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Eine Freundin fuer Allie

Titel: Eine Freundin fuer Allie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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das nicht nett von Kevin, Allie?«
    Ich schaute ihn böse an.
    Kleine Brüder können solche Schleimer sein! Das ist eine Regel. Nein, keine Regel, das ist eine Tatsache!
     
    Kurz vor dem Ende der Mittagspause trafen Erica, Caroline, Sophie und ich uns auf dem Schulhof wieder. Wir gingen zu unserem Geheimplatz hinter der Hecke, wohin Erica mich an meinem Anmeldetag mitgenommen hatte und wo wir damals ein Spiel namens Königinnen gespielt haben. Da tun wir immer so, als wären wir Königinnen, die gegen einen bösen Kriegsherrn kämpfen, der Sophie heiraten will. Sie will ihn aber nicht heiraten, weil er böse ist und auch, weil sie ihr Herz einem anderen geschenkt hat. Auf die Frage, wem sie
ihr Herz geschenkt habe, antwortete Sophie, Peter Jacobs. Und als ich fragte, wer das sei, zeigte sie ihn mir durch das Gebüsch. Peter war ein Viertklässler aus Mrs Danielsons Klasse, der gerade mit meinem Bruder Kickball spielte. Er war größer als alle anderen Viertklässler, sogar größer als Rosemarie. Mir fiel auf, dass er zu den jüngeren Kindern nett und freundlich war und sie nicht beschimpfte, wenn sie den Ball nicht fangen konnten (im Gegensatz zu Rosemarie), sondern sie anfeuerte und ermutigte (wieder im Gegensatz zu Rosemarie). Außerdem trug er einen sehr hübschen blauen Pulli.
    Ich konnte verstehen, warum Sophie ihm ihr Herz geschenkt hatte, und sagte ihr das auch. Deshalb beschloss ich, Peter in das Spiel einzubeziehen (natürlich ohne es ihm zu sagen, wir taten ja nur so). Ich taufte ihn Prinz Peter und sagte Sophie, er sei ihr Verlobter. (Ich weiß zwar nicht, ob ein Prinz eine Königin heiraten darf, aber es ist ja nur ein Spiel, also interessiert das keinen.)
    Wir verteidigten Prinz Peter gegen den bösen Kriegsherrn, bis es zum Nachmittagsunterricht läutete. Wir lachten, weil Peter keine Ahnung hatte, dass er ein Prinz war.
    Plötzlich baute sich Rosemarie vor mir auf und fragte: »Hey, wo ist denn dein Rock geblieben?«
    Allerdings war das nicht nett gemeint, so als machte sie sich ernstlich Sorgen, ich hätte meinen Rock verloren.
    Bis dahin war niemandem aufgefallen, dass ich den Rock
zu Hause ausgezogen hatte. Zumindest hatte es niemand erwähnt. Typisch für Rosemarie, lautstark darauf hinzuweisen.
    »Oh«, sagte ich und wurde schon wieder rot. »Mir war … zu warm.«
    Keine Ahnung, warum ich das sagte. Es war ziemlich bescheuert, weil es draußen ganz schön frisch war. Aber ein anderer Grund dafür, dass ich mich umgezogen hatte, fiel mir nicht ein, außer dem wahren Grund: Ich hatte es getan, weil Rosemarie sich über mich lustig gemacht hatte. Aber ich wollte nicht, dass sie das wusste.
    Mobbern darf man nicht verraten, dass es einem schlecht geht, sonst fühlen sie sich gut . Das ist eine Regel.
    »Ach ja«, sagte Rosemarie mit einem fiesen Lachen. »Klar doch!«
    »Mach dir nichts draus«, sagte Erica leise.
    »Echt«, sagte Sophie. »Sie ist einfach nur gemein.«
    Ich wusste, dass Rosemarie gemein war, aber ich hatte keinen Schimmer, warum sie zu mir gemein war oder was ich dagegen unternehmen sollte.
     
    Nach der Mittagspause hatten wir Musik und danach Englisch. In Englisch gab Mrs Hunter uns auf, einen Aufsatz über unsere persönlichen Ziele zu schreiben. Sie bat uns, besonders auf die Rechtschreibung zu achten, weil wir in der nächsten Woche bei einem Buchstabierwettbewerb gegen die Viertklässler
von Mrs Danielson antreten sollten. Der Aufsatz wäre eine gute Übung.
    Sofort wurde ich kribbelig. Dieser Aufsatz, so viel war klar, bot mir die Möglichkeit, Mrs Hunter zu zeigen, wie reif und erwachsen ich war und wie gut ich schreiben konnte.
    Eigentlich bin ich gar nicht so toll in Aufsatz und Rechtschreibung (Mathe und Bio kann ich besser), aber ich traute mir schon zu, einen richtig guten Aufsatz zu schreiben, über dem Mrs Hunter vergessen würde, wie oft sie mich beim Schwätzen erwischt hatte (am Nachmittag auch schon einmal).
     
    In diesem persönlichen Aufsatz schrieb ich:
    Mein großes Ziel für die Zukunft ist, die beste Katzenbesitzerin der Welt zu werden, wenn ich mein Kätzchen aus dem Wurf von Lady Serena Archibald bekomme. Lady Serena ist eine reinrassige Langhaar-Maskenperserkatze. Mein Kätzchen soll Maunzerle heißen (Spitzname: Maunzi). Ich wünsche mir ein Katzenmädchen. Ich werde mich darum kümmern, dass Maunzerle alle Impfungen bekommt, regelmäßig zum Tierarzt geht und sterilisiert wird, wenn die Zeit reif ist, damit sie nicht auch unerwünschten Nachwuchs

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