Eine Freundschaft im Winter
Schreibaufgaben gesprochen.«
»Oh«, murmelte Cassie.
»Ich habe einen Vorschlag gemacht, der dir entweder gefällt oder auch nicht. Doch deine Lehrerin unterstützt diesen Vorschlag, wenn du dich dazu entschließen solltest, ihn anzunehmen. Sie hat auch gesagt, dass du entscheiden kannst, ob sie das Geschriebene lesen soll oder ob du das nicht willst; dann blättert sie nur die Seiten durch und sieht, dass du etwas geschrieben hast.«
»Okay …«, sagte sie unsicher.
»Denk mal über folgenden Vorschlag nach: Wie wäre es, ein Erinnerungsbuch über deine Mom zu gestalten, in das du deine Lieblingsgeschichten und die Traditionen eurer Familie hineinschreibst und einfach – all das, woran du dich gern erinnern möchtest. Vielleicht sind es nur Kleinigkeiten, vielleicht große Dinge, ich weiß es nicht. Das liegt natürlich ganz bei dir. Aber es wäre deines, und es wäre etwas Geschriebenes, und es wäre etwas von Bedeutung. Etwas, das wie ein Schatz für dich ist. Und wenn du eines Tages selbst Kinder hast, kannst du es mit ihnen anschauen. Du könntest Bilder hineinmalen oder Fotos einscannen und sie hineinkleben. Du könntest dann die gesammelten Geschichten in einen Ordner heften und ihn hübsch bekleben.«
Cassie vermied es, Jill direkt in die Augen zu sehen, und blickte stattdessen auf die vorbeiziehenden Bäume.
Jill fürchtete, zu weit gegangen zu sein und sich zu sehr eingemischt zu haben. »Wie auch immer, ich wollte dir nicht vorschreiben, was du tun oder lassen sollst. Ich wollte dir nur helfen«, sagte sie.
Cassie schwieg noch immer.
Jill versuchte, das Thema zu wechseln. »Dieser Heiligabend ist ganz anders, als ich ihn mir vor einiger Zeit noch vorgestellt habe, doch ich freue mich, am Fackellauf teilnehmen zu dürfen.«
»Ich auch«, sagte Cassie.
»Wenn ich stürze und meine Fackel ausgeht, rettest du mich dann?«, fragte Jill.
»Solange du mich auch rettest, wenn ich stürze und meine Fackel ausgeht«, erwiderte Cassie.
»Abgemacht«, sagte Jill.
Ein paar Sessel hinter Jill und Cassie saßen Lisa und Tom. Sie tranken abwechselnd aus einem Karton Eierlikör.
»Mir ist etwas eingefallen«, sagte Lisa. »Was ist mit unserer Wette, wenn wir beide einknicken und in derselben Nacht Sex haben?«
»Ich würde sagen, dann ist die Wette vorbei«, sagte Tom.
»Hm«, machte Lisa. Sie hatte viel über ihr abendliches Bad im Pool nachgedacht, darüber, wie sie in seinen Armen gelegen hatte und wie sie Hand in Hand nach Hause gegangen waren. Es war albern, das wusste sie, aber sie hatte darüber nachgedacht.
»Planst du, mich zu verführen, um die Wette außer Kraft zu setzen?«, witzelte Tom.
»Auf keinen Fall, Freundchen.« Sie schnüffelte in die Luft. »Riechst du das? Das ist der Geruch meines Dachbodens, der gerade renoviert wird.« Sie fürchtete jedoch noch immer, sie könnte sich verraten haben.
Tom lachte, gab ihr den Eierlikör und schob den Arm hinter ihren Rücken. Er zeigte auf Eric, der weiter unten eine Piste präparierte. »So ein Mist, dass Eric dieses Jahr nicht dabei sein kann.«
»Das hast du nur gemacht, um deinen Arm um mich legen zu können«, sagte Lisa.
»Ach, Lisa, sei nicht albern.« Er legte seine Hand auf ihre Schulter und tat so, als wollte er ihre Brust berühren.
»Als könntest du unter den dicken Skiklamotten weibliche Rundungen finden. Ha!«, sagte Lisa. »Das ist wie ein Keuschheitspanzer.«
Tom lachte und legte seine Hand zurück auf ihre Schulter.
Und obwohl sie es nicht zugeben wollte – es gefiel ihr.
Oben auf dem Gipfel des Berges tranken Onkel Howard und Coach Ernie heißen Butterrum.
»Jill!«, rief Coach Ernie aus, als er sie sah. »Ich habe gehört, dass du wieder in der Stadt bist! Und du hast mein liebstes Kind mitgebracht! Wie schön, euch beide zu sehen!«
»Ach, Coach Ernie, wie schön, dich zu sehen!«, sagte Jill mit einem breiten Lächeln im Gesicht, fuhr auf ihren Skiern zu ihm und umarmte ihn herzlich.
Onkel Howard reichte ihr seinen Thermobecher mit dem heißen Butterrum, und sie nahm einen Schluck. »Mit welchen Energien wird mich das ausstatten?«, fragte sie.
»Mit der Ruhe der Karibik und der Sanftheit der Kühe«, sagte er.
Lisa und Tom kamen zu ihnen. »Darf ich dir etwas Eierlikör nachschenken, Coach?«, fragte Lisa.
»Ach, Lisa, du warst immer mein Liebling«, entgegnete er. »Aber dieses Jahr habe ich mir ein Getränk ausgesucht, das etwas weniger gesättigte Fettsäuren enthält.«
»Gute Wahl, Coach«, sagte
Weitere Kostenlose Bücher