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Eine geheimnisvolle Lady

Eine geheimnisvolle Lady

Titel: Eine geheimnisvolle Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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nach hinten.
    Bei diesem Anblick erinnerte Ashcroft sich an das Alter und die Krankheit seines Widersachers. Der Marquess war mehr als doppelt so alt wie er selbst. Trotzdem hätte er den Schurken am liebsten wie eine Küchenschabe unter seinem Stiefel zertreten. Doch er hielt sich zurück.
    »Das werden Sie büßen.« Taumelnd richtete Burnley sich auf. »Fredericks!«
    »Mylord.« Die Lippen zu einem wölfischen Grinsen verzerrt, trat der Lakai vor. Er war größer und muskulöser als Ashcroft. Zudem genoss er einen weiteren Vorteil. Er war nicht von Verletzungen geschwächt.
    Zum Teufel mit aller Zurückhaltung.
    Zum Entsetzen aller Anwesenden, die hörbar nach Luft schnappten, zog Ashcroft eine kleine Pistole mit Perlmuttgriff aus der Tasche seines Jacketts. Der wilde Zorn seines lieben Papas überraschte ihn nicht, denn der Marquess hasste es abgrundtief, Verluste zu erleiden. Und indem der Sohn ihm in letzter Sekunde die Braut vor der Nase wegschnappte, brachte er ihn um den allergrößten Triumph.
    »Mylord, das ist ungeheuerlich«, japste der Geistliche. »Bedenken Sie, wo Sie sind!« Entsetzt rang er die Hände. Niemand gönnte ihm auch nur einen Blick.
    Als Fredericks die Waffe entdeckte, die auf ihn gerichtet war, erstarrte er in mühsam unterdrückter Wut. Ashcroft winkte Diana zu sich. Glücklicherweise eilte sie sofort an seine Seite. Sie schlang einen Arm um seine Taille, ihr weicher Busen presste sich an ihn. Seit sie sich für ihn entschieden hatte, erschien sie ihm so stark wie die Göttin der Jagd, deren Namen sie trug. Aber plötzlich zitterte sie. Er umfing ihre Schultern – teils, um sich zu stützen, und teils, weil es ihn machtvoll drängte, sie zu berühren.
    »Das schaffen wir«, flüsterte er, nur für ihre Ohren bestimmt.
    Den Kopf in den Nacken gelegt, schaute Diana zu ihm auf. Ihre Augen leuchteten wie tausend Kerzen. Beinahe barst sein Herz, von der Gewissheit durchdrungen, dass sie ihn wirklich und wahrhaftig liebte.
    Jetzt fühlte er sich unbesiegbar, Burnleys widerwärtige Manipulationen konnten ihnen nichts mehr anhaben. Mit ruhiger Stimme wandte er sich an den Schurken, der ihn gezeugt hatte. »Was ich will, habe ich bekommen. Nun möchte ich ohne weitere Unannehmlichkeiten gehen. Aber Mrs. Carricks Wohl ist mir wichtiger als das Leben Ihres Lakaien, Burnley, oder Ihres. Sicher verstehen Sie, was ich damit andeuten möchte.« Vielsagend schwenkte er die Waffe.
    »Machen Sie alles nicht noch schwieriger, Mylord«, bat Diana.
    »Törichte Schlampe!«, schimpfte der Marquess, außer sich vor Zorn. »Ich biete Ihnen eine glanzvolle Zukunft an. Und Sie werfen sich diesem Hurenbock an den Hals. Hoffentlich bereuen Sie diesen Entschluss bis zu Ihrem letzten Atemzug.« Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf. In seinen Augen funkelte unverhohlene Bosheit. »Wenn Sie glauben, Ihr unnützer Vater wird sein Haus behalten, irren Sie sich, Madam. Und dieses Zigeunerflittchen kann auch zum Teufel gehen.«
    Laura erhob sich aus der Kirchenbank. »Vielen Dank, Mylord.« Ironisch knickste sie vor Burnley, dann schlenderte sie zu Diana und Ashcroft, als würden sie keinerlei Sorgen bedrücken.
    Gut gesagt, Miss Smith.
    Schon seit der ersten Begegnung mochte Ashcroft die junge Frau, und jetzt stand er tief in ihrer Schuld. »Weder Miss Smith noch Mr. Dean werden unter Ihrer Grausamkeit leiden, Burnley. Offenbar vergessen Sie, dass Sie es mit einem Mann von gleichem Stand zu tun haben. Zwischen uns gibt es ernsthafte Differenzen. Sollte ich vor Gericht gehen, werden Ihr Name und Ihre Reputation nicht unbeschadet davonkommen.«
    »Elender winselnder Welpe!«, schrie Burnley und trat einen Schritt näher zu Ashcroft und Diana, obwohl er sich kaum gegen sie würde behaupten können. »Wagen Sie es tatsächlich, mir zu drohen?«
    »Jedenfalls werde ich behalten, was mir gehört«, konterte Ashcroft ungerührt.
    »Dann nehmen Sie die verdammte Hure!«, kreischte der Marquess.
    »Mit Vergnügen«, erwiderte Ashcroft sarkastisch. Noch senkte er die Pistole nicht. Die Rachegelüste waren zu verlockend. Aber er zügelte den Impuls.
    Welchen Sinn hätte es, sich an seinem nichtswürdigen Erzeuger zu vergreifen? Er betrachtete die Frau an seiner Seite. Dass er sie erobert hatte, war Rache genug.
    Nun hatte sein Feind weder eine Familie noch eine Gemahlin oder einen direkten Erben, der die Fanshawe-Dynastie erhalten würde. Seine letzten Tage würde er mit der Erinnerung an seine vernichtende Niederlage

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