Eine fremde Welt 3 - Fiona
Klinik stehe,
telefoniere ich mit Jonathan und bitte ihn, mir zu öffnen. »Hallo Milan,
komm rein.« Er begrüßt mich an der Tür. Ich überlege noch, hat ihn
Peter angerufen, als er meine Vermutung schon bestätigt. »Emely ist
oben. Rede mit ihr, Milan. Reden ist wichtig, sehr wichtig. Gleich gefolgt
von Vertrauen. Du musst auch ihr vertrauen, dass sie viele Dinge
versteht, die ein anderes Mädchen in ihrem Alter vielleicht nicht
akzeptieren kann, weil sie damit noch nie in Kontakt gekommen ist. Bei
Emely ist das anders. Aber du wirst mir versprechen müssen, mir deine
Hand drauf geben, dass du sie niemals zu etwas zwingst, es bemerken
wirst, wenn sie es nur um deinetwillen tun möchte.« Er reicht mir die
Hand. »Versprochen, Jonathan. Versprochen.«
Oben angekommen klopfe ich an Emelys Zimmer. »Hallo Em!« »Milan?
Was machst du denn hier?« Erfreut springt sie auf und umarmt mich.
»He, Süße das ist mal eine Begrüßung.« »Ich freu mich so, dass du da
bist. Gerade habe ich dir eine Mail geschrieben.« Sie zeigt auf ihren
Laptop. »Ich freu mich auch. Erzähl, wie ist die neue Schule.« »Super,
wirklich ganz anders als in der vorherigen, es gibt dort keinen Status. Das
wird ganz unterdrückt. Ich habe eine Prinzessin neben mir sitzen, sie ist
sehr nett, und dann ist da noch irgend so ein junger Scheich, der kommt
aus einem Märchenland, dass wir alle nur davon träumen können. Aber
wir mögen uns und es ist toll.« »Ich habe mit Peter geredet«, fange ich
einfach an. »Wow und?« »Naja, ich war ganz schön aufgeregt, aber er hat
es mir leicht gemacht, sehr leicht. Er besteht darauf, dass wir beide
reden, viel darüber reden und uns über Dinge klar werden.« »Willst du
mich verlassen, Milan?«, kommt ängstlich aus ihrem Mund. »Willst du,
dass ich dich freigebe, damit du Sex mit anderen Frauen ausüben kannst?
Bist du deshalb gekommen?« Sie schaut mich mutig an. »Emely, ich liebe
dich. Ich bin der Meinung, dass das, was uns verbindet, manchen
Menschen mit dreißig passiert. Einigen mit fünfunddreißig. Bei uns eben
schon viel früher. Ich denke gar nicht daran, dich zu verlassen. Aber
Peter hat mir gesagt, dass ich dein Vertrauen benötige, wenn ich in diese
Welt eintauchen will. Ich mit dir sprechen muss, ob dich diese Welt
interessiert oder abstößt und für dich überhaupt nicht infrage kommt.
Oder ob du damit leben kannst, wenn ich die nächsten Jahre übe, wie
Peter es nennt. Er meint, nur wenn ich übe, kannst du später das
Vertrauen in mich entwickeln. Und du möchtest, dass ich alles vielleicht
mit dir ausprobiere, spiele, so spiele, dass ich weiß, was ich dir zumuten
kann, dass ich die Kontrolle über unser Schlafzimmer habe. Ach, das ist
alle so kompliziert, Em. Wir können das auch einfach lassen und noch
abwarten.« »Du willst weiter mit mir zusammen sein, aber auch mit
anderen Frauen Sex haben, ist es das?« »Ja, genau das ist es und ich weiß,
dass es sich abartig anhört und unerhört viel verlangt ist.« »Würdest du
mich trotzdem besuchen kommen?« »Emely, ich würde nichts ändern,
gar nichts. Ich liebe dich. Ich will keine andere Freundin haben, niemals.
Aber mit dir kann ich noch nicht spielen. Du bist einfach zu jung dafür.
Verstehst du, was ich sagen will?« Ich fahre mir durch das Haar.
Verdammt, es ist schwieriger, als ich dachte. Nein, stimmt nicht, es ist
genauso verzwickt, wie ich es mir ausgemalt habe. Irgendwie schaffe ich
es, Emely anzugrinsen. »Wir sind schon zwei Komplizierte.« Ich küsse sie
sanft. »Emely, wenn das für dich nicht in Ordnung ist, lassen wir das
einfach sein, wirklich, du bist mir zu wichtig.« Emely schmiegt sich an
mich, um mich dann zu überraschen. »Ich habe mit Fiona gesprochen.
Nicht lange, aber ein wenig, sie hat gesagt, SM ist Vertrauen und auch
Loslassen und Trennen. Vertrauen haben, in den Partner. Loslassen von
der Vorstellung, dass Sex etwas mit Liebe zu tun hat und dass komplett
trennen, Liebe und Sex. Ich vertraue dir, Milan, sehr und ich liebe dich,
ich glaube, dass du es richtig machen wirst, richtig für uns. Wenn ich dich
etwas frage, wirst du mich nicht anlügen. Aber ich werde versuchen, sehr
wenig zu fragen. Werde mich aber freuen, wenn du mir manchmal etwas
erzählst, vielleicht Dinge, die dir gefallen haben. Ich werde nicht
unangemeldet bei dir in München auftauchen, versprochen. Aber ich
bitte dich, dass du mir nur eines versprichst.« »Alles, was du
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