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Eine Freundschaft im Winter

Eine Freundschaft im Winter

Titel: Eine Freundschaft im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaya McLaren
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harmonisch aus. Sie betraten den Trailer durch einen an den Anbau angehängten Verschlag, in dem ein Berg von Skiern, ein paar Schaufeln, Brennholz und ein Grill herumstanden. Tom empfing sie.
    »Komm her, Bud«, sagte Tom, und ein heller Labrador trottete zu ihm. »Das ist Hans’ Hund – Bud Light.«
    »Ich finde, jeder, der seinen Hund nach einer Biersorte be nennt, sollte zu den Anonymen Alkoholikern gehen«, sagte Lisa.
    »Ich habe Stout seinen Namen nicht gegeben, weil es ein Starkbier ist, sondern weil stout kräftig bedeutet«, meinte Tom.
    Lisa wandte sich zu Jill. »Wenn dir jemals der Gedanke kommen sollte, dass einer von ihnen geistig weiter entwickelt ist als ein Highschoolschüler, erinnere dich bitte daran, dass sie ihre Hunde nach Biersorten benannt haben.«
    Im Haus roch es nach kaltem Haschischrauch. Jill musste unwillkürlich an Möbelpolitur mit Zitronenaroma und den unangenehmen Geruch von Stinktieren denken. Doch überraschenderweise war die Küche sauber. Über dem Tisch hing ein Kalender mit Bildern von Pistenraupen.
    Tom führte sie den Flur entlang. Er hielt an einer Tür, die einmal die Hintertür gewesen war, jetzt aber in einen winzigen Flur und den daran anschließenden Anbau führte. Zu beiden Seiten befand sich je ein Zimmer. Tom wies auf einen der Räume. »Erics Zimmer.«
    »Vergiss nicht, dich davon fernzuhalten«, sagte Lisa.
    »Irgendwann will sie vielleicht bedeutungslosen Sex haben, um ihren Ex zu vergessen, Lisa«, entgegnete Tom. »Es steht dir nicht zu, das zu beurteilen.«
    »Dann besorge ich dir lieber einen Vibrator«, sagte Lisa, und Jill wurde rot.
    Im Inneren des Raumes war Erics Bett hoch genug gebaut, dass darunter einige Kisten und ein Hundekorb Platz fanden. Darin schlief ein alter schokobrauner Labrador, der um Nase und Kinn schon ganz grau war.
    »Das ist Ale«, erklärte Tom. »Man kann ihn auch Bitter nennen.«
    Neben dem Hundekorb stand ein kleiner Kühlschrank, der als Trittbrett zum Bett hinauf diente.
    Toms Zimmer befand sich auf der anderen Seite. Für einen Ort, an dem offenbar so viel passierte, war das Zimmer nicht gerade spektakulär.
    Sie kamen am Bad vorbei, das wie die Küche überraschend sauber gehalten war und nach gut gepflegten Männern duftete. Auf dem Spülkasten stand eine kleine Schüssel mit Potpourri. Als Lisa die Trockenblumen sah, verzog sie das Gesicht. »Was ist das denn?«, fragte sie.
    »Du wolltest das Potpourri loswerden, und wir wollten, dass unser Badezimmer gut riecht«, sagte Tom.
    »Du machst Scherze, oder?«, entgegnete Lisa.
    »Warum sollte ich? Wir alle sind verrückt nach deinem Duft und würden bis ans Ende der Welt laufen, nur um dich zu riechen. Das Zeug hier duftet ein bisschen nach dir, findest du nicht?«
    Lisa sog den Duft ein. »Ich finde, es riecht furchtbar, und deshalb wollte ich es auch wegwerfen.«
    Tom schnüffelte nun ebenfalls und sah Lisa dabei übertrieben lüstern an. Sie gingen weiter bis zum Ende des Flurs.
    »Das hier«, sagte Tom, »ist Jasons ehemaliges Zimmer. Jetzt lebt Hans hier.« Lisa tätschelte mitfühlend Toms Schulter. Anscheinend trauerte er noch immer gewaltig der Zeit hinterher, als Jason hier gewohnt hatte.
    Jill warf einen Blick ins Zimmer. Es sah aus, als wäre eine Bombe explodiert. Überall lagen Klamotten verstreut.
    Auf der anderen Seite befand sich Travis’ Zimmer. Es war hoffnungslos hässlich. An der dunkelbraunen Vertäfelung aus Holzimitat oder dem leuchtend orangen Zottelteppich ließ sich nichts ändern. In dem Teppich lebt bestimmt eine ganze Horde von Bakterien und dergleichen, dachte Jill mit Schaudern. Travis hatte an der Decke über seinem alten Bett mit der fleckigen und sichtbar eingesunkenen Matratze einen großen Spiegel aufgehängt.
    »O nein, Jilly«, stöhnte Lisa. »Keine Frau sollte so leben müssen! Es muss in Sparkle noch eine andere Möglichkeit geben.«
    »Lisa, sieh nur«, sagte Tom. »Sie hat einen Spiegel hier, von dem du und ich nur träumen können.«
    »Himmel, Tom! Findest du nicht, dass das angesichts ihrer Umstände ein bisschen unsensibel ist?«
    »Oh, tut mir leid«, sagte er zerknirscht.
    »Ist schon okay.« Jill sah sich genauer in dem Zimmer um. »Ehrlich, Lisa, es ist günstig, praktisch und ganz in deiner Nähe«, sagte sie.
    »Mann, ich wünschte, die Renovierung wäre endlich fertig. Es dauert bestimmt nicht mehr lange. In spätestens zwei Monaten hole ich dich hier raus.«
    »Zimmerleute arbeiten nicht an Tagen mit frischem

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