvorbereitet bist. Sie wird sich
darauf einlassen, Jonathan, vielleicht nicht sofort, aber irgendwann
schon, glaub mir. Sie ist neugierig.« »Du wirst die Finger von ihr lassen!«
Ich lache laut in das Telefon. »Ich mag dich, Jonathan, hoffentlich lerne
ich dich bald kennen. Ich glaube, wir verstehen uns prima.« »Du wirst die
Finger von meiner Frau lassen«, grummelt es im Telefon, aber, wie ich
finde, mit einem Schmunzeln. Wieder lache ich. »Bis bald.« »Danke«,
kommt vom anderen Ende, »hast was gut bei mir.« »Jonathan, du musst
dich für nichts bedanken, ich und Tanja sagen Danke dafür, dass ihr uns
...« ich mache eine kurze Pause, »mögt. Uns nicht ausschließt, uns beiden
ist bewusst, dass ihr alle in einer ganz anderen Liga spielt als wir zwei
und wir sind euch echt dankbar dafür. Ich mag euch, Steven und Peter,
und ich glaub, dich auch und Himmel, wenn ich nur daran denke, mit
was für Menschen ihr normalerweise Kontakt habt, wird es uns beiden
schwindelig.« »Marc! Du sollest glaub ich jetzt besser den Mund halten,
bevor ich die nächste Maschine nehme, zu dir fliege und dir eine
runterhaue. Was immer noch passieren kann, wenn du die Finger nicht
von meiner Frau lässt. Wir, das heißt, Fiona hat euch vertraut, auch
Steven und Peter mögen dich und Tanja. Ihr beide scheint mir sehr nette
und liebe Menschen zu sein. Wie du es so trefflich formulierst, in unserer
Schicht ist das nicht sehr oft anzufinden. Ich hatte in den letzten
achtunddreißig Jahren nicht das Glück, solche Menschen
kennenzulernen, eine Familie zu haben, erst durch Fiona habe ich eine
Familie. Mit Steven, Peter und allem was dazugehört und das gefällt mir,
sehr sogar. Dass ich Geld habe, dafür kann ich im Endeffekt gar nichts,
das ist halt so, aber deswegen bin ich kein anderer Mensch. Im Gegenteil,
ich habe das Glück, Fiona gefunden zu haben, und ich muss jetzt
schauen, dass ich mein Mädchen wieder fit bekomme.« »Wirst du. Sie ist
eine tolle Frau und wird eine wundervolle Sub werden, Jonathan, das
weiß ich jetzt schon.« »Lass ja die Finger von meiner Frau!« »Ich freu
mich auf ein Bier mit dir! Jonathan, bis bald!« Dann lege ich auf und
reiche das Handy wieder Mike.
Ich laufe langsam über den Hof, die Probleme habe ich immer noch.
Hatte sie aber doch für ein paar Stunden vergessen, verdammt, was soll
ich bloß machen. Es lief einfach alles zu gut. Steven will ich nicht
nochmals um Hilfe bitten. Grübelnd gehe ich zurück ins Haus, ich
rieche, dass Tanja Essen gemacht hat. Laufe kurz in den Keller und hole
uns noch einen guten Cavellni-Rotwein aus dem Keller. Der Abend wird
sehr gemütlich, Fiona erzählt von Emely und von Genf. Um elf ziehen
wir uns alle in unsere Zimmer zurück. Ich rede noch kurz mit Tanja, ob
mit ihr alles klar ist. Danach schlafen wir beide erschöpft, aber unruhig
ein.
Auf dem Zimmer rufe ich Mia an. »Mia, bist du das? Darf ich dich noch
stören? Ich habe Arbeit für dich, dringend zu erledigende Arbeit. Kannst
du kurz reden?« »Ja, bin allein und sitze vor dem PC.« »Mia, wie viel Geld
habe ich von meinen Büchern.« »Das weißt du doch, eine ganze Menge.«
»Ich möchte, dass du etwas für mich kaufst, egal, was es kostet. Du
kannst das ganze Geld, das ich vom Bücherverkauf habe, dafür nehmen.
Alles! Biete ihnen so viel, dass sie nicht Nein sagen können.« »Süße,
Stopp! Was soll ich denn kaufen?« »Den Wald und die Wiesen, die zum
Verkauf stehen, um Tanjas und Marcs Haus.« »Wie? Ich dachte, die
beiden kaufen das, sie haben mit mir doch schon eine Finanzierung für
die Bank gemacht.« »Sie wurden sozusagen übers Ohr gehauen, ein
Investor will quasi unter der Hand die Grundstücke kaufen. Ich will sie
haben und du musst schnell sein, ich glaube nicht, dass schon was
unterschrieben ist. Aber biete der Erbengemeinschaft mehr, als es dieser
Investor
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