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Eine Freundschaft im Winter

Eine Freundschaft im Winter

Titel: Eine Freundschaft im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaya McLaren
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fühlte sich schuldig, weil er den Gedanken zugelassen hatte.
    Langsam schob er die Tür ins Schloss und versuchte, leise zu sein, doch Jill regte sich und schlug die Augen auf. Behutsam löste sie sich von Cassie und erhob sich. Sie trug lange Unterwäsche, und Mike wollte es eigentlich gar nicht, aber ihre Kurven entgingen ihm nicht.
    »Ist sie krank?«, flüsterte er.
    Jill schüttelte den Kopf. »Socks ist gestern Nacht überfahren worden. Die Kleine war vollkommen außer sich. Ich konnte sie nicht in die Schule schicken. Sie musste nach alldem erst ein bisschen zur Ruhe kommen.«
    Die Falten zwischen Mikes Augen vertieften sich, und Jill merkte ihm an, dass auch er an dem Kater gehangen hatte.
    »Es tut mir leid«, sagte Jill.
    »Ist schon okay. Du hast das Richtige getan. Ich bringe sie später in die Schule.«
    Jill zog sich an und schnappte sich ihre Sachen. Als sie auf dem Weg zur Tür an Mike vorbeikam, drückte sie seinen Arm. »Es tut mir leid wegen Socks«, stellte sie klar. »Nicht wegen der Schule.«
    »Der Tod gehört zum Leben. Und Socks war ein Kater«, erwiderte er.
    Und obwohl Jill wusste, dass er das eher zu sich selbst sagte, entgegnete sie: »Aber Socks gehörte zur Familie. Und er war in der Zeit, in der Cassie nicht viel Freude hatte, ein kleiner Trost für sie. Irgendwie hat er Wärme in dieses Haus gebracht.«
    Mike senkte den Blick und nickte.
    Noch einmal drückte sie seinen Arm, bevor sie ihren Parka überzog und ging.
    Mike trat aus der Hintertür, hob seinen Spalthammer auf und begann, Holz zu hacken. Das Holz war schön trocken, doch er schlug so heftig zu, dass die Scheite nur so durch die Luft flogen.
    »Verdammter Kater«, knurrte er, während er auf das Holz einschlug. »Verdammter Kater.« Warum gerade jetzt, dachte er, als er den schweren Spalthammer auf das Holz krachen ließ. Verdammter Kater.
    Jill ging zu Lisa. Sie hatten beide frei und vereinbart, zusammen Ski fahren zu gehen.
    »Hallo, Süße«, sagte Lisa, als Jill die Tür aufmachte. »Tom hat mir erzählt, dass du gestern eine schlimme Nacht hattest.«
    Jill holte tief Luft. »Ja, es war schwer. Tom hat uns gerettet.«
    »Das tut er manchmal«, entgegnete Lisa und ging los, um ihre Sachen zusammenzusuchen. Jill fiel auf, dass Lisa die Gelegenheit nicht nutzte, um sich über ihn auszulassen.
    »Kann ich kurz meine Mails checken?«, fragte Jill. »Das habe ich länger nicht gemacht.«
    »Nur zu«, sagte Lisa.
    Jill loggte sich ein und rief kurz darauf: »Na prima! Meine Eltern schicken Valentinsgrüße!«
    »Super!«, schrie Lisa zurück.
    »Hör dir das an: ›All diejenigen von euch, die nicht den wun derbaren Segen eines Tempels genießen, sondern stattdessen eine weltliche Ehe mit dem Versprechen einer immerwähren den Gemeinschaft, ermutigen wir, euer Herz der Heilsbotschaft zuzuwenden. Wir beten für euch, dass ihr den Weg zurückfindet, denn eine Ehe ohne Anstand und Sittlichkeit ist zum Scheitern bestimmt, und nur die Heilsbotschaft kann euch Anstand und Sittlichkeit bieten.‹«
    »Da hast du es, Jill«, sagte Lisa, während sie den Geschirrspüler ausräumte. »Und dabei wäre es so einfach.«
    »Im Ernst, findest du es nicht nett von ihnen, die E-Mail nicht nur an mich zu schicken, sondern gleich an all ihre Freunde und die gesamte Familie?«
    »Du könntest sie blockieren.«
    »Sie blockieren?«, fragte Jill.
    »Jill, du brauchst den Schwachsinn nicht. Du bist nicht genetisch verpflichtet, diesen Mist zu lesen. Geh auf ›Extras‹ und ›E-Mails filtern‹. So leicht ist das.«
    »Gut, dass es diese Möglichkeit gibt«, sagte Jill und loggte sich aus. »Fertig.«
    »Los geht’s«, sagte Lisa, nahm ihre Sachen, und sie gingen zusammen hinaus.
    Jill fiel die neue violette Unterwäsche an Lisas Wäscheleine auf. »Hast du heute ein heißes Date?«
    »Nein, im Gegenteil. Ich versuche immer noch, die Wette zu gewinnen, damit mein Dachboden für dich umgebaut wird. Außerdem ist es so unkomplizierter.«
    »Ich bin eine echte Anhängerin des Glückseligkeitspro gramms, wie es von Mönchen und Nonnen praktiziert wird«, sagte Jill, während sie zum Berg liefen. »Manchmal frage ich mich allerdings, ob irgendetwas mit mir nicht stimmt. Seit ich das Baby verloren habe, will ich nicht nur keinen Sex mehr mit irgendeinem Mann, sondern habe auch keine Lust mehr, mich selbst zu berühren.«
    Lisa schien darüber nachzudenken. »Ich glaube, das ist unter den Umständen nicht anders zu erwarten.«
    »Ich war in der Hinsicht

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