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Eine geheimnisvolle Lady

Eine geheimnisvolle Lady

Titel: Eine geheimnisvolle Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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Gefahr. Trotzdem würde ihn nichts zum Rückzug veranlassen. Nicht einmal, wenn die Menschenmenge sich teilen und den Weg zum Ausgang freigeben würde. »Und wenn der Feind unsichtbar ist?«
    Ihr Lächeln vertiefte sich und verspottete ihn. »Sind Sie mein Feind?«
    »Nicht Ihr Freund.«
    »Schade, Sie wären ein guter … Freund.«
    Im letzten Wort schwang die Bedeutung Liebhaber mit und jagte Feuerströme durch Ashcrofts Blut. Obwohl er sie nie berührt hatte, begehrte er sie heißer als alle Frauen, an die er sich erinnerte.
    Es drängte ihn, die Maske von ihrem Gesicht zu reißen, von den glitzernden Augen, deren Ausdruck er in diesem Moment nicht ergründen konnte. Nur der sündhaft sinnliche Zug um ihre Lippen gab ihm ein Zeichen. Und der warme, lachende Klang ihrer Stimme. Warm, heiter, erotisch, wissend . Sie erschien ihm noch selbstsicherer als die Besucherin, die ihn vor zwei Tagen belästigt hatte. Das sollte ihm eigentlich missfallen – er fand sie vor zwei Tagen schon zu selbstgewiss, und jetzt war sie noch schamloser –, aber irgendwie ignorierte sein Körper die Kritik seines Gehirns.
    »Wie ich bereits erklärt habe, treffe ich die Wahl meiner Gefährtinnen. Und ich schätze die Jagd.«
    Anmaßende kleine Hexe. Seine impertinente Arroganz schüchterte sie offensichtlich kein bisschen ein. Er wünschte, er würde ihre Courage nicht so reizvoll finden – er würde sie nicht so reizvoll finden. Entschlossen bezwang er den wilden Impuls, dieses Lächeln von ihrem Mund zu küssen, bis sie den turbulenten Sturm seiner Sinne teilen würde.
    »Wenn Sie darauf bestehen, laufe ich Ihnen gern davon, Mylord. Nicht allzu schnell.«
    Gegen seinen Willen lachte er. Sie war so verdammt unverschämt. »Halten Sie mich für einen gebrechlichen Greis?« Er war höchstens ein paar Jahre älter als sie.
    »Nun, ich verschwende nur ungern meine Zeit. Wie wir beide wissen, werde ich mich bereitwillig einfangen lassen. Wann soll die Verfolgungsjagd beginnen?«
    Sein Herz pochte schneller. Was für eine ungewöhnliche Frau … Würde sie ihn tatsächlich so lange herausfordern, bis er in ihrem Bett landete? Trotz seiner Neugier versuchte er den Eindruck zu erwecken, sie wäre ihm fast gleichgültig. »Erst einmal müsste ich an einer Verfolgung interessiert sein.«
    Wenn er ihr Gesicht auch nicht sah, wusste er doch, dass sie ihn ungläubig anstarrte. Wer könnte ihr das verübeln? Nahezu greifbar knisterte die Anziehungskraft zwischen ihnen. »Sind Sie das nicht?«
    Jetzt bewegte sich die Menge etwas heftiger, und die Illusion, er wäre mit dieser zauberhaften, lästigen Frau allein in einer Glaskugel, verflog. Ein Mann, wie Heinrich der Achte gekleidet, stieß Diana an und warf sie an Ashcrofts Brust. Als sie den Kopf hob, schnappte sie nach Luft, und ihr Atem streichelte sein Kinn. Automatisch umfasste er ihre schlanken Arme. Sein Herz begann zu galoppieren, heißer als der Hades flammte seine Begierde auf. »Alles in Ordnung?«, fragte er mit gepresster Stimme.
    Sofort kehrte dieses verflixte Lächeln zurück, und das Bedürfnis, diese vollen Lippen zu küssen, war fast unwiderstehlich. »Ja.« Er erwartete, sie würde zurückweichen. Stattdessen strich sie mit einer behandschuhten Hand über sein Kinn. »So unbesiegbar, wie Sie behaupten, sind Sie nicht, Mylord.«
    Ringsum stand die lärmende, wirbelnde Welt still, sobald sie ihre Hüften an seine schmiegte. An ihren Röcken pulsierte seine Erektion. Nun war es sinnlos, weiterhin Gleichmut zu heucheln. Denn das Glitzern ihrer Augen bekundete unverhohlene Erregung. Nicht nur er spürte wachsende Leidenschaft. Trotzdem zwang ihn ein Überlebensinstinkt, den Kampf fortzusetzen, obwohl ihm ein Rückzug unmöglich erschien. »Nur eine menschliche Reaktion.«
    Leise und verlockend lachte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen. Das Gefühl ihres Körpers an seinem brachte ihn fast um den Verstand. »Oh, Sie sind aber sehr menschlich, Mylord.«
    Ihre Lippen näherten sich, und er wusste, er sollte ihr ausweichen. Doch ihre Anziehungskraft fesselte ihn. Er wappnete sich für die Berührung ihres Mundes.
    Dann zögerte sie. Der Apfelduft benebelte sein Gehirn, ihre Wärme drang durch seine Kleidung bis auf seine Haut. Kurzfristig erinnerte er sich an den Eindruck von Unschuld, den sie bei der letzten Begegnung hinterlassen hatte. Und dieser Eindruck widersprach allem, was er sonst an ihr wahrnahm.
    Sekunden später überwand Diana ihre momentane Unsicherheit und presste

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