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Eine Freundschaft im Winter

Eine Freundschaft im Winter

Titel: Eine Freundschaft im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaya McLaren
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Völkerball. Wenn du sie nicht auffängst, treffen sie auf den Boden auf, verlieren allmählich ihre Kraft und bleiben schließlich liegen. Mach in der realen Umgebung alles mit, was von dir verlangt wird, aber beteilige dich nicht auf dem energetischen Niveau.«
    Jill hatte ihm aufmerksam zugehört. »Ich werde es versuchen«, versprach sie.
    Er legte den Arm um sie und drückte ihre Schulter. »Und nimm ein bisschen Wasser aus Sparkle mit. Falls du das Gefühl hast, dort zu verwelken, kannst du einen Schluck von Sparkles Essenz nehmen.«
    »Okay, das werde ich«, sagte Jill, als sie oben ankamen. »Bis bald, Onkel Howard. Ich liebe dich.« Sie erhob sich aus dem Sessel und glitt die Rampe hinunter.
    Er winkte ihr mit dem Skistock hinterher, ehe er in die andere Richtung davonfuhr. Er liebte sie auch.

 
    16. Kapitel
    Schneebericht für den 19. Januar
    Aktuelle Temperatur: –17,2°C, Höchstwert: –15°C um 14 Uhr, Tiefstwert: –21,7°C um 5 Uhr.
    Schneefall. Kein Wind.
    163 cm am Berg, 185 cm auf dem Gipfel; 10 cm Neuschnee in den letzten 24 Stunden; 13 cm Neuschnee in den letzten 48 Stunden.
    L isa war am Tag zuvor im Gerichtssaal gewesen und hatte beobachtet, wie Davids Anwalt versucht hatte, Jills Lebensweise und ihren geistigen Gesundheitszustand aus allen Richtungen zu beleuchten und infrage zu stellen.
    Sie sah David an, und es brodelte in ihr. Da war Jill, die sich immer an die Regeln gehalten hatte; Jill, die nur gute Absichten hegte. Und dort war der Mann, der sie betrogen hatte. Lisa stellte sich all die unsäglichen Dinge vor, die sie aus Rache mit ihm anstellen wollte.
    Man muss ein Idiot sein, um zu heiraten, dachte sich Lisa. Denn das erst bringt einen in die missliche Lage, betro gen zu werden. Sie hob die Hand, rieb sich ratlos die Stirn und fragte sich, wie sie die Schieflage wieder geraderücken konnte.
    Am Ende schien der Richter jedoch der Meinung zu sein, dass Jill eine Frau war, die bereits genug durchgemacht hatte, und verfügte, dass David alles bezahlen sollte, bis die Scheidung rechtsgültig war. Außerdem sollte er ihr monatlich tausend Dollar Lebensunterhalt zur Verfügung stellen. Er ordnete zudem an, dass Jill am nächsten Morgen ihre Habseligkeiten aus dem ehemals gemeinsamen Haus abholen sollte. Damit hatte Lisa gerechnet. Darum war sie mitgekommen.
    Als sie sich nun dem Haus näherten, war Lisa überwältigt. Sie war nicht darauf vorbereitet gewesen, wie feudal Jill gewohnt hatte. Sie zwang sich, ihren Blick durch den Garten schweifen zu lassen, bis sie fand, wonach sie Ausschau gehalten hatte.
    David hatte Jills Sachen in Kisten und Kartons gepackt und sie neben der Tür gestapelt. Lisa traute ihm nicht und ging mit Jill noch einmal durchs Haus. Sie versuchte, ihre Freundin dazu zu bewegen, Dinge mitzunehmen, die wertvoll aussahen, Dinge, die sie notfalls verpfänden konnte, falls sie mal Geld brauchte. Aber Jill wollte nichts von alledem.
    Im oberen Stockwerk legte Lisa die Hand auf den Türgriff des ersten Zimmers. Doch bevor sie die Tür öffnen konnte, hielt Jill sie zurück. »Das ist das Zimmer für das Baby. Ich brauche nichts davon.«
    »Tut mir leid«, murmelte Lisa.
    Sie gingen die Treppe wieder hinunter und sahen sich noch einmal im Wohnzimmer um. Jill trat an ein Regal und schlug ein Fotoalbum auf. »Ich weiß, dass ich mir später wünschen werde, einige Bilder dieser letzten fünfzehn Jahre zu haben. Es ist nur so schwer, heute auf meine Ehe zurückzuschauen, auf die guten Zeiten …«
    »Soll ich die Alben für dich durchsehen und die Bilder herausnehmen, auf denen du am glücklichsten aussiehst?«, schlug Lisa vor.
    »Nein danke, ich mach das schon«, sagte Jill.
    Lisa ging derweil in die Küche und durchsuchte die Schränke nach Zutaten für eine einfache Mahlzeit. Sie entschied sich für ein Chili – mexikanische Gewürze hatten die Eigenschaft, alles zu überdecken. Sie gab Bohnen, Zwiebeln, Hackfleisch, passierte Tomaten und Gewürze in einen Schmortopf.
    »Was machst du da?«, rief Jill aus dem Wohnzimmer.
    »Ich finde, es war nett von David, alles schon mal zusam menzupacken. Das hat uns eine Menge Zeit erspart. Also dachte ich mir, ich koche ihm ein spezielles Gericht nach einem Rezept meiner Mutter, um ihm unsere Dankbarkeit zu zeigen«, antwortete Lisa.
    »Das sieht dir gar nicht ähnlich«, sagte Jill.
    »Ich bin eine Carlucci. Wir kochen. Das machen wir, wenn wir sonst nicht mehr weiterwissen.«
    Diese Erklärung schien Jill zu genügen. Lisa nahm

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