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Eine Freundschaft im Winter

Eine Freundschaft im Winter

Titel: Eine Freundschaft im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaya McLaren
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immer eine gesunde Frau, aber jetzt … Ich weiß auch nicht.«
    »Ach, Süße. Ich wette, deine Pussy macht nur ein Nickerchen. Mach dir keine Sorgen«, sagte Lisa.
    »Vielleicht brauche ich all meine Kundalini-Energie, um mein neues Leben zu erschaffen statt ein neues Leben«, sagte Jill.
    »Das ergibt Sinn. Du lässt gerade dein neues Leben entstehen. Niemand will Sex, wenn er etwas ausbrütet. Und auch da nach erst einmal nicht. Das habe ich jedenfalls gehört. Übrigens, du verwandelst dich gerade in Onkel Howard.«
    Jill lachte. »Es gibt Schlimmeres, als sich in meinen Onkel zu verwandeln.«
    »Wenn er sich zur Ruhe setzt oder stirbt, wirst du die Biblio thek übernehmen und die gesamte Skimannschaft dazu bringen, Siddhartha zu lesen. Ich kann es praktisch schon vor mir sehen.« Lisa lachte.
    Jill grinste. »Niemals.«
    Sie kamen oben auf dem Berg an, schnallten ihre Skier ab und stiegen die Schneestufen hinauf, die sich mit der Zeit gebildet hatten. Dann gingen sie über einen schmalen Steg aus Gitterrosten. Als der Grat wieder breiter wurde, legten sie die Skier an und glitten den Rest des Weges über die Anhöhe zum Horse shoe Bowl. Oben am Kesselrand standen sie einen Moment lang nur da und nahmen den Anblick in sich auf.
    »Ich bin so froh, dass ich nicht in Texas bin und gerade Hackbraten für David zubereite«, sagte Jill und seufzte.
    »Amen, Schwester«, stimmte Lisa zu.
    Sie sahen zu, wie zwei Skifahrer auf der anderen Seite des Kessels loswedelten. Sie waren mit ihnen die einzigen Menschen hier oben.
    Jill deutete auf eine vollkommen unberührte Schneefläche. »Das ist meine Strecke«, sagte sie. Wenn das Leben doch auch so unkompliziert wäre, dachte sie. Wenn ich nur einen unberührten Ort auf der Welt finden würde und zu mir sagen könnte: »Das ist mein Leben!«, dann würde ich einfach loslegen. Sie fuhr zu der Stelle, die sie ausgewählt hatte, und stieß sich ab.
    Während sie enge Schwünge durch den Tiefschnee fuhr, schoss ihr durch den Kopf, dass sie nicht hätte stoppen können, selbst wenn sie es gewollt hätte. Ihr wurde bewusst, dass die Kontrolle über die Skiabfahrt oder das Leben an sich nicht davon abhing, anhalten zu können; es ging nur darum, die Richtung zu ändern.
    Als sie das Ende des Kessels erreicht hatte, wandte sie sich zum Berg um und beobachtete, wie Lisa eine Spur über die ihre legte und dadurch wunderschöne Achten formierte. Wie damals, bei den Powder Eights. Als Lisa an Jill vorbeifuhr, folgte sie ihr über eine Lichtung und ein paar sanfte Anhöhen. Sie spürte eine unbändige Lebensenergie in sich und fragte sich, wann diese Kraft zurückgekehrt war. Sie freute sich, und bemerkte, dass es eine tief empfundene Freude war. Sie hatte vielleicht kein Interesse mehr an Sex, aber sie verspürte Lebensfreude.
    Am Sessellift angekommen, sagte Lisa: »Ich glaube, ich habe noch Zeit für eine Runde.«
    »Aha! Also hast du doch Pläne für den Valentinstag! Erwischt!«
    »Nein, gar nicht«, sagte Lisa. »Ich will nur herzförmige Kekse mit obszönen Botschaften für Tom backen.«
    Jill sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Was ist?«, fragte Lisa. »Es macht bestimmt Spaß, diese Kekse zu backen und zu beschriften. Und er ist der einzige Mensch, den ich kenne, der nicht ausflippen wird, wenn ich sie ihm schenke. Hans und Scooter würden sie sicher einschüchtern. Die beiden würden denken, ich wäre eine fiese Alte mit einem Hang zu jungen Männern und einem geheimen Plan oder so. Ich glaube, dass sie sogar Eric einschüchtern würden. Sie werden nämlich echt zotig. «
    Jill lachte. »Du solltest einen Keks machen, auf dem ›Nierenspenderliebe‹ steht.«
    »Ach, halt den Mund«, sagte Lisa und grinste.
    Sie machten noch eine große Abfahrt, dann begab Lisa sich auf den Heimweg, um ihr Vorhaben umzusetzen.
    Jill fuhr noch ein wenig allein Ski und erinnerte sich an einen Valentinstag vor langer Zeit, der ihr Leben verändert hatte …
    Sie und David waren im zweiten Studienjahr am College gewesen und hatten kein Geld gehabt. Er hatte Fettuccine Alfredo gekocht und einen großen grünen Salat dazu gemacht. Damals hatten sie noch keinen guten Geschmack gehabt, was Wein betraf, also hatte er billigen weißen Zinfandel in zwei Gläser gefüllt. An jenem Abend hatte David besonders gut geduftet. Er hatte sich ein frisches Hemd angezogen, um die Bedeutsamkeit des Abends auch nach außen hin zu zeigen. Es hatten Kerzen gebrannt, und er hatte eine Mixkassette mit

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