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Eine Freundschaft im Winter

Eine Freundschaft im Winter

Titel: Eine Freundschaft im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaya McLaren
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dunkle Holz, die Tapeten mit dem rot-goldenen Blumenmuster.
    Vor ihnen lag Carluccis Bistro,das feine italienische Restaurant, in dem Lisas Vater jahrzehntelang Küchenchef und Manager gewesen war. Es trug noch immer seinen Namen.
    »Jedes Mal, wenn ich an dem Restaurant vorbeikomme, gibt es einen kurzen Moment, in dem ich vergesse, dass mein Vater nicht mehr da ist und wie alt ich jetzt bin. Ich verspüre einen unbändigen Drang, in die Küche zu rennen und ihn zu besuchen, wie ich es als kleines Mädchen immer gemacht habe.«
    Tom legte seinen Arm um ihre Schultern und drückte sie.
    Sie gingen an der Rezeption vorbei in den Spa-Bereich. Ab und zu hielten sie in dem langen Flur an, um so zu tun, als würden sie die Fotos der berühmten Menschen bestaunen, die schon in diesem Hotel übernachtet hatten. Das taten die Gäste immer. Und als die Frau am Empfangstresen im Wellness-Bereich beschäftigt war, schlichen sie sich hinein und gaben vor, nur mal einen Blick auf den Pool werfen zu wollen.
    Draußen huschten sie schnell um eine Ecke und zogen sich bis auf ihre Badeklamotten aus.
    Tom schauderte ein letztes Mal, bevor er ganz im beheizten Pool untertauchte. Er stellte sich vor, wie alle Käfer davontrieben. Energisch fuhr er sich unter Wasser mit gespreizten Fingern wieder und wieder durch die Haare, ehe er prüfend die Wasseroberfläche begutachtete, um sicherzugehen, dass die Käfer dort nicht herumschwammen – lebendig und nur darauf wartend, sich wieder auf ihn zu setzen. Zufrieden, dass er nichts dergleichen sehen konnte, lehnte er sich mit dem Rücken an den Beckenrand. Lisa stieg in den Pool und ließ sich neben ihm nieder.
    Gegenüber saß ein Paar mit Long-Island-Akzent im Wasser und debattierte über Politik, daneben war ein älterer Herr, der eine dicke Goldkette trug, die fast in seinen buschigen Brusthaaren verschwand. Zwei weitere Paare mit texanischem Akzent tauschten Erinnerungen an ihre gemeinsame Reise nach Mexiko aus.
    Lisa rollte mit den Augen. »Ich kann total nachvollziehen, warum die Welt amerikanische Touristen hasst.«
    »Stressen sie dich, Darling?«, fragte Tom. »Entspann dich.« Er hob die Hände und wollte Lisa die Schultern massieren.
    »Oh, deine Tricks funktionieren bei mir nicht, Thomas. Eric hat mir erzählt, wie du und Jason euch Massagevideos aus der Bibliothek ausgeliehen und aneinander Hand angelegt habt, um eure Verführungskünste zu vervollkommnen – bis ihr so gut wart, dass ihr aufhören musstet, ehe ihr euch noch gegenseitig verführt hättet. Ich habe dich durchschaut.«
    »Noch einmal: Eric ist ein Geschichtenerzähler.«
    »Er hat gesagt, Jason hätte ihm verraten, dass die Massagevideos der Grund waren, warum er heute verheiratet ist«, erklärte sie.
    »Ach, Lisa, bleib locker. Wir sind Freunde. Komm schon her«, sagte Tom.
    Lisa warf ihm einen misstrauischen Blick zu, bevor sie ihm ihren Rücken zuwandte und es ihm erlaubte, ihre Schultern zu massieren.
    Tom starrte fasziniert auf ihren anmutigen Nacken. Ihre Schultern waren zart und gleichzeitig kräftig. Er spürte, wie sie sich entspannte, bis sie sich kaum noch aufrecht halten konnte. Er zog sie an sich, sodass ihr Kopf auf seiner Brust lag und der Rest von ihr über seinem Schoß im warmen Wasser trieb.
    »Was machst du da, Thomas?«, murmelte Lisa.
    »Entspann dich, Lisa«, entgegnete er. »Du bist nur eine gute Freundin. Sex zerstört die Freundschaft. Ich werde niemals etwas mit dir anfangen.« Das Rot ihres Bikinioberteils fesselte seine Aufmerksamkeit. Er betrachtete ihre üppigen Brüste, die im Wasser schwebten, und sehnte sich danach, sie zu berühren.
    »Nein, das tut es nicht«, erwiderte sie. »Wir hatten beide vorher schon fuck buddies .«
    »Das war nur Sex, weil wir wussten, dass es mit ihnen niemals klappen würde«, sagte er. »Du und ich könnten niemals fuck buddies füreinander sein. Ich weiß das. Also, mach dir keine Sorgen. Ich werde dich nicht anmachen. Das hier ist einfach nur schön.«
    »Warte mal, willst du damit sagen, dass du niemals Sex mit mir haben wirst, weil du der Meinung bist, dass das mit uns tatsächlich etwas werden könnte?«
    »Ja«, bestätigte er.
    »Okay, das ergibt natürlich Sinn«, entgegnete sie sarkastisch.
    Er reagierte nicht auf ihre Bemerkung. Er hielt sie nur in den Armen und genoss das Gefühl, sie auf seiner Brust zu spüren. Er schloss die Augen und kam mit dem Gesicht ganz nah an ihren Hinterkopf. Seine Nase war nur einen Zentimeter von ihren Haaren

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