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Eine geheimnisvolle Lady

Eine geheimnisvolle Lady

Titel: Eine geheimnisvolle Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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erhellen.
    Für einige Sekunden verschwand das Dunkel des Kirchenschiffs, und Ashcroft sah gleißendes Licht, sah Diana, die heiße Freude in ihren Augen, und er fragte sich, wie er den Gipfel dieses Glücks erreicht hatte.
    Diese zauberhafte Frau würde er heiraten und mit ihr leben, bis sie beide alt und grau waren. Sie würde ihm Kinder schenken und die kühle Gruft, die er sein Haus nannte, in ein Heim verwandeln. Nie wieder würde seine Welt erkalten.
    Ungläubiges Staunen lähmte ihn. Nicht zu fassen, dass er mit seinem spontanen Schachzug diesen kostbaren Preis errungen hatte. Ohne Hoffnung, dass sein verzweifeltes Wagnis in letzter Minute zum Erfolg führen würde, war er hier eingetroffen. Auf der schmerzhaften Fahrt von London nach Marsham hatte er mit einem vernichtenden Fehlschlag gerechnet.
    Und nun erschien ihm Dianas Kapitulation so wunderbar wie der Sonnenaufgang an einem verheißungsvollen neuen Tag.
    Sie kapitulierte nicht nur, sie bot ihm ihr Herz so großzügig an, dass sein eigenes in einen Freudentaumel geriet. Seit sie erklärt hatte, sie würde ihn lieben, war ihm fast schwindlig. Das hatte er nicht erwartet. Trotzdem bekannte sie sich stolz und ohne Zögern zu ihren Gefühlen.
    Was sie getan hatte, würde er niemals gutheißen. Aber inzwischen verstand er, warum sie dazu verleitet worden war. Sie hatte Cranston Abbey ihr Leben geweiht und nach dem Tod ihres Ehemanns die Winterlandschaft ihres Witwendaseins mit der Liebe zu diesem Landsitz erhellt.
    Diese Ergebenheit nutzte Burnley für seine hinterhältige Intrige.
    Das hatte Ashcroft vor eine schwierige Entscheidung gestellt. Sollte er Diana aus seinem Leben verbannen wegen ihrer Lügen, unter denen sie selbst gelitten hatte? Das war ihm auch in den letzten Wochen, in denen er sie als verräterische Hexe verflucht hatte, stets klar gewesen.
    Oder sollte er ihr bedingungslos verzeihen?
    Letzten Endes war ihm die Wahl nicht schwergefallen. Er folgte dem Ruf seines Herzens und schaute nicht zurück. Er würde den bösen Schatten der Vergangenheit nicht erlauben, seine einzige Hoffnung auf künftiges Glück zu zerstören.
    »Ich bringe dich nach London zurück.« Zitternd streckte er eine Hand aus und schämte sich seiner Schwäche nicht. Für einen Sterblichen war das Meer der Gefühle zu tief, um es zu beherrschen.
    »Sind Sie verrückt geworden, Diana?«, donnerte Burnley und humpelte näher heran.
    »Das ist höchst unüblich«, jammerte der Vikar.
    In den Kirchenbänken platzte die kleine Schar der Hochzeitsgäste vor Neugier. Alle Augen fixierten das Drama im Mittelgang, und Ashcroft spürte das brennende Interesse wie eine greifbare Macht.
    Strahlend lächelte Diana ihn an, als würde er ihre ganze Welt verkörpern. Unter ihrem liebevollen Blick ließen sogar die hartnäckigen Schmerzen seiner Verletzungen nach. Mit festem Griff umschloss sie seine Hand. »Gehen wir.«
    »Was soll das alles, Burnley?«, rief Lord Derwent, der Trauzeuge des Marquess und sein Speichellecker in zahlreichen Parlamentsdebatten. Aufgeregt folgte er Burnley, erzielte jedoch wie üblich keine nennenswerte Wirkung. »Ashcroft, was zum Teufel hat dieser Unsinn zu bedeuten?«
    »Halten Sie die beiden auf, Fredericks!«, befahl Burnley und ignorierte Derwent.
    Hinter Diana tauchte ein Mann in unmissverständlich drohender Pose auf. Ashcroft erkannte den Anführer der Schlägertruppe, der sich mit lächerlichen Blumensträußchen geschmückt hatte, und umklammerte den Griff seines Stocks etwas fester. Diesen Schurken würde er voller Genugtuung niederschlagen. Aber er befand sich in einer Kirche. Und in Dianas Gegenwart durfte er keinen Tumult riskieren.
    Ohne den Kerl eines Blickes zu würdigen, ließ Diana Ashcrofts Hand los und fuhr zu dem verschmähten Bräutigam herum. »Mylord, ich werde Sie nicht heiraten. Niemals«, betonte sie voller Hass. In sanfterem Ton fügte sie hinzu: »Lassen Sie uns gehen. Glücklicherweise ist Ihr Plan gescheitert. In Ihrer Eitelkeit und Gier wollten Sie sich etwas aneignen, was Ihnen nicht zusteht. Zu meiner Schande half ich Ihnen dabei. Jetzt soll die Gerechtigkeit endlich siegen.«
    Erbost sah Burnley sich in der Kirche um und entdeckte genug Leute, die Gerüchte verbreiten könnten. »Seien Sie still, dumme Schlampe«, zischte er und hob eine Hand. »Oder ich bringe Sie zum Schweigen!«
    »Wenn Sie Diana anrühren, sind Sie tot.« Ashcroft stieß den Arm des alten Mannes beiseite. Aus dem Gleichgewicht geraten, stolperte Burnley

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