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Eine für alle

Eine für alle

Titel: Eine für alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Kruger im letzten Monat auftauchte und ein Stück vom Kuchen wollte?« »Ich hab Ihnen doch gesagt, dass Eddie Mohr eine Schwachstelle ist«, sagte Milt zu Peter. »Er hat behauptet, er habe nie was zu den Jungs gesagt, woraus sie sch ließen könnten, dass er sein Geld von der Firma gekriegt hat. Aber ich hatte immer meine Zweifel.«
    »Und was war mit Eddie Mohr und Chicago Settlement?«, hakte ich nach. »Warum in aller Welt hat er dieser Organisation Geld gegeben?«
    »Das war Dicks Idee«, sagte Jason. »Ich habe ihm gesagt, es ist ein Fehler, aber er meinte, wir müssen bloß Leute, die von dem Geschäft profitiert haben, dazu bringen, dass sie was spenden.«
    »Und Sie müssen zugeben, dass sich der Kerl ganz schön aufgeplustert hat, als er mit den ganzen Finanzgrößen aus der City fotografiert worden ist«, sagte Chamfers.
    »Ich verstehe.« Ich lächelte. »Mein ... äh ... Partner ist nicht schlau daraus geworden – er hat gesagt, Eddie war ein treues Mitglied des gewerkschaftlichen Wohlfahrtsverbandes.«
    »Ihr Partner?«, wollte Peter wissen. »Seit wann haben Sie einen Partner?«
    »Seit wann gehen Sie meine Geschäftsangelegenheiten etwas an?« Ich drückte auf den Lichtschalter und warf mich zu Boden.
    »Simon!«, brüllten sie.
    Ich hörte, wie Simon auf der anderen Seite am Knauf drehte, fluchte und die Schulter gegen die Tür rammte. Jemand war hinter mir, versuchte, an den Schalter heranzukommen. Ich packte ihn an den Knien und zog kräftig. Er kippte im selben Augenblick um, in dem Simon die Tür eintrat. Ich wälzte mich unter dem Körper hervor, den ich umgeworfen hatte. Auf allen vieren kam ich an Simon vorbei und zur Tür hinaus. Simons Kumpel wollte mich packen, als ich vorbeikam, griff aber daneben. Ich rannte den Flur entlang, versuchte, zum Eingang zu kommen. Jemand schoss auf mich. Ich lief im Zickzack, aber ich war ein zu exponiertes Ziel. Als sie wieder schössen, bog ich an der T-Kreuzung in Richtung der Ladeluken ab. In der Maschinenetage herrscht e derselbe gedämpfte Betrieb wie der, den ich letzte Woche gestört hatte. Oben befestigten zwei Männer eine Last am Kran, während zwei weitere Männer auf einem Sattelschlepper standen, um sie in Empfang zu nehmen.
    Ich sprintete an ihnen vorbei zu der Ladeluke und sprang hinunter. Über den Motorenlärm hinweg konnte ich nichts hören, deshalb wusste ich nicht, ob der Muskelprotz in der Nähe war, und ich blieb stehen, um mich umzuschauen. Ich spürte den Schotter unter den dünnen Sohlen der Tigers, spürte, dass meine Zehen nass von Schweiß oder Blut waren. Es regnete immer noch. Ich vergeudete keine Energie damit, mir das Wasser aus den Augen zu halten, rannte nur weiter, bis ich den Impala erreichte.
    »Mach jetzt keine Zicken«, keuchte ich ihn an und drehte den Zündschlüssel, während ich die Tür zuwarf. Der Motor sprang an, und ich stieß mit quietschenden Reifen zurück. Eine Kugel schlug durch ein Rückfenster. Ich brachte das Auto auf Touren, ohne zu bremsen. Das Getriebe knirschte, aber Lukes Zauberfinger hatten dafür gesorgt, dass die Kupplung tadellos funktionierte, und wir machten einen Satz nach vorn. Ich raste durch die Einfahrt in Richtung Thirty-first Place. Ich war fast an der Kreuzung, als ich hinter mir die Scheinwerfer eines Sattelschleppers sah. Ich bog scharf nach rechts ab, so scharf, dass das Auto auf der nassen Straße wegrutschte. Ich drehte mich im Kreis, die Arme kalt vor Angst, intonierte die Lektionen meines Vaters für den Fall des Wegrutschens. Ich bekam das Auto auf geraden Kurs, ohne umzukippen, aber der Lastwagen war jetzt direkt hinter mir, berührte fast das Heck des Impala. Ich gab kräftig Gas, aber der Lastwagen holte zu schnell auf.
    Wir fuhren die Zufahrtsstraße zum Expressway entlang, in der Nähe der Ausfahrtsrampe zur Damen Avenue, wo Pfeiler die Straßen abstützten. Ich konnte durch den Regen nur einen Zaun ausmachen.
    Ein weiterer Sattelschlepper ka m uns entgegen, blinkend und hupend. In der letzten Sekunde bog ich von der Straße in das Präriegras. Ich hatte die Tür offen, ehe ich die Straße verließ. Kurz bevor der Impala gegen den Maschendrahtzaun prallte, sprang ich heraus und rollte auf das Gras.
    Metall kreischte grässlich gegen Metall, als der Lastwagen hinter mir auf den Impala auffuhr und ihn aus der Bahn warf. Ich kletterte den Drahtzaun hoch, machte einen Bauchklatscher über den Stacheldrahtrand, der mir die Bluse und den Bauch aufriss, und landete auf dem Beton

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